Adresse
f.
‘Anschrift, Wohnungsangabe’,
bis ins 18. Jh. auch,
dem
Frz. entsprechend,
‘Zugang, Gelegenheit’
und
‘Geschicklichkeit’,
Entlehnung
(17. Jh.)
von gleichbed.
frz.
adresse,
afrz.
adrece
‘Richtung, Richtweg, richtige Gelegenheit’,
gebildet zu
afrz.
adrecier
(s. unten).
Die Bedeutung
‘schriftliche Willensbekundung, offizielles, feierliches Schreiben’
(im
Dt. um 1700 aufkommend,
später vor allem
‘Glückwunsch-, Grußschreiben’)
stammt aus der
engl. Parlamentssprache,
vgl.
engl.
address
‘Bittschrift des Parlaments an den König’
(nach
frz.
adresse
im früh veralteten Sinne von
‘Anrede, Hinwendung’).
Unter
engl. Einfluß
begegnet im
Dt. anfangs die Schreibung
Address(e)
auch in den anderen Verwendungen des Wortes.
adressieren
Vb.
‘mit einer Anschrift versehen, an jmdn. richten’
(Ende 16. Jh.),
nach gleichbed.
mfrz.
frz.
adresser,
afrz.
adrecier
‘in eine Richtung, in Ordnung bringen, ausführen, ausstatten, zurechtweisen, helfen’,
aus
vlat.
*addīrēctiāre
‘in gerade Richtung bringen, ausrichten’,
einer Ableitung von
lat.
dīrēctus
‘geradegerichtet’,
dem Part. Perf. von
dīrigere
‘geraderichten, hinlenken’
(s.
dirigieren).
Adressat
m.
‘Empfänger einer Sendung’
(2. Hälfte 18. Jh.).
Adreßbuch
n.
‘Anschriften-, Auskunftsbuch’
(2. Hälfte 18. Jh.,
zuvor
Adreßkalender,
Anfang 18. Jh.).