Wissenschaft, Lehre vom Schönen
Ästhetik, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ästhetik · Nominativ Plural: Ästhetiken · wird meist im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Äs-the-tik
Wortzerlegung ästhetisch -ik
Wortbildung
mit ›Ästhetik‹ als Erstglied:
Ästhetiker
·
mit ›Ästhetik‹ als Letztglied:
Alltagsästhetik
·
Informationsästhetik
·
Musikästhetik
·
Warenästhetik
·
Wirkungsästhetik
Herkunft zu aisthánesthaigriech (αἰσθάνεσθαι) ‘durch die Sinne wahrnehmen, empfinden, fühlen’
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
1.
2.
das stilvoll Schöne, Schönheit
3.
Schönheitssinn
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Ästhetik · ästhetisch · Ästhet
Ästhetik
f.
‘Lehre von den angewandten Gesetzen der Schönheit’,
geprägt von dem Philosophen
A. G. Baumgarten
und verbreitet durch sein Werk „Aesthetica“
(1750).
Gebildet in Anlehnung an die Ausdrücke der griechischen Philosophie
aisthētós
(αἰσθητός)
‘wahrnehmbar’
und
aisthētikós
(αἰσθητικός)
‘der Wahrnehmung fähig’,
die zu
griech.
aisthánesthai
(αἰσθάνεσθαι)
‘durch die Sinne wahrnehmen, empfinden, fühlen’
(s.
Anästhesie)
gehören.
Der neue Begriff,
nach
Baumgarten
den Bereich der
„Gesetze der sinnlichen und lebhaften Erkenntnis“
(1741)
umfassend,
bürgert sich rasch ein
und wird noch im 18. Jh.
fester Bestandteil der philosophischen Terminologie,
mit jedoch unterschiedlicher Interpretation.
ästhetisch
Adj.
‘geschmackvoll, schön’
(Mitte 18. Jh.),
in philosophischen Schriften auch
‘den Gesetzen der Ästhetik entsprechend’.
Erst das 20. Jh. kennt
Ästhet
m.
‘Mensch mit besonders stark ausgeprägtem Sinn für das Schöne’;
möglicherweise haben hier gleichbed.
frz.
esthète,
engl.
aesthete
(2. Hälfte 19. Jh.)
als Vorbild gedient;
vgl.
griech.
aisthētḗs
(αἰσθητής)
‘wer empfindet, wahrnimmt’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Augenschmaus
·
Augenschmeichler
·
Augenweide
·
erfreulicher Anblick
·
von ansprechender Optik
·
Ästhetik
●
Hingucker
ugs.
·
Wohltat fürs Auge
geh.
Synonymgruppe
Schönheit
·
schönes Aussehen
●
Ästhetik
geh.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Ästhetik‹ (berechnet)
Blöße
Erhabene
Hässliche
Kargheit
Performativ
Schrecken
Tonkunst
Tragische
Verschwinden
Vorschule
Widerstand
avanciert
eigenwillig
empirisch
faschistisch
fernöstlich
filmisch
fotografisch
idealistisch
klassizistisch
marxistisch
materialistisch
minimalistisch
normativ
philosophisch
postmodern
transzendental
unverwechselbar
visuell
zeitlos
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ästhetik‹.
Verwendungsbeispiele für ›Ästhetik‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Wissenschaft von dieser Erkenntnis pflegt man Ästhetik zu nennen.
[Ball, Hugo: Der Künstler und die Zeitkrankheit. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1926], S. 1201]
Doch für eine psychoanalytisch ausgerichtete Ästhetik war die Zeit noch lange nicht reif.
[Hildesheimer, Wolfgang: Marbot, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1981, S. 90]
Seit ungefähr 1750 ist Ästhetik eine eigene Disziplin der Philosophie.
[Werckmeister, Otto Karl: Von der Ästhetik zur Ideologiekritik. In: ders., Ende der Ästhetik, Frankfurt a. M.: S. Fischer 1971 [1970], S. 51]
Ästhetik ist am Ende nur als Philosophie der Kunst möglich.
[Gadamer, Hans-Georg: Wahrheit und Methode, Tübingen: Mohr 1960, S. 47]
Die Frage ist: Läßt sich in diesem Haus eine Ästhetik auf der Höhe der Zeit realisieren?
[Die Zeit, 22.04.1999, Nr. 17]
Zitationshilfe
„Ästhetik“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%84sthetik>.
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