Landwirt, Bauer; Person mit großem Landbesitz, der land- oder forstwirtschaftlich genutzt wird
Beispiele:
[…] im Oktober tritt die neue EU‑Verordnung zum
Anbau von gentechnisch verändertem Saatgut in Kraft. Gibt es bis dahin keine
bundesweite Regelung, dann könnten findige Agrarier
Wege finden, gentechnisch verändertes Saatgut oder Futtermittel
[…] zu verwenden. [Neue Zürcher Zeitung, 19.05.2017]
Zu den innovativsten Agrariern gehören
übrigens die Niederländer, die sich mit ihren Gewächshäusern von der knappen
Scholle gelöst haben. [Die Welt, 22.09.2016]
Frankreichs Agrarier sehen sich im
europäischen Wettbewerb chronisch benachteiligt: Deutsche, Dänen und
Niederländer würden billiger produzieren, weil deren Betriebe größer und
effizienter seien sowie häufig von billigen Leiharbeitern aus Osteuropa
profitierten. [Süddeutsche Zeitung, 04.09.2015]
Es profitieren Lebensmittelkonzerne, Großmolkereien,
Fleischvermarkter und durchaus wohlhabende Agrarier,
wie die britische Königsfamilie [von den Subventionen]. [Die Welt, 30.06.2008]
Die konventionell arbeitenden Bauern haben der Bundesregierung
vorgeworfen, mit ihren Sparbeschlüssen der Landwirtschaft die größten Opfer
der Öko‑ Steuer aufzubürden. […] Die
hiesigen Agrarier fordern deshalb gleiche Bedingungen
wie in den Nachbarländern und keine Benachteiligung gegenüber der
gewerblichen Wirtschaft. [Frankfurter Rundschau, 16.10.1999]
historisch ostelbische Großgrundbesitzer und Gutsbesitzer des Deutschen Reiches
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ostelbische Agrarier
Beispiele:
[…] eine Abspaltung dieser Partei
[der Konservativen Partei], die 1867
gegründete Freikonservative Partei, vertrat ausdrücklich die Interessen
der ostelbischen Agrarier. [Die Welt, 06.04.2018]
Der deutsche Osten, das war Ostelbien, die Welt der Rittergüter
und altkonservativen Agrarier, Pommern und
Ostpreußen. [Welt am Sonntag, 03.10.2014, Nr. 79]
Hindenburg, der als Besitzer des Gutes Neudeck in Ostpreußen für
die Interessen der preußischen Junker stets aufgeschlossen war, zeigte
sich auch diesmal von den Klagen der Agrarier
beeindruckt. [Die Zeit, 17.01.2013, Nr. 04]
So scharf wie kaum ein Historiker vor ihm geißelt Wehler die
ostelbischen Agrarier mit ihrem brutalen
Interessenegoismus und ihrer bornierten Republikfeindschaft. [Die Zeit, 09.10.2003, Nr. 42]
[…] es waren die ostelbischen
Agrarier, die im März 1920 den Kapp‑Putsch
unterstützten, die Ende Mai 1932 beim Reichspräsidenten Hindenburg die
Entlassung des Reichskanzlers Heinrich Brüning durchsetzten und die im
Januar 1933 sich am nachdrücklichsten für eine Kanzlerschaft Hitlers
aussprachen. [Die Zeit, 23.03.2000, Nr. 13]