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Antipode, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Antipoden · Nominativ Plural: Antipoden
Aussprache 
Worttrennung An-ti-po-de
Wortzerlegung anti- -pode
Herkunft zu antípodesgriech (ἀντιποδες) ‘Gegenfüßler’
eWDG

Bedeutungen

1.
Geografie auf dem entgegengesetzten Punkt der Erde lebender Mensch
2.
übertragen auf entgegengesetztem Standpunkt stehender Mensch
Beispiel:
sie waren ausgesprochene Antipoden
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Antipode m. ‘auf entgegengesetztem Standpunkt stehender Mensch, Widersacher’, nur noch selten ‘Bewohner des gegenüberliegenden Punktes der Erde’, als geographischer Begriff entlehnt (Mitte 16. Jh.) aus lat. antipodes (Plur.), griech. antípodes (ἀντιποδες) ‘Gegenfüßler’, einer Substantivierung des Adjektivs antípūs (ἀντίπους) ‘mit entgegengekehrten Füßen’; vgl. griech. pūs (πούς) ‘Fuß’ und s. anti-. Im Dt. anfangs oft in der lat. flektierten Pluralform Antipodes; seit Anfang des 18. Jhs. zunehmend in übertragenem Sinne gebraucht. Der ursprünglichen Bedeutung liegt die Vorstellung zugrunde, daß bei Kugelgestalt der Erde die Bewohner des gegenüberliegenden Punktes ‘mit den Füßen entgegen’ stehen.

Thesaurus

Synonymgruppe
Antipode · Gegenfüßler
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Antipode‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Antipode‹.

Verwendungsbeispiele für ›Antipode‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In der Lösung bleibt der Antipode der natürlichen Säure fast unangegriffen. [Langenbeck, Wolfgang: Lehrbuch der Organischen Chemie, Dresden: Steinkopff 1938, S. 303]
So wird Luther der Antipode zu allen Lehren, die mit dem Naturrecht verbunden sind. [Jahresberichte für deutsche Geschichte, 1936, S. 399]
Anders als sein Antipode ist er ausschließlich im Feld der Theorie heimisch. [Die Zeit, 05.08.1999, Nr. 32]
Dieses Bild zweier Antipoden wird bei genauerem Hinsehen freilich schon etwas verwirrender. [Die Zeit, 20.10.2005, Nr. 43]
Bleiben nicht in allen Ländern Antipoden dieser Art genug übrig? [Goldfriedrich, Johann: Geschichte des Deutschen Buchhandels vom Beginn der klassischen Litteraturperiode bis zum Beginn der Fremdherrschaft. In: Lehmstedt, Mark (Hg.) Geschichte des deutschen Buchwesens, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1909], S. 21885]
Zitationshilfe
„Antipode“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Antipode>.

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