Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
wenig ertragreich und daher unbebaut
Beispiele:
eine öde Gegend, Küste, Wüste, Wildnis
ödes Land
öde Felsen
man sah nur öden Sand
die Gegend lag öde, unwirtlich und öde da
2.
verlassen, menschenleer
Beispiele:
sein ödes Zimmer
mitten auf dem öden Platz wartete ein Hund
auf einem öden Bahnsteig stehen
das Haus lag öde und verlassen da, war öde und leer, war dunkel und öde
jmd. hat ein ödes (= leeres, flaues) Gefühl im Magen
3.
abwertend langweilig, inhaltslos
Beispiele:
ein ödes Leben
ein ödes Buch, Gespräch, Geschwätz, Theaterstück
ein paar öde Bemerkungen machen
ein Dasein ohne Arbeit erscheint mir öde
die Zeit ohne dich war mir sehr öde
es gibt nichts Öderes als so einen Nachmittag
in ihm war es öde (= gefühllos) und leer
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
öde · Öde · veröden
öde Adj. ‘verlassen, leer’, ahd. ōdi ‘leer, verlassen’ (um 1000), mhd. œde ‘leer, unbebaut, unbewohnt’, aengl. īeþe, anord. auðr ‘leer, wüst’, got. auþs oder auþeis ‘leer, verlassen’ (germ. *auþja-) ist vergleichbar mit griech. á͞utōs (αὔτως) ‘gerade so, für sich allein, lediglich, nichtig’, autós (αὐτός) ‘selbst’ (s. auto-), á͞usios (αὔσιος) ‘eitel, vergeblich’, air. ūathad ‘Einzelheit, Vereinzelung’. Erschließbar sind ie. *auto-, *auti̯o-, die als Bildungen mit t-Formans zur Wurzel ie. *au-, *u̯ē̌- ‘herab, weg von’ (wozu auch Westen, s. d.) gestellt werden können. – Öde f. ‘Einsamkeit, Verlassenheit, unfruchtbares, unbebautes Land’, ahd. ōdī ‘Einöde, Verwüstung’ (8. Jh.), mhd. œde ‘unbebauter und unbewohnter Grund, Wüste’. veröden Vb. ‘austrocknen, unfruchtbar werden’ (seit 17. Jh.), zuvor schon ahd. firōden ‘verwüsten, zerstören’ (8. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›öde‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›öde‹.
Verwendungsbeispiele für ›öde‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Diese Frau hat mit der öden Geschichte, die ich in den letzten Tagen einigermaßen protokolliert habe, überhaupt nichts zu tun!
[Frisch, Max: Stiller, Rheda-Wiedenbrück: Bertelsmann 1997 [1954], S. 160]
Und auch hier, unter dem öden Hause, mußte also der Rhein fließen.
[Matthiessen, Wilhelm: Das Rote U. In: ders., Das Rote U, Bayreuth: Loewes 1980 [1932], S. 26]
Eine Einöde ist also vielleicht tatsächlich öde, aber ihren Namen hat sie aus einer anderen Quelle.
[Krämer, Walter / Sauer, Wolfgang, Lexikon der populären Sprachirrtümer, Frankfurt a. M.: Eichborn 2001, S. 155]
Vielleicht erscheint mir das Haus am See dann total öde.
[Die Zeit, 29.11.2010, Nr. 48]
Es gebe da eine Stelle, wo einer sage, er möge nicht zurückkehren in die öde Welt.
[Die Zeit, 28.11.2009, Nr. 17]
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