Musikinstrument mit einem Balg¹ (3) zwischen zwei Reihen von Tasten und bzw. oder Knöpfen, bei dem der Ton durch Auseinanderziehen und Zusammendrücken des Balges und Drücken der Tasten und Knöpfe erzeugt wird
Synonym zu Ziehharmonika, Handharmonika, Handorgel, Quetsche¹ (4), Quetschkasten, Quetschkommode, Schifferklavier, Schweineorgel (1), Zerrwanst, Ziach, Ziehorgel
Fachsprachlich wird oft zwischen dem modernen,
anspruchsvollen Akkordeon und älteren, einfacheren Instrumenten unterschieden. So
werden Bandoneon und Konzertina eher als Handharmonika oder Ziehharmonika bezeichnet. Gemeinsprachlich bezeichnet man hingegen die gängigen Modelle
mit Tasten und Knöpfen sowohl als Akkordeon als auch als Ziehharmonika.
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein chromatisches, diatonisches Akkordeon
als Akkusativobjekt: Akkordeon spielen; (sich) das Akkordeon umhängen, umschnallen
in Präpositionalgruppe/-objekt: jmdn. am, auf dem Akkordeon begleiten
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Akkordeon mit [60, 80 usw.] Bässen, [zwei, drei, vier usw.] Registern
als Genitivattribut: die Knöpfe und Tasten des Akkordeons
Beispiele:
Männer klopfen den immergleichen Rhythmus in ihr Tamburin und ziehen
und quetschen Akkorde aus ihrem Akkordeon. [Auf der anderen Seite, 18.03.2017, aufgerufen am 31.08.2020]
[…] auch die Akkordeons
sind Tasteninstrumente mit vielen Registern, und Orgel wie
Akkordeon benötigen einen Luftstrom, um ins
Klingen zu kommen. [Saarbrücker Zeitung, 06.07.2016]
Siegfried Haglmo jodelt zur Steirischen, dem
Akkordeon mit Knöpfen statt Tasten, das im Klang
mehr einer Mundharmonika als einem Klavier ähnelt. [Süddeutsche Zeitung, 13.05.2002]
Live läuft [der Schauspieler und Musiker Ulrich] Tukur zur Hochform auf, als er den Klavierschemel
verlässt, das Akkordeon umschnallt und den selbst
geschriebenen »Windhundwalzer« singt. [Berliner Zeitung, 28.09.2001]
Der 60jährige Maestro spielt auch Klavier und Gitarre, aber meistens
tanzen seine Finger auf den Tasten und Knöpfen des
Akkordeons nach dem Pulsschlag des
brasilianischen Karnevals. [die tageszeitung, 15.07.1992]
Die rechte Hand bedient beim Spielen die Melodieseite, die linke die
begleitenden Bässe mit Akkordkoppelungen, aus welchem Umstand der Name
Akkordeon abzuleiten ist. [Sonner, Rudolf: Balginstrumente. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Bd. 1. Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1951], S. 4936]
Überall wird [auf dem Irish Folk Festival] mit Flöten, Banjos, Dudelsäcken, Gitarren,
Trommeln, Akkordions gespielt und musiziert. [Die ersten fünf Tage sind vorüber, 15.08.2013, aufgerufen am 01.09.2020] ungewöhnl.
Wenn Ivan H[…] mit seiner Guerrini ringt,
der Stradivari unter den Akkordeonen, dann scheint er
allein und weit weg zu sein von seinen Zufallshörern. [Süddeutsche Zeitung, 27.01.1993] ungewöhnl. Pl.