Kindersprache drückt (gutmütigen) Spott aus
ätsch
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
ätsch
Interjektion
der Schadenfreude.
Der besonders in mundartlich gefärbter Sprache
verschiedener Gegenden verwurzelte,
häufig als Doppelung
ätsch, ätsch!
vorkommende Ausruf
(seit dem 17. Jh.)
begleitet ursprünglich die sicherlich alte und verbreitete
(vgl.
ital.
far lima lima)
Spottgeste,
bei der der eine Zeigefinger am anderen entlangfährt
(daher vergleichend
Schaberübgen
genannt,
Stieler
1691).
Er ist als lautmalend anzusehen,
wobei der verschärfte Zischlaut
Spott und Verachtung unterstreicht.
Verwendungsbeispiele für ›ätsch‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber ich habe jetzt die Trommel – ätsch – ja, ich habe die Trommel.
[Sorge, Reinhard Johannes: Der Bettler. In: Bertram, Matthias (Hg.), Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1912], S. 11089]
Das klang nach »Ätsch« und war zu rund und platt.
[Die Zeit, 25.04.2007, Nr. 18]
An einem Kran befestigte die Gruppe ein Transparent mit der Aufschrift „Ätsch".
[Die Zeit, 16.11.1990, Nr. 47]
Zu weit für spontane Scherenattacken, nah genug, um sich gelegentlich bei brancheninternen Preisverleihungen zu treffen, bei denen man freundlich, aber deutlich »Ätsch« sagen kann.
[Die Zeit, 06.12.2012, Nr. 50]
Nun ist wieder das "Es‑konnte‑doch‑nicht‑gut‑gehen" zu hören, oft verbunden mit einem "Ätsch".
[Die Zeit, 20.08.2001, Nr. 34]
Zitationshilfe
„ätsch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/%C3%A4tsch>.
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