Achtung, die
GrammatikSubstantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Achtung · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Worttrennung Ach-tung
Wortbildung
mit ›Achtung‹ als Erstglied:
Achtung gebietend
· Achtungsapplaus · Achtungsbeweis · Achtungsbezeigung · Achtungserfolg · achtunggebietend · achtungsvoll
· mit ›Achtung‹ als Letztglied: Danachachtung · Hochachtung · Nichtachtung · Selbstachtung
· mit ›Achtung‹ als Letztglied: Danachachtung · Hochachtung · Nichtachtung · Selbstachtung
Mehrwortausdrücke
alle Achtung!
Bedeutungsübersicht
- 1. ...
- ⟨Achtung!⟩
- ⟨Achtung!⟩
- [landschaftlich, umgangssprachlich] ⟨Achtung passen⟩
- [veraltet] ⟨auf etw. Achtung haben, geben⟩
- 2. Respekt, Wertschätzung
eWDG
Bedeutungen
1.
⟨Achtung! (= Vorsicht!)⟩
Beispiele:
Achtung! Stufen!
Achtung! Hochspannung, Lebensgefahr!
Achtung! Selbstschüsse!
⟨Achtung! (= aufgepasst!)⟩
Beispiele:
Militär Achtung, präsentiert das Gewehr!
Rundfunk, Film Achtung! Aufnahme!
2.
Respekt, Wertschätzung
Beispiele:
vor jmdm. (große, hohe, ungewöhnliche, geringe) Achtung haben
Achtung vor dem Menschen, Gesetz, Leben
die Achtung vor jmdm. verlieren
Achtung für jmdn. empfinden
gehoben Achtung für jmdn. hegen
die schuldige Achtung gegen jmdn. zeigen
gehobendie schuldige Achtung gegen jmdn. beobachten
jmdm. Achtung erweisen, entgegenbringen
gehobenjmdm. Achtung zollen
das gebietet die gegenseitige, bloße Achtung
jmdm. seine Achtung versagen, verweigern
zum Zeichen meiner Achtung
umgangssprachlichalle Achtung (vor der Leistung)!
das ist aller Achtung wert, verdient alle Achtung
sich [Dativ] Achtung verschaffen
sich [Dativ] die Achtung seiner Mitmenschen erwerben
jmds. Achtung gewinnen
jmdm. Achtung abnötigen, abgewinnen, einflößen
allgemeine Achtung genießen, sich allgemeiner Achtung erfreuen
das hat ihm allgemeine Achtung eingetragen
von allseitiger Achtung umgeben sein
bei jmdm. in hoher Achtung stehen
sich der Achtung würdig erweisen
jmds. Achtung verlieren
mit Präposition
Grammatik: in Verbindung mit »bei«
Beispiel:
bei aller Achtung (vor ihm)
Grammatik: in Verbindung mit »an«
Beispiel:
es an der notwendigen Achtung fehlen lassen
Grammatik: in Verbindung mit »in«
Beispiel:
in jmds. Achtung sinken
Dieses Wort ist Teil des Wortschatzes für das Goethe-Zertifikat A1.
