Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Acker, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ackers · Nominativ Plural: Äcker/Acker
Aussprache 
Mehrwortausdrücke  sich vom Acker machen
eWDG

Bedeutungen

1.
bearbeitete landwirtschaftliche Nutzfläche, (umgebrochenes) Feld
Grammatik: Plural ‘Äcker’
Beispiele:
den Acker bestellen, bebauen, bearbeiten, pflügen, eggen, walzen, düngen
auf den Acker gehen, fahren, auf dem Acker arbeiten
vom Acker kommen
der Acker liegt brach
der Acker ist von Furchen durchzogen
der Acker dampft
einen Acker erwerben, (ver)pachten, verkaufen
seinen Acker gegen Hagelschlag versichern
ein fruchtbarer, guter, saftiger, üppiger, ertragreicher, magerer, schlechter, sandiger, lehmiger, steiniger, wüster Acker
ein aufgebrochener Acker (= ein gepflügter A.)
bildlich
Beispiele:
veraltetder Acker des Herrn (= Gottesacker, Friedhof)
mein Acker ist die Zeit [ GoetheDivan2,72]
2.
altes, besonders mitteldeutsches Flächenmaß
Grammatik: Plural ‘Acker’
Beispiele:
zehn Acker Land, fünf Acker Wald
der Alte wollte nicht für Fremde so viele Acker Heide urbar gemacht haben [ Storm2,73]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Acker · ackern · Ackerbau · Gottesacker
Acker m. ‘landwirtschaftlich genutzter Boden, Feld’. Ahd. ackar (8. Jh.), asächs. akkar, mhd. mnd. mnl. acker, aengl. æcer, engl. acre (‘Feldmaß’, älter ‘Acker, Feld’), anord. akr, schwed. åker, got. akrs führt auf germ. *akra- und mit den außergerm. Verwandten aind. ájraḥ ‘Fläche, Flur’, griech. agrós (ἀγρός) ‘Feld, Flur’ (s. agro-), lat. ager (s. agrar-, Agrikultur) auf ie. *ag̑ros ‘Flur, Gefilde’, das als Bildung zur Wurzel ie. *ag̑- ‘treiben (mit geschwungenen Armen)’ angesehen werden darf (s. Achsel). Danach ist ie. *ag̑ros als die unbebaute Flur, wohin das Vieh getrieben wird, als ‘Trift, Weide’ zu verstehen. – ackern Vb. ‘das Feld für die Bestellung vorbereiten, pflügen’, mhd. ackern, eckern; auch ‘hart arbeiten, sich plagen’ (Ende 18. Jh.). Ackerbau m. ‘Landarbeit, Feldbau’ (14. Jh.); älter frühnhd. ackergang, mhd. ackerganc, ahd. ackargang (10./11. Jh.). Gottesacker m. ‘Friedhof’ (14. Jh., heute vorwiegend südd.), ursprünglich die Begräbnisstätte außerhalb der Siedlung im Unterschied zum Kirchhof.

Thesaurus

Synonymgruppe
Acker · Feld · landwirtschaftliche Anbaufläche
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Acker‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Acker‹.

Hofgut Kronenhof abgeerntet angrenzend bearbeiten bebauen bestellen bestellt bewirtschaften bewirtschaftet brachliegend dekumatisch düngen fruchtbar gedüngt gepflügt gleichen karg melbacher pflügen schlammig steinig stillgelegt umgepflügt unbestellt ungepflügt verpachten volkseigen überdüngt

Verwendungsbeispiele für ›Acker‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Bauer denkt nur an den Regen für seinen Acker. [Hahn, Christian Diederich: Bauernweisheit unterm Mikroskop, Oldenburg i.O.: Stalling 1943 [1939], S. 177]
Denn der Arbeiter auf unserem Acker sind heute noch sehr wenige. [Weidenmüller, Hans: Erfolgreiche Kundenwerbung, Werdau: Meister 1912, S. 143]
Wo also nichts ist, kann auch ein begabter Schauspieler keinen Acker bestellen. [Neues Deutschland, 02.10.1971]
Dengs Reformen gestatteten den Bauern nach 1979 immerhin, wieder ihre Äcker zu bestellen. [Der Spiegel, 18.06.2001]
Wenn das aber nicht geht, sollen sie sich freiwillig vom Acker machen. [konkret, 1996]
Zitationshilfe
„Acker“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Acker>.

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