Übermaß des Gefühls, der Begeisterung
Überschwang, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Überschwang(e)s · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Über-schwang
Wortbildung
mit ›Überschwang‹ als Erstglied:
überschwänglich
·
mit ›Überschwang‹ als Letztglied:
Gefühlsüberschwang
Bedeutungsübersicht
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Schwang · Überschwang · überschwenglich
Schwang
m.
‘schwingende Bewegung, Brauch und Sitte’,
ahd.
hinaswang
‘das Hinwerfen, Wegschleudern’
(11. Jh.),
mhd.
swanc
(Genitiv
swanges,
häufiger
swankes)
‘schwingende Bewegung, Schwung, (Schicksals)schlag, Wurf, Hieb, (Fechter)streich’,
frühnhd.
auch
‘lustiger Einfall, Streich’,
mnd.
swanc
‘schwingende Bewegung, Schwanken, Gebrauch, Übung’,
mnl.
swanc,
nl.
zwang,
afries.
sweng,
swang,
aengl.
sweng
‘Schlag’
(germ.
*swangwa-)
stehen als ablautende Abstraktbildungen zu dem unter
schwingen
(s. d.)
dargestellten Verb.
Mhd.
swanc
setzt sich zur Bezeichnung einer
‘schwingenden Bewegung’
zunächst in
nhd.
Schwang,
in der Bedeutung
‘lustiger Einfall’
jedoch in der Schreibweise
nhd.
Schwank
(s. d.)
fort.
Doch noch im 19. Jh. können
(wenngleich selten)
Schwang
und
Schwank
für
‘schwingende Bewegung’
gleichbedeutend nebeneinander gebraucht werden.
Als weiteres Wort tritt hinzu
nhd.
Schwung
(s. d.).
In der Literatursprache setzt daher etwa im 18. Jh.
eine Unterscheidung ein zwischen
Schwang
in (seit dem 16. Jh. belegten) Wendungen wie
im Schwange sein
‘üblich, allgemein Brauch und Sitte sein’,
in Schwang kommen
‘üblich werden’,
Schwank
‘lustiger Einfall’
und
Schwung
‘schwingende Bewegung’.
Überschwang
m.
‘Übermaß an Gefühl, Begeisterung, Ekstase’,
mhd.
überswanc.
überschwenglich
Adj.
spätmhd.
überswenklich.
Thesaurus
Synonymgruppe
Begeisterung
·
Begeisterungsfähigkeit
·
Enthusiasmus
·
Entzücken
·
Entzückung
·
Euphorie
·
Freude
·
Gefühlsüberschwang
·
Hochstimmung
·
Jubel
·
Schwärmerei
·
Spaß
·
Vergnügen
·
Verzückung
·
Wohlgefallen
·
Überschwang
●
Spass
österr.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Synonymgruppe
Oberbegriffe |
|
Typische Verbindungen zu ›Überschwang‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Überschwang‹.
Verwendungsbeispiele für ›Überschwang‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Doch im Überschwang entschied man sich dafür, die Abstimmung über das neue Programm erst einmal aufzuschieben.
[Die Zeit, 23.05.1997, Nr. 22]
In einer Phase des Überschwangs steigen die Preise, erst langsam, dann exponentiell.
[Die Zeit, 20.08.2013, Nr. 32]
Und den Boom hätte es ohne den Überschwang der Banken nie gegeben.
[Die Zeit, 23.05.2011, Nr. 21]
Aber wir haben im Überschwang auch Fehler gemacht, die man korrigieren muss.
[Die Zeit, 15.03.2010, Nr. 11]
Schickte es sich vielleicht sogar, ihr die Hand im ersten Überschwang der Leidenschaft zu küssen?
[Bädekerl, Klaus: Werthers Freundin. In: Hoffmann, Raoul (Hg.) Auf Live und Tod, München: Dt. Taschenbuch-Verl. 1983 [1979], S. 165]
Zitationshilfe
„Überschwang“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%9Cberschwang>.
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