Abzug
Abstrich, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Abstrich(e)s · Nominativ Plural: Abstriche
Aussprache
Worttrennung Ab-strich
Grundformabstreichen
Wortbildung
mit ›Abstrich‹ als Erstglied:
Abstrichzentrum
Bedeutungsübersicht
- 1. Abzug
- 2. abwärtsgehender Strich der Schrift
- 3. [Medizin] Entnahme einer Absonderung
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
abwärtsgehender Strich der Schrift
in gegensätzlicher Bedeutung zu Aufstrich
Beispiele:
drei Abstriche beim m
starke Abstriche
3.
Medizin Entnahme einer Absonderung
Beispiele:
ein Abstrich an den Mandeln
einen Abstrich machen lassen
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
streichen · Streicher · Streichholz · abstreichen · Abstrich · anstreichen · Anstreicher · Anstrich · verstreichen
streichen
Vb.
‘sich fortbewegen, gehen, (mit der Hand) etw. streifend berühren, über etw. hinstreifen, (be)schmieren, durch streichende Bewegung entfernen, einen Strich ziehen’,
ahd.
strīhhan
(8. Jh.),
mhd.
strīchen
‘Striche machen, streichend bewegen, glätten, bestreichen, schärfen, streichend berühren, schlagen, sich rasch bewegen, herumstreifen’,
mnd.
mnl.
strīken,
nl.
strijken,
afries.
strīka,
aengl.
strīcan,
engl.
to strike
(germ.
*strīkan),
daneben
anord.
strӯkja,
strӯkva
(germ.
*streukan)
sowie (ablautend) schwach flektierendes
ahd.
streihhōn
‘streicheln’
(um 1000),
mhd.
streichen
(s.
streicheln)
führen mit dem zugehörigen,
unter
Strich
(s. d.)
behandelten Abstraktum und
lat.
(mit
n-Infix)
stringere
‘schnüren, zusammenbinden, (ab)streifen’,
striga
‘Strich, Schwaden, Zeltreihe, Längsfurche’,
strigilis
‘Schabeisen’,
aslaw.
strišti,
russ.
strič’
(стричь)
‘scheren’
auf
ie.
*streig-,
eine durch Guttural erweiterte Form der Wurzel
ie.
*ster-
‘Streifen, Strich, Strähne, Strahl’,
in Erweiterungen auch
‘über etw. hinwegstreifen, -streichen’,
wohl eine semantische Variante der unter
streuen
(s. d.)
angegebenen Wurzel
ie.
*ster(ə)-
‘ausbreiten, (aus)streuen’.
Streicher
m.
‘Landstreicher, Vagabund’
(16. Jh.;
s.
Landstreicher),
‘Maler’
(17. Jh.;
s. unten
Anstreicher),
‘Spieler eines Streichinstruments’
(1. Hälfte 20. Jh.),
mhd.
strīcher
als Bezeichnung für unterschiedliche Handwerker.
Streichholz
n.
‘Zündholz’
(19. Jh.),
älter Bezeichnung für unterschiedliche Geräte,
z. B. zum Abstreichen gefüllter Gefäße
(15. Jh.).
abstreichen
Vb.
‘durch streichende Bewegung entfernen, sich entfernen, herumstreifen, beschmieren, streichend berühren, durch einen Strich tilgen’,
mhd.
abestrīchen
‘beseitigen, abwischen, forteilen’;
Abstrich
m.
‘Abzug’
(17. Jh.),
‘abwärtsgehender Schriftstrich’
(19. Jh.),
in der Medizin
‘Entnahme von Haut, Schleimhaut’
zu Untersuchungen
(19. Jh.),
mhd.
abestrich
‘Tilgung’.
anstreichen
Vb.
‘mit Farbe bedecken, mit einem Strich versehen, bezeichnen’,
mhd.
anestrīchen
‘bedecken, beschmieren (mit Salbe), sich putzen’;
Anstreicher
m.
‘Maler, Tüncher’
(18. Jh.),
bei
Kepler
für
Tangente
im Sinne von
‘Berührer, berührende Linie’
(17. Jh.);
Anstrich
m.
‘aufgemalte Farbe, Tünche, Salbe’
(16. Jh.),
mhd.
anstrich
‘auf den Geigenbogen gestrichenes Harz, Kolophonium’.
verstreichen
Vb.
‘verschmieren, breitstreichen, durch Streichen aufbrauchen, vergehen (von der Zeit)’,
ahd.
firstrīhhan
‘tilgen’
(8. Jh.),
mhd.
verstrīchen
‘ver-, überstreichen, verschmieren, ausstreichen, sich bewegen, sich schnell oder heimlich davonmachen, vergehen’.
Thesaurus
Synonymgruppe
Typische Verbindungen zu ›Abstrich‹ (berechnet)
Wangenschleimhaut
akzeptieren
beantragt
bedeuten
dulden
einschneidend
entnehmen
erheblich
finanziell
gehörig
gewiß
groessere
grössere
hinnehmen
machen
nehmen
qualitativ
schmerzhaft
schmerzlich
substantiell
substanziell
unumgänglich
vornehmen
vorsehen
weitergehend
zulassen
zusaetzliche
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Abstrich‹.
Verwendungsbeispiele für ›Abstrich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Da musste man dann eben auch mal kleine Abstriche bei der Art der Tätigkeit machen.
[C't, 2001, Nr. 22]
In der Klasse bis 4000 Mark muss man bei jedem Gerät Abstriche machen.
[C't, 2001, Nr. 12]
Weitere Abstriche muss man oft auch beim Service nach dem Kauf hinnehmen.
[C't, 2000, Nr. 22]
Aber diese Abstriche genügen noch lange nicht: Gefragt sind effiziente Kompressionsverfahren.
[C't, 2000, Nr. 6]
Nach diesen Abstrichen bleibt immer noch ein Begriff der B. stehen, der nicht zu ersetzen oder einfach zu umschreiben wäre.
[Flitner, A.: Bildung. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1957], S. 4263]
Zitationshilfe
„Abstrich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Abstrich>.
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