Philosophie Lehre, die eine von der Erfahrung unabhängige Erkenntnis annimmt
Beispiele:
Fragt man die Ökonomen selbst, was Ökonomie ausmacht, bekommt man
[…] unterschiedliche
Antworten. Die Klassiker beispielsweise tendierten zum sog.
Apriorismus[…] – die Ökonomie basiere auf
apriorischen Erkenntnissen über das Wesen des Menschen, die man durch
Introspektion, d. h. die Betrachtung seiner Selbst, erlangen könne. Auf
diesen apriorischen Erkenntnissen basierend könne man durch die Anwendung
von Logik weitere »ökonomische Gesetze« deduzieren. Diese ließen sich nicht
durch empirische Beobachtung umstürzen, denn sie seien »wahr« a priori. [Skeptische Ökonomie, 18.10.2015, aufgerufen am 15.09.2018]
Der dialektische Materialismus lehnt jedoch entschieden den
rationalistischen Kult der reinen Vernunft ab, die rationalistische
Identifizierung der realen Grundlagen mit deren logischen Begründungen, den
Apriorismus, die dem Rationalismus eigene
Verneinung des sinnlichen Ursprungs des theoretischen Wissens. [Deutsche Zeitschrift für Philosophie, 1983, Nr. 6, Bd. 31]
Es wurde […] gezeigt, inwiefern die
Mathematik das prototypische Gebiet des Apriorismus
ist […]: die Prinzipien der Erkenntnis und
die des Gegenstandes der Erkenntnis fallen hier so weitgehend zusammen wie
sonst nirgends. [Hartmann, Nicolai: Der Aufbau der realen Welt, Berlin: de Gruyter 1940, S. 404]
Empiriokriticismus heißt das von R. AVENARIUS begründete System der
»reinen Erfahrung« […], das ein »kritischer«,
d.h. die Erfahrung von allen metaphysischen Zutaten reinigender Empirismus
sein will […]. Er will die Philosophie auf die Bestimmung des
allgemeinen Erfahrungsbegriffs nach Form und Inhalt beschränken. Das System
stellt sich in Gegensatz zu allem Apriorismus, will
realistisch und positivistisch sein. [Eisler, Rudolf: Wörterbuch der philosophischen Begriffe – E. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1904], S. 14764]
Das Weltganze bzw. das Ganze der Menschheit habe als Allgemeines im
Menschen präsent zu sein. Die daran anschließende Diskussion hatte es dann
mit der Form zu tun, in der Welt oder Menschheit im Menschen präsent zu sein
habe. Darauf suchte man mit dem Vernunftbegriff, dem Sittengesetz oder
ähnlichen Apriorismen, mit dem Begriff der Bildung
oder auch mit dem Begriff des Staates eine Antwort zu finden. [Luhmann, Niklas: Soziale Systeme, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1984, S. 21] ungewöhnl. Pl.