liefern
Vb.
‘bestellte Ware an einen vereinbarten Ort bringen, zustellen, produzieren, erzeugen’.
Aus der hanseatischen Kaufmannssprache wird
li(e)vern
(um 1400),
li(e)bern,
li(e)fern
(15. Jh.)
ins
Hd. aufgenommen.
Vorauf geht
mnd.
(Mitte 14. Jh.),
mnl.
lēveren
‘liefern’,
das aus gleichbed.
afrz.
livrer
(dazu s.
Livree)
entlehnt ist.
Zugrunde liegt
lat.
līberāre
‘frei-, losmachen, befreien’
(zu
lat.
līber
‘frei’),
mlat.
auch
‘(fort)schicken’
sowie
‘geben, aushändigen, ausliefern, leisten, spenden’.
–
abliefern
Vb.
‘abgeben, pflichtgemäß überreichen, aushändigen’;
Ablieferung
f.
(beide 17. Jh.).
ausliefern
Vb.
‘Waren zum Verkauf ausgeben, verteilen, jmdn. der zuständigen Gerichtsbarkeit übergeben’;
Auslieferung
f.
(beide 17. Jh.).
überliefern
Vb.
‘an spätere Generationen mündlich oder schriftlich weitergeben’
(18. Jh.),
älter
(heute selten)
‘in jmds. Gewalt übergeben, ausliefern, preisgeben’
(15. Jh.);
Überlieferung
f.
‘das aus der Vergangenheit Überlieferte, von früher her Erhaltene, überkommener Brauch, Tradition’
(18. Jh.),
älter
(heute selten)
‘Übergabe, Auslieferung’
(16. Jh.).
Lieferant
m.
‘wer anderen Waren liefert’
(17. Jh.);
die mit der Endung bestimmter aus dem
Lat.,
Frz.
oder anderen roman. Sprachen stammender Wörter
(vgl. die älteren kaufmännischen Ausdrücke
Negoziant
‘Kaufmann’,
Partizipant
‘Teilhaber’,
Trafikant
‘Handelsmann’)
versehene Bildung zu
liefern
setzt sich gegen gleichaltriges
Lieferer
(
Stieler
1691)
durch.
Lieferung
f.
‘das Liefern einer bestellten Ware, die gelieferte Ware’
(Anfang 16. Jh.),
dann auch
‘Teil eines nach und nach erscheinenden Buches, Heft, Faszikel’.