Pflanzenspross, der in gewisser Entfernung zur Wurzel der Ursprungspflanze in einem geeigneten Substrat (3) Wurzeln bildet
Synonym zu Ableger
Die Bildung selbstständiger Pflanzen aus Absenkern ist eine Form der vegetativen Vermehrung.
Beispiele:
Traditionell wurden Hortensien früher durch
Absenker vermehrt. [Der Tagesspiegel, 06.11.2004]
Nach etwa zweieinhalb Jahren hat der Absenker
genügend eigene Wurzeln gebildet und kann im Herbst nach dem Laubfall von
der Mutterpflanze getrennt werden: Graben Sie den Wurzelballen großzügig aus
und schneiden Sie den abgesenkten Trieb unter der neuen Wurzel ab. [Magnolien erfolgreich vermehren, 15.06.2020, aufgerufen am 01.09.2020]
Man kann die Bärentraube aus Saatgut anziehen, allerdings braucht
man einiges an Geduld, da die Samen oft erst nach ein bis zwei
Überwinterungen keimen. Hilfreich ist es, die Samen zuvor mit Sandpapier
aufzurauen. Schneller erfolgversprechend ist die vegetative Vermehrung über
Absenker oder Stecklinge.
Absenker bildet man am besten im Frühjahr und für
die Stecklingsvermehrung schneidet man im Sommer halbverholzte Triebspitzen
ab, die man anschließend in Töpfen mit Anzuchterde bewurzeln
lässt. [Bärentraube: Unkomplizierter Bodendecker, 09.10.2019, aufgerufen am 01.09.2020]
Sie hat breitere Blätter, größere Blüten und ist von so unbändiger
Lebenskraft, daß nicht nur in den Blattachseln immer neue dichte
Blattbüschel sprießen, sondern auch die Vermehrung durch Stecklinge und
Absenker schnell und zuverlässig vonstatten geht. [Die Zeit, 24.06.1994]
Ableger (Absenker) nimmt man von Pflanzen,
die nicht leicht durch Stecklinge zu vermehren sind. [[o. A.]: Das Lexikon der Hausfrau. Berlin: Ullstein 1937 [1932], S. 11]
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übertragen aus einer Urform heraus entstandene, von dieser unabhängige Form (eines Musikstückes o. Ä.)
Beispiele:
Das Balletto war teilweise ein
Absenker der Tradition des Tanzliedes, die
durch das ganze 16. Jh. ging, noch stärker aber der instr. Tanzmusik,
wie Bendusi u.a. sie schrieben. [Arnold, Denis: Gastoldi. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 26091]
Das Hysolar‑Gebäude wird […] die Neugierigen in Scharen anlocken; denn es
ist eine konstruktivistische Bauskulptur, sperrig, verwirrend, lustig
anzusehen, vor allem innen. Auf den ersten Blick möchte man darin einen
Absenker aus Wien (von dem eigenwilligen
Architekten‑Duo Coop Himmelblau) oder aus London (wo die Libanesin Zaha
Hadid von sich reden macht) vermuten, wo man sich schwertut, Bauherren
von der Solidität solcher schrägen, stürzenden, verwinkelten,
verschobenen, verwirrende Raumperspektiven eröffnenden Gebäude zu
überzeugen. [Die Zeit, 27.11.1987]
Ebenso wie vorher Gluck sagte er sich entschieden von den
Absenkern der großen Oper los und schuf eine
neue Oper aus dem Geiste seiner Heimat, indem er das nationale
Volksliedgut in seine Werke aufnahm. [Berliner Zeitung, 07.03.1951]