Anker
m.
Der mehrarmig gekrümmte Eisenhaken zum Festmachen von Wasserfahrzeugen
ist vermutlich eine Erfindung der Griechen,
griech.
ánkȳra
(
ἄγκυρα),
eigentlich
‘Gerät mit gekrümmten Enden’,
dem wie bei
Angel
und
Anger
(s. d.)
die Wurzel
ie.
*ank-,
*ang-
‘biegen, krümmen’
zugrunde liegt.
Mit dem Gerät übernehmen die Germanen an Niederrhein und Nordsee,
später auch die Nordgermanen,
die bis dahin schwere Steine
(
ahd.
senkil,
sinkila,
senkilstein)
zum Festmachen der Schiffe gebrauchten,
von den Römern auch die Bezeichnung
lat.
ancora
in
ahd.
anker,
ankero
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
mnd.
mnl.
anker,
aengl.
ancor,
ancer,
ancra,
anord.
akkeri.
Die bildliche Verwendung von
Anker
als Symbol des Glaubens und der Hoffnung
ist schon in mhd. Zeit üblich.
In
nhd. Fachsprache
werden entsprechend der Form und Funktion
verschiedene technische Vorrichtungen mit
Anker
bezeichnet,
so u. a. der Eisenhaken, Bolzen,
die Klammer zum Zusammenhalten,
Befestigen von Bauteilen,
der zweiarmige Teil der Hemmung einer Uhr
oder das die Pole eines Magneten verbindende Eisenstück.
–
ankern
Vb.
‘vor Anker gehen, liegen’,
mhd.
ankern;
verankern
Vb.
‘durch Anker, Eisenhaken, befestigen’
und entsprechend
Verankerung
f.
(18. Jh.);
in übertragener Bedeutung wird
verankern
‘festlegen’
in der 1. Hälfte des 20. Jhs.
ein häufig gebrauchter Ausdruck.