Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Ansager, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ansagers · Nominativ Plural: Ansager
Aussprache  [ˈanzaːgɐ]
Worttrennung An-sa-ger
Wortzerlegung ansagen -er1
Wortbildung  mit ›Ansager‹ als Erstglied: Ansagerin  ·  mit ›Ansager‹ als Letztglied: Fernsehansager · Rundfunkansager

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. [Rundfunk] Sprecher
  2. 2. [Varieté] Conférencier
eWDG

Bedeutungen

1.
Rundfunk Sprecher
Beispiel:
der Ansager bringt die Nachrichten
2.
Varieté Conférencier
Beispiele:
ein witziger Ansager unterhielt das Publikum
Ein Ansager redet Blödsinn und ist wütend, weil seine Witze nicht zünden [ RemarqueSchwarzer Obelisk69]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

sagen · absagen · Absage · ansagen · Ansage · Ansager · aussagen · Aussage · besagen · entsagen · Entsagung · entsagungsvoll · untersagen · versagen · Versager · zusagen · Zusage · unsagbar · unsäglich
sagen Vb. ‘äußern, aussprechen, reden, behaupten, erklären’, (reflexiv) ‘sich überlegen’, ahd. sagēn (8. Jh.), mhd. sagen, mnl. sāghen (germ. *sagēn) stehen neben der (mit Umlaut bewirkendem j-Suffix gebildeten) Gruppe asächs. seggian, mnd. seggen, mnl. segghen, nl. zeggen, afries. sedza, aengl. secgan, engl. to say, anord. segja, schwed. säga (germ. *sagjan). Außergerm. lassen sich vergleichen air. insce ‘Rede’, aithesc ‘Antwort’, lat. īnseque ‘sag an, erzähle’, inquit ‘er sagte’, griech. en(n)épein (ἐν(ν)έπειν) ‘ansagen, verkünden, erzählen’, dazu (Aorist) enispé͞in (ἐνισπεῖν), lit. sakýti (mundartlich noch sèkti) ‘sagen, erzählen’, sèkti ‘(nach)folgen, (nach)spüren’, lett. sekt ‘suchen, ausfindig machen’, aruss. sočiti ‘suchen, ausforschen’, russ. (älter) sočít’ (сочить) ‘suchen, aufspüren’. Für die daraus zu erschließende Wurzel ie. *seku̯- kann man eine Bedeutung ‘wittern, spüren’ (vom Hund bei der Jagd) voraussetzen, die sich einerseits zu ‘zeigen, ankündigen’ und ‘sagen’, andrerseits zu ‘folgen’, auch ‘mit den Augen folgen’ weiterentwickelt hat, so daß auch die unter sehen (s. d.) genannten Formen als Verwandte heranzuziehen sind. – absagen Vb. ‘Zugesagtes, Angekündigtes rückgängig machen, etw. aufgeben, darauf verzichten’, mhd. abesagen ‘mit Worten zurückweisen, aufkündigen, rückgängig machen’; Absage f. ‘Ablehnung, Zurücknahme, Verzicht’, mhd. abesage, frühnhd. auch ‘Aufkündigung der Freundschaft, Fehdebrief’; vgl. ahd. abasaga ‘verneinende Aussage’ (um 1000). ansagen Vb. ‘ankündigen, mitteilen’, ahd. anasagēn ‘einwenden, anklagen’ (10. Jh.), mhd. anesagen ‘eingestehen, mitteilen, zusagen, versprechen, anklagen’; Ansage f. ‘Verkündigung, Mitteilung’, ahd. anasaga ‘Aussage’ (10. Jh.), mhd. anesage ‘Aussage, Behauptung, Mitteilung’; Ansager m. ‘wer etw. mitteilt’, heute besonders ‘Sprecher’ (in Rundfunk und Fernsehen), ahd. anasagāri ‘Ankläger’ (10. Jh.), mhd. anesager. aussagen Vb. ‘mitteilen, erklären, ausdrücken’, besonders vor Gericht aussagen, spätmhd. ūʒsagen; Aussage f. ‘Erklärung, Mitteilung, Ausdruck’ (15. Jh.). besagen Vb. ‘bedeuten, ausdrücken’, ahd. bisagēn ‘zusprechen, zuerkennen, auslegen, erklären’ (9. Jh.), mhd. besagen ‘sagen, bezeugen, zusprechen, aussagen, anklagen’. entsagen Vb. ‘verzichten’, ahd. intsagēn ‘freisprechen, sich lossagen’ (8. Jh.), mhd. entsagen ‘Fehde ansagen, entschuldigen, verteidigen, lossagen, vorenthalten, leugnen, verheimlichen’; Entsagung f. ‘Verzicht’ (17. Jh.); entsagungsvoll Adj. ‘schmerzlich verzichtend’ (19. Jh.). untersagen Vb. ‘rügen, verbieten’, ahd. untarsagēn ‘mit Worten darlegen, besprechen, mitteilen’ (9. Jh.), mhd. undersagen, auch (unter dem Einfluß von lat. interdīcere) ‘verbieten’. versagen Vb. ‘abschlagen, verweigern, gestellte Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllen, scheitern’, ahd. firsagēn ‘verweigern, verschmähen, leugnen, nicht zuerkennen, sich lossagen’ (9. Jh.), mhd. versagen ‘absagen, an-, aussagen (bis zum Ende), ableugnen, verweigern, abschlagen, sich lossagen’; Versager m. ‘wer Erwartungen, Anforderungen nicht erfüllt’, älter ‘Verleumder’ (16. Jh.). zusagen Vb. ‘zustimmen, versprechen, gefallen’, mhd. zuosagen; Zusage f. ‘Zustimmung, Versprechen’ (15. Jh.). unsagbar Adj. ‘unaussprechlich, unbeschreiblich’, mhd. unsagebære; auch verstärkend ‘in höchstem Maße’, vgl. unsagbar schlecht. unsäglich Adj. ‘unaussprechlich’, mhd. unsagelich, unsegelich.

Thesaurus

Synonymgruppe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Ansager‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ansager‹.

Verwendungsbeispiele für ›Ansager‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie wurden in irgendeinem Saal ohne komplizierten Apparat getanzt, ein Ansager erzählte die Handlung dazu. [Corbin, Solange u. a.: Frankreich. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1955], S. 14309]
Dieser Ansager will, daß man ihn liebt und fühlt, daß er verkannt wird. [Süddeutsche Zeitung, 04.12.1995]
Um 19.30 Uhr erscheinen auf allen polnischen Bildschirmen die grünen Männer, uniformierte Ansager. [Die Zeit, 25.01.1982, Nr. 04]
Plötzlich bricht die Musik ab und ein Ansager läßt wissen, daß das Programm vom Rat der amerikanischen Feldgeistlichen dargeboten wurde. [Die Zeit, 14.02.1966, Nr. 07]
Sie haben keinen Frankenfeld, aber der junge Ansager ist sympathisch, er hat anscheinend nichts mit der Politik vor. [Die Zeit, 06.06.1957, Nr. 23]
Zitationshilfe
„Ansager“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ansager>.

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