Anweisung, Verfahren zur Lösung eines (mathematischen, informationstechnischen) Problems durch schrittweise Bearbeitung, Umformung von Zeichenreihen; Rechenverfahren nach einem bestimmten Schema
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: einfache, effiziente, komplexe, komplizierte Algorithmen; parallele, rekursive Algorithmen; evolutionäre, genetische, mathematische Algorithmen
als Akkusativobjekt: Algorithmen entwickeln; einen Algorithmus ausführen, nutzen
in Koordination: Algorithmen und Datenstrukturen
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Algorithmus für ein Problem
Beispiele:
Der Computer: er tut auch beim Übersetzen, was er immer tut – er
verwandelt aufgrund eindeutiger Rechenregeln (eines
Algorithmus) eine Folge von Zeichen (ein Symbol)
in eine andere. [Die Zeit, 07.11.1986]
Algorithmen sagen uns, wo es langgeht – und das nicht
nur beim Navi. Ihre unsichtbare Mathematik steuert, was wir lesen, mit wem
wir uns befreunden oder was wir kaufen. Am Ende vielleicht sogar, was wir
denken? »Algorithmen bestimmen in immer stärkerem
Maße unser gesamtes Leben«, sagt der Mathematiker Martin Grötschel,
Präsident der Berlin‑Brandenburgischen Akademie der
Wissenschaften. [Die Welt, 11.05.2017]
Die [in wissenschaftlichen Modellen]
entwickelten Algorithmen können für viele
Katastrophensituationen angewandt werden. Die Evakuierung einzelner Häuser,
Straßenzüge oder ganzer Stadtviertel. [Die Zeit, 17.06.2009 (online)]
Sie [bestimmte wissenschaftliche Aussagen] bedeuten, daß von allen mathematischen
Funktionen nur ein kleiner Teil durch Algorithmen
oder Computerprogramme oder Turingmaschinen berechenbar ist. [Rechenberg, Peter: Was ist Informatik? München: Hanser 1991, S. 175]
Die Mathematik bietet zumindest mit ihren
Algorithmen eine Denkautomatik, nach der man, ist
erst einmal die Fragestellung mathematisch formalisiert, wie nach
Kochrezepten verfahren kann, um zu tieferen Einsichten zu
gelangen. [Die Zeit, 09.03.1962]
Die scharfe Erfassung der Grundbegriffe der Galileischen Mechanik
gelang erst, als durch den Algorithmus der
Differentialrechnung gleichsam der allgemein logische Ort dieser Begriffe
bestimmt und ein allgemeingültiges mathematischlogisches Zeichen für sie
geschaffen war. [Cassirer, Ernst: Philosophie der symbolischen Formen. Berlin: B. Cassirer 1923, S. 17]