Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Absprache, die

Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Absprache · Nominativ Plural: Absprachen
Aussprache 
Worttrennung Ab-spra-che
Grundformabsprechen
Wortbildung  mit ›Absprache‹ als Erstglied: absprachegemäß  ·  mit ›Absprache‹ als Letztglied: Geheimabsprache · Kartellabsprache · Koalitionsabsprache · Marktabsprache · Militärabsprache · Preisabsprache · Wahlabsprache
eWDG

Bedeutung

Verabredung
Beispiele:
nach vorheriger Absprache
ohne lange Absprache
in persönlicher Absprache
auf Grund unserer Absprache
sich an die Absprache halten
alle früheren Absprachen rückgängig machen
papierdeutsch Absprachen über Lieferungen treffen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

sprechen · Sprecher · absprechen · Absprache · ansprechen · Ansprache · Anspruch · besprechen · Besprechung · Einspruch · versprechen · Versprechen · Versprechung · zusprechen · Zuspruch
sprechen Vb. ‘reden’, ahd. sprehhan (8. Jh.), mhd. sprechen, asächs. sprekan, mnd. mnl. sprēken, nl. spreken, afries. spreka, aengl. sprecan (westgerm. *sprekan) und die r-losen Formen ahd. spehhan (9. Jh.), asächs. spekan, mhd. spehten ‘schwatzen’, aengl. specan, engl. to speak ‘reden’, mnl. spēken werden wie mnd. sprāken ‘Funken sprühen’, mnl. sparken, aengl. spearcian, anord. schwed. spraka ‘knistern, prasseln’ und die unter Sprache (s. d.) genannten Formen als Schallwörter mit alban. shpreh ‘ich spreche aus’, kymr. ffreg ‘Geschwätz’ und aind. sphū́rjati ‘donnert, grollt’, griech. spharagḗīsthai (σφαραγεῖσθαι) ‘knistern, zischen, strotzen, zum Platzen voll sein’, lit. (ablautend) sprógti ‘bersten, platzen’, ohne anlautendes s- kslaw. prъžiti, pražiti ‘rösten, dörren’, russ. (älter) prjážit’ (пряжить) ‘in Butter backen’ auf ie. *(s)p(h)ereg-, *(s)p(h)erəg-, *(s)p(h)rēg- zurückgeführt, eine g-Erweiterung der unter Sporn (s. d.) genannten Wurzel ie. *sp(h)er(ə)- ‘zucken, zappeln, schnellen’ (auch ‘streuen, sprengen, spritzen’, s. sprühen, Spur). Diese Wurzelerweiterung läßt sich nur im Germ. und Kelt. für den Bereich ‘sprechen’ nachweisen. Ungeklärt ist das Nebeneinander der germ. Formen mit und ohne r. Vielleicht handelt es sich um ein emphatisches r in jüngeren Formen oder um r-Ausfall zwischen Labial und ie. g? – Sprecher m. ‘wer (als Beauftragter) spricht’, ahd. sprehhāri (11. Jh.), mhd. sprechære. absprechen Vb. ‘aberkennen, vereinbaren’, mhd. abesprechen ‘ein Urteil sprechen, aberkennen, leugnen, widerrufen’; Absprache f. ‘Vereinbarung’ (18. Jh.). ansprechen Vb. ‘anreden’, ahd. anasprehhan (11. Jh.), mhd. anesprechen ‘anfangen zu sprechen, in Anspruch nehmen, einen mit Worten (herausfordernd, beschuldigend, anklagend) angehen’, übertragen ‘gefallen, anrühren’ (Anfang 19. Jh.); Ansprache f. ‘kürzere Rede, Anrede’, in älterer Sprache ‘Anklage, Anspruch’, ahd. anasprāhha (9. Jh.), mhd. anesprāche; Anspruch m. ‘Anrecht, Forderung’, mhd. anspruch ‘Anklage, Einspruch’. besprechen Vb. ‘über etw. reden, etw. festlegen, rezensieren, (Krankheiten) beschwören, mit Zaubersprüchen zu heilen suchen’, ahd. bisprehhan ‘anfechten, tadeln, verleumden’ (8. Jh.), mhd. besprechen ‘verabreden, jmdn. anreden, anklagen, verlangen’; Besprechung f. ‘Gespräch, Beratung’ (16. Jh.), ‘Rezension, Behandlung von Krankheiten durch Beschwörung mit Zauberformeln’ (19. Jh.). Einspruch m. ‘Einwand, Protest, Widerspruch, Beschwerde’ (15. Jh.). versprechen Vb. ‘zusichern’, (reflexiv) ‘versehentlich falsch sprechen’, ahd. firsprehhan ‘in Abrede stellen, zurückweisen, vertreten, verteidigen, rechtfertigen’ (9. Jh.), mhd. versprechen ‘bürgen, verteidigen, entschuldigen, in Anspruch nehmen, zusichern, widersprechen, leugnen, zurückweisen, unrichtig sprechen, zaubern, beschwören’; Versprechen n. ‘Zusicherung, Gelöbnis’ (16. Jh.); Versprechung f. ‘Zusicherung, Versicherung, Gelöbnis’ (15. Jh.). zusprechen Vb. ‘trösten, zuerkennen, Speise und Trank sich schmecken lassen’, ahd. zuosprehhan ‘mit jmdm. reden’ (8. Jh.), mhd. zuosprechen ‘jmdm. zureden, zu jmdm. ein Wort sprechen, fordern, anklagen’; Zuspruch m. ‘Trost, Zulauf’ (17. Jh.), mhd. zuospruch ‘Anspruch, rechtliche Forderung oder Klage’.

Thesaurus

Synonymgruppe
Synonymgruppe
Abmachung · Absprache · Kompromiss · Verabredung · Vereinbarung · Verständigung · gegenseitiges Einvernehmen · Übereinkommen · Übereinkunft  ●  Agreement  engl. · Arrangement  franz., bildungssprachlich · Gentleman's Agreement  engl. · Gentlemen's Agreement  engl. · Modus Vivendi  bildungssprachlich · (die) Spielregeln  ugs., fig.
Assoziationen
Synonymgruppe
Absprache (Strafprozess)  ●  Deal  ugs., Hauptform, engl., Jargon · Verständigung im Strafverfahren  fachspr.
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Absprache‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Absprache‹.

Verwendungsbeispiele für ›Absprache‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Nun mußte ich mich an meine mit mir selbst getroffene Absprache halten. [Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 120]
Obwohl die Kinder das einsehen, ist es schwierig, die getroffene Absprache heute einzuhalten. [o. A.[Autorenkollektiv am Psychologischen Institut der Freien Universität Berlin]: Sozialistische Projektarbeit im Berliner Schülerladen Rote Freiheit. Frankfurt: Fischer Bücherei 1971, S. 358]
Es liege nun an den Unternehmen, sich an die Absprachen zu halten. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1993]]
Wie die Gruppen bei Opel gebildet werden, bleibt in der Absprache offen. [konkret, 1990]
Er wolle bei der Absprache bleiben, daß alles vorher abgestimmt wird. [Nr. 160: Telefongespräch Kohl mit Mitterrand vom 5. Februar 1990. In: Deutsche Einheit, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1990], S. 24511]
Zitationshilfe
„Absprache“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Absprache>.

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