jmd., der von einer (politischen) Lehrmeinung o. Ä. abweicht² (1)
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: sozialdemokratische, grüne, prominente, intellektuelle, sexuelle Abweichler
in Präpositionalgruppe/-objekt: als Abweichler gebrandmarkt werden
als Akkusativobjekt: die Abweichler bestrafen, beschimpfen, warnen, überzeugen, dulden
als Dativobjekt: den Abweichlern etw. androhen
Beispiele:
»Dissident«, das Schimpfwort unter der Diktatur für die Abweichler, die Andersdenkenden, wurde zu Recht ein Ehrentitel. [Der Standard, 01.04.2013]
Am Institut erlebte er ihn […] als einen ziemlich penetranten Gesinnungsschnüffler, der auch nicht davor zurückschreckte, Abweichler von der Parteilinie bei der Abteilung Wissenschaft des ZK anzuschwärzen. [Die Zeit, 09.03.2000, Nr. 11]
Ein anonymer Abweichler in den eigenen Reihen verweigerte ihr [der Ministerpräsidentin] in vier Wahlgängen hintereinander die Stimme und damit die Mehrheit. [Welt am Sonntag, 11.06.2017, Nr. 24]
Jesiden sind eine religiöse Minderheit und werden von den IS‑Extremisten als Abweichler betrachtet. [Die Welt, 27.11.2015]
Will er […] die Abweichler, die Normbrecher, deren Bilder hier gezeigt werden, hervorheben und ehren […]? [Die Zeit, 27.05.1999, Nr. 22]