Angst
f.
‘beklemmendes Gefühl des Bedrohtseins, Furcht’.
Die nur im
Kontinentalwestgerm. bezeugten
ahd.
angust
f.
(8. Jh.),
mhd.
angest
f. m.,
mnd.
angest,
anxt
m.,
mnl.
anxt
m.,
anxte
f.,
nl.
angst
m.,
afries.
ongost,
angst
gehen auf
germ.
*angusti-
bzw.
*angustu-
zurück,
Abstraktbildungen zum Adjektiv
germ.
*angu-
(s.
↗
eng).
Die mit dem Zugehörigkeitssuffix
ie.
-st-
gebildeten Abstrakta bezeichnen das,
‘was mit der Eigenschaft ‘eng’ verbunden ist’,
‘das Engsein, den Zustand der Enge (Beklemmung)’;
vgl.
Krahe
in: PBB
71 (1949) 238.
Eine andere Bildungsweise
zeigen die im folgenden genannten
außergerm. Verwandten.
Aind.
áṁhaḥ
(Stamm
áṁhas-)
‘Angst, Bedrängnis’,
awest.
ązah-
‘Ein-, Zusammenschnürung (der Kehle), Bedrängung, Not, Enge, Gefangenschaft’,
lat.
angustus
(aus
*angostos)
‘eng, schmal’,
angustia,
meist im Plur.
angustiae
‘Enge, Beklemmung, Schwierigkeiten’
gehören zu einem von der gleichen Wurzel
ie.
*ang̑h-
‘eng, einengen, schnüren’
gebildeten
es-/os-Stamm
ie.
*ang̑hes-,
*ang̑hos-
‘Beklemmung, Bedrängnis’.
Im
Nhd. wird
Angst
in bestimmten festen Wendungen nicht mehr als Substantiv empfunden:
mir ist, wird angst (und bange);
vgl. auch
angst machen.
ängstigen
Vb.
‘angst machen, in Angst versetzen’,
mhd.
engstigen
(12. Jh.;
vgl. das Adjektiv
frühnhd.
engstig
‘sorgsam, eifrig, bange’)
für älteres, heute meist nur in gehobener Sprache verwendetes
ängsten,
ahd.
angusten
(8. Jh.),
mhd.
angesten,
mnd.
ang(e)sten,
mnd.
mnl.
anxten.
ängstlich
Adj.
‘furchtsam, voll Angst, besorgt’,
ahd.
angustlīh
(9. Jh.),
mhd.
angestlich,
engestlich,
mnd.
ang(e)stlīk,
mnl.
anxtelijc.