Physik, Chemie Zustandsform eines Stoffes
Die drei klassischen Aggregatzustände – fest, flüssig und gasförmig – unterscheiden sich in der Bewegung und der Anordnung der Atome und Moleküle des jeweiligen Stoffes.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der feste, flüssige, gasförmige Aggregatzustand; unterschiedliche, verschiedene Aggregatzustände
als Akkusativobjekt: den Aggregatzustand verändern, wechseln
in Präpositionalgruppe/-objekt: Überführung in einen anderen Aggregatzustand; sich in einem bestimmten Aggregatzustand befinden
mit Genitivattribut: der Aggregatzustand der Materie, eines Stoffes
Beispiele:
Aus dem Chemieunterricht kennt man den Begriff des
Aggregatszustands, unter dem man, so die
wissenschaftliche Definition, »fundamentale Erscheinungsformen von Materie«
versteht, »die sich jeweils sprunghaft sowie in der Stärke der
Wechselwirkungen zwischen diesen unterscheiden«. [Berliner Morgenpost, 02.01.2022]
Bei den […]
Verträgen für schwimmende Terminals geht es um Spezialschiffe, die das
Flüssigerdgas von
[…]Tankern
aufnehmen, in den gasförmigen Aggregatzustand
zurückverwandeln und in das Gasnetz einspeisen. [Afrikas Potenzial zur Energieversorgung, 16.05.2022, aufgerufen am 16.05.2022]
Beim Kondensationsprozess, also wenn der Wasserdampf seinen
Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig ändert,
wird Wärme frei. [So bildete sich die heftige Gewitterzelle von heute Morgen, 29.06.2021, aufgerufen am 01.05.2022]
Die Bedeutung des Wassers zeigt sich auch darin, dass es die einzige
chemische Verbindung auf der Erde ist, die in der Natur in allen drei
Aggregatzuständen vorkommt. [Die Welt, 01.08.2009]
Möglich wird diese Reinigungsmethode durch festes Kohlendioxyd (CO₂),
besser bekannt als Trockeneis mit einer Temperatur von minus 78 Grad
Celsius. […] Als Reinigungsmittel qualifiziert es sich vor
allem wegen seines physikalischen Vorzugs der sogenannten Sublimation – das
heißt, Kohlendioxyd geht vom festen in einen gasförmigen
Aggregatzustand über, ohne daß Schmelzflüssigkeit
entsteht. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.05.2005]
Mit der Temperatur ändert sich
[an einer elektronischen Periodentafel]
die Farbe des Elements, eine Änderung des
Aggregatzustandes anzeigend. [C’t, 1995, Nr. 9]
Die Einteilung der Gleitmittel erfolgt üblicherweise nach dem
Aggregatzustand, wobei insbesondere zwischen
festen und flüssigen Gleitmitteln unterschieden wird. [Dannemann, E. [u. a.]: Reibung, Schmierung, Oberflächenwandlung. In: Lange, Kurt (Hg.): Lehrbuch der Umformtechnik. Bd. 1. Berlin [u. a.]: Springer 1972, S. 234]
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allgemeiner, übertragen Zustand eines Körpers, Gefühls, Systems o. Ä. (zu einem bestimmten Zeitpunkt)
Beispiele:
Liebesbriefe als »Fenster zu einer Liebesgeschichte« zeigten uns
»die Liebe in all ihren Schattierungen und
Aggregatszuständen«. [Münchner Merkur, 03.12.2016]
Mit aller Glut und schillernden Farbkraft ihrer Stimme stürzt
sie [die Sopranistin Anna Netrebko] sich in alle nur denkbaren
Aggregatzustände von Liebe, Eifersucht, Zorn,
Raserei und mörderischer Entschlossenheit, aber auch Verzweiflung und
Verletzlichkeit. [Anna Netrebko singt die Tosca, 24.05.2021, aufgerufen am 01.05.2022]
In der Gegenwartslyrik waren es bisher Autoren wie Ulrike
Draesner oder Paulus Böhmer, die sich auf […] die labilen
Aggregatzustände der Körper und der
Geschlechter konzentrierten. [Neue Zürcher Zeitung, 21.05.2015]
Klang, Kontur, Komposition:
[Fotograf Peter]
Keetman[…] zeigte
vor allem Oberflächen, Skulpturen aus Licht – kein Zufall also, dass er
dem [VW-]Käfer in den verschiedenen
Aggregatzuständen seiner Genese nachspürte:
Das Prinzip serieller Reihung kam Keetmans Abstraktionsbedürfnis
entgegen, der, vom perlenden Wassertropfen auf dem Baumblatt bis zur
Schaltkreisästhetik früher Computermatrizen, die Welten von Natur und
Technik in strahlendem Schwarzweiß als Terrains reiner Formen erfasste,
zwischen Formenbildung und Gestaltverlust. [Süddeutsche Zeitung, 11.03.2005]
Die Französische Revolution
[…]
geriet bis zum Jahre 1815 nie in den
Aggregatzustand der Normalität. [Der Spiegel, 10.07.1989]