Amt
n.
‘Dienststelle, Behörde (und deren Sitz), Dienststellung, Aufgabe, Verpflichtung’,
auch
‘Verwaltungs-, Amtsbezirk’.
Ahd.
ambahti,
ambath
n.
(8. Jh.),
mhd.
ambahte
(mit vielen Nebenformen wie
ambehte,
amb(e)t,
ammet),
asächs.
ambaht,
ammaht,
mnd.
mnl.
ambacht,
nl.
ambacht
und
ambt,
aengl.
ambiht,
anord.
embætti,
got.
andbahti
im Sinne von
‘Aufgabe, Dienst, Dienstleistung, Amt als öffentliche Einrichtung’
gehören zu einem untergegangenen Maskulinum
ahd.
ambaht
(8. Jh.),
aengl.
ambiht,
got.
andbahts
‘Diener, Gefolgsmann’,
dem
germ.
*ambaht(j)a-
‘Gefolgsmann’
zugrunde liegt,
wozu als
jan-Stamm
auch
asächs.
ambahteo
‘Amtmann, Diener’.
Dieses ist entlehnt aus dem bei lateinischen Schriftstellern bezeugten
gall.
ambactus
‘Dienstmann, Höriger’,
kelt.
*amb(i)aktos
‘Bote, Diener’,
eigentlich
‘Herumgesandter’.
Die Kompositionsglieder des
kelt. Wortes entsprechen
lat.
amb(i)-
‘ringsum, auf beiden Seiten’
und
lat.
āctus,
Part. Perf. von
lat.
agere
‘in Bewegung setzen, treiben, handeln’.
–
amtieren
Vb.
‘ein Amt versehen’
(Anfang 18. Jh.)
ersetzt das heute veraltete,
im
Südd. und
Schweiz. noch gebräuchliche
amten,
ahd.
ambahten
‘dienen, ein Amt verwalten, etw. ausführen’
(8. Jh.),
mhd.
ambahten,
ambehten.
amtlich
Adj.
‘dienstlich, behördlich, offiziell’,
ahd.
ambahtlīh
‘priesterlich’
(11. Jh.),
mhd.
ambetlich
‘dem Amte gemäß, rechtmäßig’.
Amtmann
m.
‘Verwaltungsbeamter in gehobener Stellung’,
ahd.
ambahtman
(um 800),
mhd.
ambetman,
amtman
‘wer ein Amt zu verwalten hat, Diener’;
vgl.
asächs.
ambahtman,
mnd.
ambacht(es)man,
amtman,
mnl.
ambachtsman,
amptman,
aengl.
ambihtmann.
Daneben
schweiz.
Ammann
‘Vorsitzender einer Verwaltungsbehörde, Gemeinde-, Bezirksvorsteher’,
mhd.
amman,
verkürzte Nebenform von
mhd.
ambetman.
beamtet
Part.adj.
‘im Beamtenverhältnis angestellt’,
frühnhd.
beamptet
‘im öffentlichen Dienst, besonders in der Verwaltung, tätig im Auftrag eines Herrn, Fürsten, Gemeinwesens’,
zu einem außerhalb des Part. Prät. nur selten auftretenden Verb
beamten
‘mit einem öffentlichen Amt betrauen, als Beamten anstellen’
(15. Jh.).
Schon eher erscheint
beampt
(14. Jh.),
eine verkürzte
(gelegentlich noch im 17. Jh. verwendete)
Form des Part.adj.
Aus der gleichfalls seit dem 14. Jh. bezeugten Substantivierung
(
frühnhd.
beampte
Plur.)
dieser Kurzform entsteht
nhd.
Beamter
m.
als Bezeichnung für den im spätfeudalen und bürgerlichen Staat
auf die Repräsentanz der Staatsgewalt verpflichteten,
mit bestimmten Privilegien ausgestatteten Angestellten im Staatsdienst.