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Absenker, der

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GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Absenkers · Nominativ Plural: Absenker
Aussprache  [ˈapzɛŋkɐ]
Worttrennung Ab-sen-ker
Wortzerlegung absenken -er1
ZDL-Vollartikel

Bedeutung

Pflanzenspross, der in gewisser Entfernung zur Wurzel der Ursprungspflanze in einem geeigneten Substrat (3) Wurzeln bildet
Synonym zu Ableger
Die Bildung selbstständiger Pflanzen aus Absenkern ist eine Form der vegetativen Vermehrung.
Beispiele:
Traditionell wurden Hortensien früher durch Absenker vermehrt. [Der Tagesspiegel, 06.11.2004]
Nach etwa zweieinhalb Jahren hat der Absenker genügend eigene Wurzeln gebildet und kann im Herbst nach dem Laubfall von der Mutterpflanze getrennt werden: Graben Sie den Wurzelballen großzügig aus und schneiden Sie den abgesenkten Trieb unter der neuen Wurzel ab. [Magnolien erfolgreich vermehren, 15.06.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Man kann die Bärentraube aus Saatgut anziehen, allerdings braucht man einiges an Geduld, da die Samen oft erst nach ein bis zwei Überwinterungen keimen. Hilfreich ist es, die Samen zuvor mit Sandpapier aufzurauen. Schneller erfolgversprechend ist die vegetative Vermehrung über Absenker oder Stecklinge. Absenker bildet man am besten im Frühjahr und für die Stecklingsvermehrung schneidet man im Sommer halbverholzte Triebspitzen ab, die man anschließend in Töpfen mit Anzuchterde bewurzeln lässt. [Bärentraube: Unkomplizierter Bodendecker, 09.10.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
Sie hat breitere Blätter, größere Blüten und ist von so unbändiger Lebenskraft, daß nicht nur in den Blattachseln immer neue dichte Blattbüschel sprießen, sondern auch die Vermehrung durch Stecklinge und Absenker schnell und zuverlässig vonstatten geht. [Die Zeit, 24.06.1994]
Ableger (Absenker) nimmt man von Pflanzen, die nicht leicht durch Stecklinge zu vermehren sind. [[o. A.]: Das Lexikon der Hausfrau. Berlin: Ullstein 1937 [1932], S. 11]
übertragen aus einer Urform heraus entstandene, von dieser unabhängige Form (eines Musikstückes o. Ä.)
Beispiele:
Das Balletto war teilweise ein Absenker der Tradition des Tanzliedes, die durch das ganze 16. Jh. ging, noch stärker aber der instr. Tanzmusik, wie Bendusi u.a. sie schrieben. [Arnold, Denis: Gastoldi. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 26091]
Das Hysolar‑Gebäude wird […] die Neugierigen in Scharen anlocken; denn es ist eine konstruktivistische Bauskulptur, sperrig, verwirrend, lustig anzusehen, vor allem innen. Auf den ersten Blick möchte man darin einen Absenker aus Wien (von dem eigenwilligen Architekten‑Duo Coop Himmelblau) oder aus London (wo die Libanesin Zaha Hadid von sich reden macht) vermuten, wo man sich schwertut, Bauherren von der Solidität solcher schrägen, stürzenden, verwinkelten, verschobenen, verwirrende Raumperspektiven eröffnenden Gebäude zu überzeugen. [Die Zeit, 27.11.1987]
Ebenso wie vorher Gluck sagte er sich entschieden von den Absenkern der großen Oper los und schuf eine neue Oper aus dem Geiste seiner Heimat, indem er das nationale Volksliedgut in seine Werke aufnahm. [Berliner Zeitung, 07.03.1951]

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
senken · Senke · Senker · Absenker · Senkung · senkrecht · versenken
senken Vb. ‘abwärts, nach unten bewegen’, ahd. (9. Jh.), mhd. mnd. senken ‘sinken machen, niederlassen, zuwenden, zu Fall bringen, zunichte machen’, asächs. senkian, mnl. senken, aengl. sencan, anord. søkkva, schwed. sänka, got. saggqjan sind Kausativa (germ. *sankwijan im Sinne von ‘sinken lassen’) zu dem unter sinken (s. d.) behandelten starken Verb. – Senke f. ‘Vertiefung, Tal’, mhd. senke. Senker m. ‘zum Wachstum in die Erde gesenktes Reis, Pflanzenableger’ (18. Jh.), ebenso Absenker m. (18. Jh.). Senkung f. ‘das Senken, Gefälle, Verringerung, Herabsetzung (des Preises), unbetonte Verssilbe’ (17. Jh.). senkrecht Adj. ‘im rechten Winkel auf einer Ebene, einer Geraden stehend, vertikal’ (18. Jh.); älter senkelrecht (17. Jh.), zu Senkel ‘Bleilot’. versenken Vb. ‘untergehen lassen, verschwinden lassen’, ahd. firsenken (8. Jh.), mhd. versenken; übertragen (reflexiv) ‘sich in etw. vertiefen’.
Zitationshilfe
„Absenker“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Absenker>.

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