üben
Vb.
‘durch ständiges Wiederholen sich anzueignen suchen’,
ahd.
uoben
‘Landbau treiben, (aus)üben, verrichten, treiben, verehren’
(9. Jh.),
mhd.
üeben,
uoben,
(
md.)
ūben
‘bebauen, hegen, pflegen, ausüben, ins Werk setzen, beständig gebrauchen, tätig sein’,
asächs.
ōƀian
‘feiern’
(vgl.
ungiōƀid
‘ungepflegt, vernachlässigt’),
mnd.
ōven
‘(be)treiben, bearbeiten, bauen, pflegen, ehren’,
mnl.
oeven
ist mit
jan-Suffix
abgeleitet von einem in
ahd.
uoba
f.
‘Feier’
(Hs. 13. Jh.),
uobo
m.
‘Landbauer’
(um 900),
lantuobo
‘Bauer’
(um 900),
mhd.
uop
‘Landbau, Handlungsweise, Gebrauch, Übung, Sitte’
bezeugten dehnstufigen Nominalstamm.
Daneben sind zu einem
n-Stamm
gebildet
mnd.
ōvenen,
mnl.
nl.
oefenen,
ablautend
aengl.
æfnan,
efnan
‘ausführen, vollbringen, tun, verursachen, leiden’,
anord.
efna
‘ausführen, leisten, helfen’,
schwed.
ämna
‘beabsichtigen, vorhaben’.
Verwandt sind ferner
anord.
efni
‘Stoff, Material’
und
aengl.
andefn
‘Maß, Menge’.
Außergerm. sind heranzuziehen
aind.
ā́paḥ
‘Werk, religiöse Handlung’,
griech.
ómpnē
(
ὄμπνη)
‘Nahrung, Getreide’,
lat.
opus
‘Werk, Arbeit, Tätigkeit’,
ops
‘Vermögen, Reichtum, Macht, Hilfe, Beistand’,
so daß von einer Wurzel
ie.
*op-
‘arbeiten, zustande bringen; Ertrag der Arbeit, Reichtum’
auszugehen ist.
Übung
f.
‘das Üben, häufige und regelmäßig wiederholte Handlung zum Zwecke des Lernens und zur Steigerung der Leistung, probeweise durchgeführte Untersuchung’,
ahd.
uobunga
(um 800),
mhd.
üebunge
‘Landbau, Verehrung, Eifer, beständiges Tun, Geschäftigkeit’.
üblich
Adj.
(durch ständige Wiederholung)
‘gebräuchlich, herkömmlich’
(16. Jh.).