Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Abrakadabra, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Abrakadabras · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Ab-ra-ka-da-bra · Ab-ra-ka-dab-ra (computergeneriert)
Herkunft aus abracadabraspätlat, einem Zauberwort ungeklärter Herkunft
eWDG

Bedeutung

unverständliche Worte
Beispiel:
ich kann sein Abrakadabra nicht verstehen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Abrakadabra Zauberwort ungeklärter Herkunft, jünger (18. Jh.) auch (n.) ‘verworrene, unverständliche Äußerung’. Das bereits bei dem Mediziner Quintus Serenus Sammonicus (3. Jh.) erwähnte abracadabra soll als Zauberformel gegen Fieber, Zahnschmerzen u. ä. schützen, wenn man es, nach Art eines Analogiebildzaubers auf einen Zettel geschrieben, bei sich trägt (d. h., das Wort wird bei Weglassung jeweils des letzten Buchstabens so oft untereinandergeschrieben, bis nur das A übrigbleibt). Im Deutschen zuerst bei Thurneysser (1583) belegt, der sich auf Sammonicus beruft. Es gibt viele Deutungsversuche; Brandenstein in: Studies presented to J. Whatmough (1957) 26 f. vermutet thrak. Herkunft und eine ursprüngliche Bedeutung ‘Schaum und Asche’; weitere Literatur bei Biedermann Handlexikon d. magischen Künste (1973). Frühere Deutungen leiten das Wort u. a. von Abraxas ab, einer spätantiken (gnostischen) Gottesbezeichnung, griech. Abrasáx (Ἀβρασάξ), spätlat. Abraxās. Andere nehmen hebr. Ursprung an und erklären die Abkürzung abr. aus a für āw ‘Vater’, b für ben ‘Sohn’, r für ruaḥ ‘Geist’.

Thesaurus

Synonymgruppe
Abrakadabra (Zauberspruch) · Hexhex · Hokuspokus · Simsalabim
Assoziationen
  • Bann · Behexung · Beschreiung · Verhexung · Zauber (Bann) · Zauberspruch
  • (sich) aus den Fingern saugen (können) · aus dem Nichts entstehen lassen  ●  (sich) aus dem Kreuz leiern ugs. · (sich) aus den Rippen schneiden ugs. · (sich) aus den Rippen schnitzen ugs. · aus dem Hut zaubern ugs. · generieren geh.

Verwendungsbeispiele für ›Abrakadabra‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Meine Bildung erlaubt mir nicht, dieses Abrakadabra zu verstehen, und es ist nur schade, daß Schopenhauer das nicht erlebt hat. [Tucholsky, Kurt: Der Krieg und die deutsche Frau. In: ders., Kurt Tucholsky, Werke – Briefe – Materialien, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1927], S. 8942]
Als hintersinniges Abrakadabra hätte das dem Zweck gedient, auch noch dem abstraktesten wissenschaftlichen Zeichen seine fiktive Genese zurückzugeben. [Die Zeit, 04.11.1999, Nr. 45]
Jetzt ist das Wort »Dienstleistungsgesellschaft« ein magisches Abrakadabra, und sicherlich ist der Prozess, der damit gemeint wird, eine globale Erscheinung. [Die Welt, 14.10.2003]
Dann geht man in die Ferien, und zum Urlaubsende ist es, Abrakadabra, geschafft. [Süddeutsche Zeitung, 18.09.1997]
Sein Gesicht zog sich zusammen, nur die Zigarre schien übrigzubleiben, geschmolzen schien es, kopfjägerpräpariert, Abrakadabra weggezaubert. [Knef, Hildegard: Der geschenkte Gaul, Berlin: Ullstein 1999 [1970], S. 292]
Zitationshilfe
„Abrakadabra“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Abrakadabra>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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