Adel, der
GrammatikSubstantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Adels · wird nur im Singular verwendet
Aussprache
Wortbildung
mit ›Adel‹ als Erstglied:
Adelsbrief
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· mit ›Adel‹ als Grundform: adeln
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Mehrwortausdrücke
Adel verpflichtet
Bedeutungsübersicht
- 1. ...
- 2. Adelstitel
- 3. [gehoben] Würde, edle Gesinnung
eWDG
Bedeutungen
1.
Beispiele:
alter Adel (= eine alte adlige Familie)
verarmter Adel
historisch aristokratische Oberschicht mit besonderen Vorrechten
Beispiele:
der hohe, niedere Adel
der Adel erhob sich gegen die Krone
etw. gegen den Widerstand des Adels durchsetzen
2.
Adelstitel
Beispiele:
den Adel ablegen
historischden Adel verleihen, aberkennen, abschaffen
historischerblicher, gekaufter Adel
3.
gehoben Würde, edle Gesinnung
Beispiele:
geistiger, menschlicher, innerer Adel
Adel der Seele, des Geistes, Herzens
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Adel · adeln · ad(e)lig
Adel m. ‘Abstammung, Geschlecht, landbesitzende und herrschende Klasse im Feudalismus’, ahd. adal n. (8. Jh.), mhd. adel n. m. ‘edles Geschlecht’, mnd. ādel m. n., mnl. nl. adel, anord. aðal n. ‘Art, Begabung, Hof, Erbgut, Eigentum’ sowie (als Bestimmungswort in Zusammensetzungen) asächs. aðal-, aengl. æþel-, got. aþala-. In den spätmittelalterlichen Schriften der Mystiker gewinnt das Wort auch die Bedeutung ‘edle, tugendhafte Gesinnung, Vollkommenheit’. Von Adel abgeleitet ist das Adjektiv edel (s. d.). Eng verwandt ist das dehnstufig ablautende, inzwischen untergegangene germ. *ōþala ‘in der Familie (Sippe) erblicher Besitz’, vgl. ahd. uodil, asächs. ōðil, aengl. ōþel, ēþel, anord. ōðal ‘Erbgut, Eigentum, Heimat’ (nach dem letzteren ist nhd. Odal ‘Familieneigentum an Grund und Boden’ neugebildet). Da sich verwandte Formen außerhalb des Germ. nicht mit Sicherheit nachweisen lassen, bleibt die Herkunft von Adel schwierig. Von einigen wird auf Grund der germ. Zeugnisse als ursprüngliche Bedeutung ‘Klasse mit erblichem Grundbesitz’ angenommen, vgl. Dagegen möchten andere mit in: PBB 41 (1916) 385 ff. und neuerdings wieder Reallex. 2 (1929) 466 eine Verbindung zu ahd. 1, 71 atto ‘Vorfahre, Ahn’ (10. Jh.), got. atta ‘Vater’ herstellen und an ie. *ā̌tos, *atta ‘Vater, Mutter’ anschließen, das als Lallwort der Kindersprache weit verbreitet ist, vgl. lat. atta ‘Vater’, griech. átta (ἄττα) ‘Väterchen’, aind. attā ‘Mutter, ältere Schwester’, aslaw. otьcь, russ. otéc (отец) ‘Vater’, und auch in nicht-ie. Sprachen anzutreffen ist, z. B. ungar. atya, türk. ata ‘Vater’. Doch vgl. dazu Die beste Erklärung bietet in: Festgabe Hammerich (1962) 9 ff. , der germ. in: Word 8 (1952) 42 ff.*aþala- ‘vornehme Abstammung’ auf ie. *atalo- ‘Nachkommenschaft’ zurückführt, eine Bildung mit der Präposition ie. *at(i) ‘über etw. hinaus’ zur Wurzel ie. *al- ‘wachsen, nähren’ (s. alt). – adeln Vb. ‘in den Adelsstand erheben’, auch ‘hervorheben, auszeichnen’, mhd. adelen ‘auszeichnen’ (vgl. ahd. intadelen ‘entarten’, 11. Jh.); frühnhd. daneben auch edelen (15. Jh.). ad(e)lig Adj. ‘aus edlem, aus altem Geschlecht, tugendhaft’, ahd. adallīh (8. Jh.), mhd. adellich.
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
Abstammung ·
Adel ·
Geschlecht
Unterbegriffe |
Assoziationen |
|
Adel ·
Aristokratie ·
Oberschicht
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Adel‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Adel‹.
Angehörige
Bourgeoisie
Bürgertum
Geistlichkeit
Geldadel
Großbürgertum
Handbuch
Hochadel
Klerus
Königtum
Patriziat
Priesterschaft
Privilegium
Ritterschaft
Vorrecht
böhmisch
entstammen
erblich
grundbesitzend
grundherrlich
höfisch
landständisch
landsässig
märkisch
nieder
ritterschaftlich
venezianisch
verarmt
vorbehalten
westfälisch
Verwendungsbeispiele für ›Adel‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ab dem Tag war man adeliger als der älteste Adel!
[Gütersloh, Albert Paris: Sonne und Mond, München: Piper 1984 [1962], S. 682]
Das in der Tat war eine Geschichte nach dem Herzen des englischen Adels.
[Busch, Werner: Das sentimentalische Bild, München: Beck 1993, S. 427]
Dem kleineren Adel sieht er ein begründetes Fernbleiben vom Hof gelegentlich nach.
[Elias, Norbert: Über den Prozeß der Zivilisation – Soziogenetische und psychogenetische Untersuchungen Bd. 2, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1992 [1939], S. 267]
Der hiesige Adel ist ziemlich empört, doch hält er tapfer still.
[Die Zeit, 31.01.1997, Nr. 6]
Vor allem der preußische Adel kontrollierte die höchsten Positionen im Militär.
[Die Zeit, 11.02.2013, Nr. 06]
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