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Acht2 · achten · Achtung · achtbar · achtsam · unachtsam · beachten · beachtlich · erachten · verachten · verächtlich · Verachtung
Acht2 f. ‘Aufmerksamkeit, Beachtung’, heute vornehmlich in Wendungen wie (sich) in acht nehmen, außer acht lassen, achtgeben, achthaben, in denen der substantivische Charakter des Wortes verblaßt ist. Ahd. ahta ‘Überlegung, Meinung, Ansehen’ (um 800), mhd. aht(e), mnd. mnl. acht(e), nl. acht, aengl. eaht sind verwandt mit got. aha ‘Sinn, Verstand’, ahjan ‘meinen’ und lassen eine Verbalwurzel germ. *ah- ‘denken, meinen’ erkennen. Ob sich die germ. Gruppe mit außergerm. Formen wie griech. óknos (ὄκνος) ‘Bedenklichkeit, Zaudern’, okné͞in (ὀκνεῖν) ‘zögern, Bedenken tragen’, toch. B āks- ‘wach sein’ verbinden und der Wurzel ie. *ok- ‘überlegen’ zuordnen läßt, ist nicht mit Sicherheit zu erweisen. – Vom Substantiv abgeleitet ist achten Vb. ‘schätzen, aufpassen, Rücksicht nehmen’, ahd. ahtōn (um 800), mhd. ahten ‘erwägen, beachten, schätzen’, asächs. ahton, mnd. mnl. nl. achten, aengl. eahtian ‘schätzen, achten, erwägen’; vgl. anord. ætla (aus *ahtilōn) ‘meinen, glauben, vorhaben, beabsichtigen’; dazu Achtung f. ‘Aufmerksamkeit, Wertschätzung, Ansehen’, ahd. ahtunga (9. Jh.), mhd. ahtunge ‘Überlegung, Wertschätzung’. Imperativisches habt, gebt Achtung! wird verkürzt zum Kommando- und Warnungsruf Achtung! (Ende 18. Jh.). achtbar Adj. ‘geachtet, angesehen, achtenswert, anerkennenswert, beachtlich’, mhd. aht(e)bære, zu mhd. ahte im Sinne von ‘Schätzung, Stand, Rang’, danach eigentlich ‘rangtragend’. achtsam Adj. ‘aufmerksam, wachsam, behutsam’ (16. Jh.); früher bezeugt ist unachtsam Adj. ‘nicht auf das achtend, worauf man achten sollte’, mhd. unahtsam. beachten Vb. ‘achten auf, berücksichtigen, Aufmerksamkeit schenken’, ahd. biahtōn (10. Jh.), mhd. beahten; beachtlich Adj. ‘bemerkenswert, wichtig’, geläufig seit 19. Jh., spätmhd. beahtlich. erachten Vb. ‘wofür halten, ansehen’, ahd. irahtōn (9. Jh.), mhd. erahten. verachten Vb. ‘als schlecht, minderwertig ansehen, geringschätzen, verschmähen’, mhd. verahten; verächtlich Adj. ‘Verachtung ausdrückend, abfällig, verachtenswert’ (15. Jh.); Verachtung f. ‘Geringschätzung, Abscheu’, spätmhd. verahtunge.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Assoziationen |
|
Achtung ·
Anerkennung ·
Beachtung ·
Bestätigung ·
Bewunderung ·
Ehrerbietung ·
Hochachtung ·
Respekt ·
Wertschätzung ·
Zuspruch ●
Rückenwind fig. ·
Admiration geh., bildungssprachlich, veraltet, lat.
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Antonyme |
Unterbegriffe |
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Assoziationen |
|
Achtung! ·
Augen auf! ·
Vorsicht! ·
Vorsichtig (mit) ...! ·
aufgepasst! ·
aufpassen! ·
pass auf! ·
passen sie auf! ·
passt auf! ●
Hab acht! veraltet ·
Obacht! österr., süddt. ·
Augen auf im Straßenverkehr! ugs., Spruch ·
Holzauge, sei wachsam! ugs., Spruch ·
Spitz pass auf ugs., Spruch, veraltend
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Achtung‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Achtung‹.
Bewunderung
Ehrerbietung
Ehrfurcht
Familienleben
Gleichberechtigung
Gleichheit
Grundlage
Grundvoraussetzung
Integrität
Menschenrecht
Menschenwürde
Nichteinmischung
Prinzip
Privatleben
Respekt
Selbstachtung
Souveränität
Toleranz
Unverletzlichkeit
Völkerrecht
Wahrung
Wertschätzung
Zuneigung
entgegenbringen
gebührend
gegenseitig
unbedingt
uneingeschränkt
wechselseitig
zollen
Verwendungsbeispiele für ›Achtung‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Achtung für das Gesetz nötigt nur die Idee des Guten selbst ab.
[Henrich, D.: Legalität. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1960], S. 23408]
Um so größer aber wird die Achtung vor der menschlichen Energie, die alles daransetzt, das Leben neu zu schaffen.
[Die Zeit, 11.07.1946, Nr. 21]
Was der Koch einkauft, wie er es zubereitet und anrichtet – alle Achtung.
[Bild, 24.10.2003]
Kurz, von allen Tugenden des Mannes heischte auf einmal die kriegerische allgemeine Achtung.
[Salomon, Ernst von: Der Fragebogen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961 [1951], S. 214]
Ist Zanken bei dir das Zeichen der Liebe und Achtung?
[Walser, Robert: Jakob von Gunten, Zürich: Suhrkamp 1973 [1909], S. 66]
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