Chemie farblose, giftige Flüssigkeit
Anilin, das
Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Anilins · Nominativ Plural: Aniline
Aussprache
Worttrennung Ani-lin (computergeneriert)
Wortbildung
mit ›Anilin‹ als Erstglied:
↗Anilinfarbe
·
↗Anilintinte
·
↗Anilinvergiftung
Herkunft zu anilport ‘Indigoblau’ < an‑nīlarab (ﺎﻠﻨﻴﻟ) ‘Indigopflanze’ < nī́laḥaind ‘dunkelblau’
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Anilin
n.
farblose, ölige Flüssigkeit,
Ausgangsprodukt für zahlreiche Arzneimittel, Farb- und Kunststoffe.
Die chemische Verbindung wurde 1826
bei der Trockendestillation von Indigo entdeckt,
1840 von
C. J. Fritzsche
durch Destillation von Indigo mit Kalilauge dargestellt
und
Anilin
genannt.
Die gelehrte Bildung knüpft an das über
port.
anil
vermittelte
arab.
(mit assimiliertem Artikel)
an-nīl
‘Indigopflanze’
an,
dem
pers.
nil,
aind.
nīlī
als heimische Bezeichnungen der Indigopflanze voraufgehen
(zu
aind.
nī́laḥ
‘dunkelblau’,
der Farbe des Indigos).
Thesaurus
Chemie
Synonymgruppe
Aminobenzen
·
Aminobenzol
·
Anilin
·
Benzamin
·
Benzenamin
·
Benzidam
·
Phenylamin
Typische Verbindungen zu ›Anilin‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Anilin‹.
Verwendungsbeispiele für ›Anilin‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ihm war es 1856 erstmals gelungen, aus dem im Steinkohlenteer enthaltenen Anilin künstliche Farben herzustellen.
Süddeutsche Zeitung, 12.11.2002
Den Chirurgen ließ der Gedanke nicht mehr los: War das Anilin schuld?
Die Zeit, 19.03.1993, Nr. 12
Anilinchlorhydrat und Anilin geben beim Erhitzen diese Verbindung, wobei Ammoniumchlorid frei wird.
Langenbeck, Wolfgang: Lehrbuch der Organischen Chemie, Dresden: Steinkopff 1938, S. 173
Besonderes Interesse ist namentlich auch im Rahmen der vorliegenden Betrachtungen den Kondensaten aus Anilin und Formaldehyd zuzuwenden.
Scheiber, Johannes: Chemie und Technologie der künstlichen Harze, Stuttgart: Wissenschaftl. Verl.-Ges. 1943, S. 952
Seit Wochen lese ich für mich den Sklavenkrieg von Gerstäcker, lese ich seitenweise vor »Anilin« von Schenzinger.
Klemperer, Victor: [Tagebuch] 1945. In: ders., So sitze ich denn zwischen allen Stühlen, Berlin: Aufbau-Verl. 1999 [1945], S. 68
Zitationshilfe
„Anilin“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Anilin>, abgerufen am 20.01.2021.
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