Apfel
m.
Der Name des zu den Rosengewächsen gehörigen Obstbaums
sowie seiner kugeligen Frucht tritt,
wenn auch mit abweichender Stammbildung,
in allen germ. Sprachen auf,
ahd.
aphul
(9. Jh.),
mhd.
apfel,
asächs.
(in Zusammensetzungen)
appul,
mnd.
mnl.
nl.
appel,
aengl.
æppel,
engl.
apple,
anord.
epli,
schwed.
äpple,
krimgot.
apel.
Dazu stellen sich die
kelt.
sowie
balt. und
slaw. Verwandten
air.
ubull
(neben
mir.
aball
‘Apfelbaum’),
lit.
obuolỹs,
óbuolas,
óbalas
(neben
obelìs
‘Apfelbaum’),
kslaw.
(j)ablъko,
russ.
jábloko
(
яблоко)
und der
osk. Name
der wegen ihrer Apfelzucht berühmten antiken kampanischen Stadt
Abella.
Eine einheitliche
ie. Grundform läßt sich nicht erschließen.
Die
germ. und
kelt. Formen
führen im wesentlichen auf
ie.
*ab(a)l-,
*ablu-,
während die
balt. und
slaw. Formen Länge des Anlauts,
zum Teil auch des zweiten Vokals zeigen,
also auf
ie.
*ābō̌l-,
*ābel-,
*āblu-
weisen.
Zugrunde liegt ein alter konsonantischer
l-Stamm.
Im Gegensatz zu den Bezeichnungen für andere Früchte,
die mit der römischen Kultur des Obstanbaus
aus dem
Lat. übernommen werden
(s.
↗
Birne,
↗
Kirsche,
↗
Pflaume),
ist hier
(vielleicht wegen des Vorhandenseins veredelter Sorten
in Nordeuropa bereits in vorrömischer Zeit)
das
germ. Wort erhalten geblieben;
vgl.
Hoops
Waldbäume
(1905) 477 ff.
Apfelbaum
m.
mhd.
apfelboum
(13. Jh.)
löst die ältere Bezeichnung
ahd.
affaltar
m.
(8. Jh.),
affoltra
f.
(9. Jh.),
mhd.
apfalter,
affalter
ab,
vgl. auch
asächs.
apuldra,
aengl.
apulder,
apuldre
f. m.,
anord.
apaldr
(zu dem in Baumnamen auftretenden Suffix
germ.
-ðra-,
-ðrō
s.
↗
Holunder
und
↗
Teer).
Der Übergang wird in
ahd.
affalterboum
(11. Jh.)
sichtbar.
Apfelschimmel
m.
‘weißes Pferd mit grauen, apfelähnlichen Flecken’,
seit Ende des 17. Jhs. bezeugt;
voraus geht die Umschreibung
apfelgraues Roß,
Pferd
mit Hilfe des Adjektivs
ahd.
aphulgrāo
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
apfelgrā,
asächs.
appulgrē,
anord.
apalgrār.