überrumpeln
GrammatikVerb · überrumpelt, überrumpelte, hat überrumpelt
Aussprache
Worttrennung über-rum-peln
Wortbildung
mit ›überrumpeln‹ als Erstglied:
Überrumpelung · Überrumplung
eWDG
Bedeutung
jmdn. so unerwartet überfallen, dass er keine Zeit zur Besinnung findet und sich nicht wehren oder ausweichen kann, jmdn. überwältigen
Beispiele:
das feindliche Lager, die gegnerischen Truppen überrumpeln
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
rumpeln · überrumpeln · Rumpelkammer · Rumpelstilzchen
rumpeln Vb. ‘ein dumpfes, polterndes Geräusch verursachen, (mit dem Wagen) polternd fahren’, mhd. rumpeln ‘mit Ungestüm, geräuschvoll sich bewegen oder fallen, lärmen, poltern’, mnd. rumpelen, engl. to rumble ‘poltern, rattern, rollen, grollen, knurren’ sind iterative lautmalende Bildungen (wie rummeln, s. Rummel). – überrumpeln Vb. ‘unerwartet angreifen, überraschen, in Verwirrung bringen’ (Anfang 16. Jh.), eigentlich ‘lärmend, mit Getöse überfallen’. Rumpelkammer f. ‘Abstellraum für altes Gerät’ (2. Hälfte 18. Jh.), vgl. nl. rommelkamer; d. i. die Kammer mit Gerümpel (s. d.), das polternd zusammenfällt, daher ‘Kammer, in der es poltert, geistert, spukt’, vgl. Rumpelgeist m. ‘polternder Kobold’ (Luther). Rumpelstilzchen n. zwerghafte Gestalt des deutschen Märchens (1812 in Grimms Kinder- und Hausmärchen), Deminutivum von Rumpelstilz ‘lärmender, rumpelnder, spukender Kobold’, älter Rumpele stilt (2. Hälfte 16. Jh.); vgl. (heute veraltet) Stülz, Stülzer (15. Jh.), Stilzer (16. Jh.) ‘Hinkender’, das wohl zu der unter Stelze (s. d.) angeführten Wortgruppe gehört. Daneben Rumpenstünzchen (1808 in einer handschriftlichen Märchenaufzeichnung J. Grimms); dazu vgl. mnd. stunselvōt ‘Hinkefuß’ (als Beiname), nd. Stunzel ‘kleiner dicker Mensch’ (18. Jh.), mhd. stunz ‘stumpf, abgestumpft, kurz’, wohl n-Erweiterungen zu dem unter stutzen (s. d.) behandelten Verb.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
beuteln ·
überrumpeln ·
übertölpeln ·
übervorteilen ●
neppen ugs. ·
über den Tisch ziehen ugs., fig.
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Typische Verbindungen zu ›überrumpeln‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›überrumpeln‹.
Verwendungsbeispiele für ›überrumpeln‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Es wird Euch, Ihr Herren, nicht gelingen, uns zu überrumpeln.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1963]]
Die Politik der aggressiven Kräfte des kapitalistischen Lagers wird unsere Völker nicht überrumpeln.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1955]]
Das Tempo der Uni hat mich überrumpelt, von der Schule war ich etwas anderes gewohnt.
[Die Zeit, 30.10.2006, Nr. 42]
Von der Geschichte überrumpelt, drängte er, von ähnlich ungestümem Temperament wie ich, auf eine rasante Vereinigung.
[Die Zeit, 26.04.1991, Nr. 18]
Die Österreicher wurden einfach überrumpelt – oder wie nennen Sie es?
[o. A.: Einhundertzwanzigster Tag. Freitag, 3. Mai 1946. In: Der Nürnberger Prozeß, Berlin: Directmedia Publ. 1999 [1946], S. 10195]
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