kurze Rede (zur Begrüßung)
Ansprache, die
Grammatik Substantiv (Femininum) · Genitiv Singular: Ansprache · Nominativ Plural: Ansprachen
Aussprache
Worttrennung An-spra-che
Grundformansprechen
Wortbildung
mit ›Ansprache‹ als Letztglied:
Begrüßungsansprache
·
Eröffnungsansprache
·
Feinansprache
·
Feld-Wald-und-Wiesen-Ansprache
·
Fernsehansprache
·
Festansprache
·
Gefährderansprache
·
Grobansprache
·
Grußansprache
·
Kundenansprache
·
Neujahrsansprache
·
Radioansprache
·
Rundfunkansprache
·
Wald-und-Wiesen-Ansprache
·
Weihnachtsansprache
·
Zielansprache
Bedeutungsübersicht
- 1. kurze Rede (zur Begrüßung)
- 2. [Militär] ...
- 3. [süddeutsch, österreichisch] Unterhaltung, Gespräch
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Militär
Beispiel:
die Ansprache eines Zieles, Flugzeugs
(= Beschreibung der Kennzeichen)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
sprechen · Sprecher · absprechen · Absprache · ansprechen · Ansprache · Anspruch · besprechen · Besprechung · Einspruch · versprechen · Versprechen · Versprechung · zusprechen · Zuspruch
sprechen
Vb.
‘reden’,
ahd.
sprehhan
(8. Jh.),
mhd.
sprechen,
asächs.
sprekan,
mnd.
mnl.
sprēken,
nl.
spreken,
afries.
spreka,
aengl.
sprecan
(westgerm.
*sprekan)
und die
r-losen
Formen
ahd.
spehhan
(9. Jh.),
asächs.
spekan,
mhd.
spehten
‘schwatzen’,
aengl.
specan,
engl.
to speak
‘reden’,
mnl.
spēken
werden wie
mnd.
sprāken
‘Funken sprühen’,
mnl.
sparken,
aengl.
spearcian,
anord.
schwed.
spraka
‘knistern, prasseln’
und die unter
Sprache
(s. d.)
genannten Formen als Schallwörter mit
alban.
shpreh
‘ich spreche aus’,
kymr.
ffreg
‘Geschwätz’
und
aind.
sphū́rjati
‘donnert, grollt’,
griech.
spharagḗīsthai
(σφαραγεῖσθαι)
‘knistern, zischen, strotzen, zum Platzen voll sein’,
lit.
(ablautend)
sprógti
‘bersten, platzen’,
ohne anlautendes
s-
kslaw.
prъžiti,
pražiti
‘rösten, dörren’,
russ.
(älter)
prjážit’
(пряжить)
‘in Butter backen’
auf
ie.
*(s)p(h)ereg-,
*(s)p(h)erəg-,
*(s)p(h)rēg-
zurückgeführt,
eine
g-Erweiterung
der unter
Sporn
(s. d.)
genannten Wurzel
ie.
*sp(h)er(ə)-
‘zucken, zappeln, schnellen’
(auch
‘streuen, sprengen, spritzen’,
s.
sprühen,
Spur).
Diese Wurzelerweiterung läßt sich nur im Germ.
und Kelt. für den Bereich
‘sprechen’
nachweisen.
Ungeklärt ist das Nebeneinander
der germ. Formen mit und ohne
r.
Vielleicht handelt es sich um ein emphatisches
r
in jüngeren Formen
oder um
r-Ausfall
zwischen Labial und
ie.
g?
Sprecher
m.
‘wer (als Beauftragter) spricht’,
ahd.
sprehhāri
(11. Jh.),
mhd.
sprechære.
absprechen
Vb.
‘aberkennen, vereinbaren’,
mhd.
abesprechen
‘ein Urteil sprechen, aberkennen, leugnen, widerrufen’;
Absprache
f.
‘Vereinbarung’
(18. Jh.).
ansprechen
Vb.
‘anreden’,
ahd.
anasprehhan
(11. Jh.),
mhd.
anesprechen
‘anfangen zu sprechen, in Anspruch nehmen, einen mit Worten (herausfordernd, beschuldigend, anklagend) angehen’,
übertragen
‘gefallen, anrühren’
(Anfang 19. Jh.);
Ansprache
f.
