Aal
m.
wendiger langgestreckter Fisch.
Der Name begegnet nur in den germ. Sprachen,
ahd.
(10. Jh.),
mhd.
asächs.
mnd.
āl,
mnl.
ael,
nl.
aal,
aengl.
ǣl,
engl.
eel,
anord.
āll,
schwed.
ål
setzen
germ.
*ēla-
voraus.
Weitere Herkunft ungewiß;
sichere
außergerm. Beziehungen sind nicht erkennbar.
Daher wohl eine
germ. Neubildung.
Oder als
‘Langgestreckter, Ahleförmiger’
(zu
Ahle
f.,
s. d.)
aufzufassen?
Ein auf Grund der länglichen Gestalt möglicher Anschluß an
aind.
āliḥ
‘Streifen, Linie’
und an die Wurzel
ie.
*ēl-
‘Streifen, Strich’
ist zweifelhaft.
Das Deminutivum
Älchen
n.
dient zur Bezeichnung
parasitär lebender Fadenwürmer
(Nematoden),
zuerst
nl.
aaltje
(
aeltgens
Plur.,
1675),
danach
nhd.
Aalchen,
Aelchen
(18. Jh.).
aalen
Vb.
reflexiv
‘sich winden wie ein Aal’
(gedeutet als Zeichen des Wohlbefindens,
2. Hälfte 19. Jh.);
älter
aalen
in den nicht mehr üblichen Bedeutungen
‘eine verschlammte Röhre lüften’
(indem man einen Aal an einem Strick durch die Röhre zieht
oder einen lebendigen Aal durchschlüpfen läßt)
und
‘Aale fangen’
(beide Mitte 17. Jh.).
aalglatt
Adj.
‘wendig, listig’
(Mitte 19. Jh.).
Aalquappe
f.
(Mitte 16. Jh.)
und
Aalraupe
f.
älter
aalruppe
(Mitte 14. Jh.)
schlanker, wendiger Dorsch des Süßwassers;
zu
Quappe
‘weiches, schleimhäutiges Tier’
(s. d.)
bzw.
mhd.
rūpe,
das auf
lat.
rubēta
‘Kröte, Frosch’
(indem der breitköpfige und breitmäulige Fisch froschähnlich gesehen wird)
zurückgeht.
Nicht verwandt ist
Raupe
‘Schmetterlingslarve’
(s. d.).