Wirtschaftswissenschaftler
Ökonom, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ökonomen · Nominativ Plural: Ökonomen
Aussprache
Worttrennung Öko-nom
formal verwandt mit
↗Ökonomie
Wortbildung
mit ›Ökonom‹ als Letztglied:
↗Agrarökonom
·
↗Chefökonom
·
↗Diplomökonom
·
↗Finanzökonom
·
↗Forstökonom
·
↗Handelsökonom
·
↗Industrieökonom
·
↗Ingenieurökonom
·
↗Nationalökonom
·
↗Politökonom
·
↗Verkehrsökonom
Herkunft zu oikonómosgriech (οἰκονόμος) ‘wer das Haus, den Haushalt leitet, verwaltet, Hausverwalter, Wirt’
Bedeutungsübersicht
- 1. Wirtschaftswissenschaftler
- 2. [veraltet, österreichisch] Gastwirt, Landwirt
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
veraltet, österreichisch Gastwirt, Landwirt
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Ökonomie · Ökonom · ökonomisch
Ökonomie
f.
‘Wirtschaftswissenschaft, wirtschaftliche Struktur, sparsame Wirtschaftsführung, Wirtschaftlichkeit’,
entlehnt
(1. Hälfte 16. Jh.,
Oeconomey)
aus
lat.
oeconomia,
griech.
oikonomía
(οἰκονομία)
‘Hauswirtschaft, Verwaltung, Einrichtung’,
auch
‘Staatswirtschaft, Staatshaushaltung’,
einer Bildung zu
griech.
oikonómos
(s. unten);
vgl.
griech.
ṓīkos
(οἶκος)
‘Haus, Wohnung, Hausstand, -haltung, Heimat’
und s.
↗-nom,
↗-nomie.
Im Dt. zunächst im Sinne von
‘Hauswirtschaft, Haushaltsführung’,
woraus im 18. Jh.
‘sparsame Lebensführung, Wirtschaftlichkeit’,
ferner
‘Landwirtschaft’
und
‘Landwirtschaftsbetrieb’,
schließlich
‘wirtschaftswissenschaftliche Disziplin, Wirtschaftstheorie’
(1. Hälfte 19. Jh.,
anfangs zur Unterscheidung von
‘Hauswirtschaft’
dafür oft
National-
oder
Staatsökonomie).
In allgemeinem Sinne
‘sachgemäße Einteilung, dem Inhalt entsprechender Aufbau’,
z. B. von literarischen, wissenschaftlichen,
auch figürlichen Darstellungen
(seit 18. Jh.).
Ökonom
m.
‘Wirtschaftswissenschaftler’
(1. Hälfte 19. Jh.),
älter
(entsprechend der Bedeutung von
Ökonomie,
s. oben)
‘Hauswirt’
(Anfang 17. Jh.)
und
(noch üblich im Öst.)
‘Landwirt, landwirtschaftlicher Verwalter’
(18. Jh.),
aus
spätlat.
oeconomus
‘Wirtschafter, Verwalter, Landwirt’,
griech.
oikonómos
(οἰκονόμος)
‘wer das Haus, den Haushalt leitet, verwaltet, Hausverwalter, Wirt’,
Adj.
‘das Haus verwaltend’.
ökonomisch
Adj.
‘die Hauswirtschaft betreffend’
(1. Hälfte 16. Jh.),
‘geschickt in der Haushaltsführung, wirtschaftlich, sparsam’
(18. Jh.),
‘wirtschaftswissenschaftlich’
(1. Hälfte 19. Jh.);
vgl.
lat.
oeconomicus,
griech.
oikonomikós
(οἰκονομικός)
‘zur Verwaltung des Hauswesens geschickt, wirtschaftlich’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Oberbegriffe |
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Typische Verbindungen zu ›Ökonom‹
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Anlagestratege
Banker
Ingenieur
Investmentbank
Jurist
Kieler
Mannheimer
Mathematiker
Naturwissenschaftler
Nobelpreisträger
Philosoph
Politiker
Politikwissenschaftler
Politologe
Publizist
Sozialphilosoph
Sozialwissenschaftler
Soziologe
Würzburger
angesehen
ausgebildet
einflußreich
gelernt
liberal
prognostizieren
promoviert
renommiert
studiert
voraussagen
Ökologe
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ökonom‹.
Verwendungsbeispiele für ›Ökonom‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Der Gastwirt Wagner, einer der reichsten Ökonomen hier, mit achtzig Tagewerken, sei ihr höchst unsympathisch.
Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1945. In: ders., Ich will Zeugnis ablegen bis zum letzten, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1945], S. 117
Doch es gibt eben auch konservativere Ökonomen, die sagen: Wenn jetzt das Umsteuern nicht gelingt, dann verlieren die Bürger das Vertrauen.
Die Zeit, 05.07.2010, Nr. 27
Ökonomen zufolge dürfte diese Entscheidung vor allem politisch motiviert sein.
Die Welt, 11.08.2005
Irgendwie hat auch der Ökonom von alledem Kenntnis genommen, bloß steht bei ihm alles auf dem Kopf.
o. A.: RETTET DIE PRODUKTION! In: Marxistische Zeit- und Streitschrift 1980-1991, München: Gegenstandpunkt Verl. 1998 [1983]
Diese tue nichts für die Entwicklung der nationalen Industrie und verfüge nicht über kompetente Ökonomen.
Archiv der Gegenwart, 2001 [1999]
Zitationshilfe
„Ökonom“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%96konom>, abgerufen am 07.03.2021.
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