‘kürzere Rede, Anrede’,
in älterer Sprache
‘Anklage, Anspruch’,
ahd.
anasprāhha
(9. Jh.),
mhd.
anesprāche;
Anspruch
m.
‘Anrecht, Forderung’,
mhd.
anspruch
‘Anklage, Einspruch’.
besprechen
Vb.
‘über etw. reden, etw. festlegen, rezensieren, (Krankheiten) beschwören, mit Zaubersprüchen zu heilen suchen’,
ahd.
bisprehhan
‘anfechten, tadeln, verleumden’
(8. Jh.),
mhd.
besprechen
‘verabreden, jmdn. anreden, anklagen, verlangen’;
Besprechung
f.
‘Gespräch, Beratung’
(16. Jh.),
‘Rezension, Behandlung von Krankheiten durch Beschwörung mit Zauberformeln’
(19. Jh.).
Einspruch
m.
‘Einwand, Protest, Widerspruch, Beschwerde’
(15. Jh.).
versprechen
Vb.
‘zusichern’,
(reflexiv)
‘versehentlich falsch sprechen’,
ahd.
firsprehhan
‘in Abrede stellen, zurückweisen, vertreten, verteidigen, rechtfertigen’
(9. Jh.),
mhd.
versprechen
‘bürgen, verteidigen, entschuldigen, in Anspruch nehmen, zusichern, widersprechen, leugnen, zurückweisen, unrichtig sprechen, zaubern, beschwören’;
Versprechen
n.
‘Zusicherung, Gelöbnis’
(16. Jh.);
Versprechung
f.
‘Zusicherung, Versicherung, Gelöbnis’
(15. Jh.).
zusprechen
Vb.
‘trösten, zuerkennen, Speise und Trank sich schmecken lassen’,
ahd.
zuosprehhan
‘mit jmdm. reden’
(8. Jh.),
mhd.
zuosprechen
‘jmdm. zureden, zu jmdm. ein Wort sprechen, fordern, anklagen’;
Zuspruch
m.
‘Trost, Zulauf’
(17. Jh.),
mhd.
zuospruch
‘Anspruch, rechtliche Forderung oder Klage’.
Thesaurus
Oberbegriffe |
Linguistik/Sprache
Synonymgruppe
Adressieren
·
Adressierung
·
Anrede
·
Ansprache
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Ansprache‹ (berechnet)
Geheimrat
Großadmiral
Reichsaußenminister
Reichstagspräsident
ausgestrahlt
bewegend
direkt
einleitend
einstündig
emotional
feierlich
feurig
flammend
folgend
gehalten
gezielt
halbstündig
halten
improvisiert
kurz
launig
lauschen
persönlich
reagieren
richten
wöchentlich
zehnminütig
zündend
übertragen
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ansprache‹.
Verwendungsbeispiele für ›Ansprache‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Überdies hat er selber, um seine Gäste zu ermutigen, das Buch mit einer kurzen Ansprache an seine Gäste eingeleitet.
[Schwarz, Peter-Paul (Hg.), Gepflegte Gastlichkeit, Wiesbaden: Falken-Verl. Sicker 1967, S. 67]
Nachdem das Ergebnis heraus war, hielt Kurt eine kleine Ansprache.
[Langhoff, Wolfgang: Die Moorsoldaten, Stuttgart: Verl. Neuer Weg 1978 [1935], S. 133]
Sie brauchten nur die richtige Ansprache, und diese Fähigkeit hat Daum nun mal.
[Der Spiegel, 02.06.1997]
Zum Schluß der Ansprache forderte er dazu auf, die Verantwortung für Fehler in einer Form zu übernehmen, die es ermögliche, zukünftige Fehler zu vermeiden.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1988]]
In einer Ansprache verteidigte er die Haltung der katholischen Kirche während des Dritten Reiches.
[Archiv der Gegenwart, 2001 [1987]]
Zitationshilfe
„Ansprache“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ansprache>.
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