Überheblichkeit, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Überheblichkeit · Nominativ Plural: Überheblichkeiten
Aussprache
Worttrennung Über-heb-lich-keit
Wortzerlegung überheblich -keit
Bedeutungsübersicht
Wahrig und DWDS
Bedeutungen
1.
sich selbst zu hoch einschätzende, auf andere herabsehende, andere ungerecht abwertende Gesinnung
Grammatik: Plural selten
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine gewisse, maßlose, inellektuelle, moralische Überheblichkeit
als Akkusativobjekt: jmdm. Überheblichkeit vorwerfen; jmdm. etw. als Überheblichkeit auslegen
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Anflug, eine Spur von Überheblichkeit
in Koordination: Überheblichkeit und Arroganz
Beispiele:
Zuviel Nationalstolz kann Aggressivität und Imperialismus erzeugen, genau wie übermäßiges Selbstgefühl zu Überheblichkeit führen kann. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.09.2006]
Vielleicht krankt die deutsche Willkommenskultur daran, dass die Zuwanderer mit einem guten Schuss Überheblichkeit fast ausschließlich als alimentierungsbedürftig und hilfesuchend wahrgenommen werden. [Die Zeit, 08.09.2016, Nr. 38]
Trump wird zunehmend mit einer intellektuellen Überheblichkeit betrachtet, die nicht nur den Kandidaten als Dummerchen erscheinen lassen soll, sondern all seine Anhänger gleich mit. [Der Spiegel, 20.04.2016 (online)]
Arroganz und Überheblichkeit […] zeugen von Unsicherheit und Minderwertigkeitsgefühlen und kommen niemals gut an. [Süddeutsche Zeitung, 27.09.2006]
Er [der junge Mensch] darf aber, allerdings ohne Überheblichkeit und Arroganz, seinen Standpunkt auch vor Erwachsenen vertreten. [Oheim, Gertrud: Einmaleins des guten Tons. Gütersloh: Bertelsmann 1957 [1955], S. 149]
Es gehört zu den kleinen narzisstischen Überheblichkeiten unserer Zeit, dass wir denken, unsere Belastungen unterschieden sich radikal von allem Vorhergegangenen. [Neue Zürcher Zeitung, 21.01.2014] ungewöhnl. Pl.
2.
abwertend herablassendes, von übertriebenem Selbstbewusstsein geprägtes Verhalten
Beispiele:
Die Liberalen hoffen anscheinend, dass das Verhalten der Regierung dem Volk mit der Zeit als Überheblichkeit zuwider wird. [Neue Zürcher Zeitung, 31.10.2007]
Es lief gut für Mainz in dieser Anfangsphase [des Fußballspiels], fast ein bißchen zu gut, denn nach und nach schlichen sich kleine Überheblichkeiten ins Spiel. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.05.2006]
Natürlich besteht für uns jetzt von Tag zu Tag mehr die Gefahr, dass sich Nachlässigkeiten und Überheblichkeiten einschleichen. [Die Welt, 10.03.2003]
»In der Jugend neigt der Mensch zu Überheblichkeiten, in der Mitte des Lebens zu Banalitäten, im Alter zu Wiederholungen«. [Berliner Zeitung, 02.10.2003]
letzte Änderung:
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