Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Arsch, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Arsch(e)s · Nominativ Plural: Ärsche
Aussprache  [aʁʃ]
Wortbildung  mit ›Arsch‹ als Erstglied: Arsch-und-Titten-Presse · Arschbacke · Arschbetrüger · Arschbombe · Arschfax · Arschfick · Arschficker · Arschgesicht · Arschgeweih · Arschkarte · Arschkriecher · Arschlecker · Arschleder · Arschloch · Arschtasche · Arschtritt · ärschlings
 ·  mit ›Arsch‹ als Letztglied: Affenarsch · Angstarsch · Bierarsch · Hängearsch · Knackarsch · Lahmarsch · Nacktarsch · Rotarsch
 ·  mit ›Arsch‹ als Grundform: arsch-
eWDG

Bedeutung

vulgär Gesäß, Hinterteil
Beispiele:
sich auf den Arsch setzen
auf den Arsch fallen
übertragen
Beispiele:
leck mich am Arsch! (= lass mich in Ruhe, scher dich fort!)
am Arsch der Welt (= in sehr abgelegener, verlassener Gegend)
etw. ist im Arsch (= ist entzwei, verloren)
abwertendseinem Vorgesetzten in den Arsch kriechen (= ihm schmeicheln, vor ihm liebedienern)
ihm geht der Arsch mit Grundeis (ab) (= er hat große Angst)
Himmel, Arsch und Zwirn!, Himmel, Arsch und Wolkenbruch! (= verflucht!)
Er aber, sags ihm, er kann mich im Arsch lecken [ GoetheUrgötzIII]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Arsch · Arschloch · Arschkriecher · Arschlecker · arschklar · verarschen
Arsch m. ‘Hintern, Gesäß’, ahd. (um 1000), mhd. asächs. ars, mnd. ārs, ērs, mnl. aers, eers, ers, nl. aars, naars, aengl. ærs, ears, engl. arse, anord. ars, rass führen mit griech. órrhos (ὄρρος, aus *órsos) ‘Hintern, Steiß’, air. err (aus *ersā) ‘Schwanz, Ende’ auf ie. *ers-, *ors- ‘Hintern, Schwanz’, das als s-Erweiterung zur Wurzel ie. *er- ‘sich bewegen, emporstehen’ gestellt wird. Ob dabei von einer Grundvorstellung ‘sich bewegender Schwanz’ (de Vries Nl. 6) oder ‘Erhebung, vorstehender Körperteil’ (Frisk 2, 427) auszugehen ist, bleibt ungewiß. – Arschloch n. ‘After’, ahd. arsloh (11. Jh.), mhd. arsloch, mnd. ārslok. Arschkriecher m. Arschlecker m. ‘unterwürfiger, widerlicher Schmeichler’, beide 1839 lexikalisch verzeichnet, doch vermutlich älter, vgl. in den Arsch kriechen (um 1800), am (im) Arsch lecken (16. Jh.). arschklar Adj. ‘völlig einleuchtend’ (Ende 19. Jh.); zweifelhaft, ob entstellend aus arg klar ‘ganz klar’, obwohl eine derartige Zersprechung aus dem Reiz, etw. vermeintlich Anstößiges bedenkenlos aussprechen zu dürfen, erklärbar wäre. verarschen Vb. ‘veralbern, zum Narren halten’ (Anfang 20. Jh.); wohl spontane Bildung der Soldatensprache.

Thesaurus

Synonymgruppe
Hundesohn  ●  Affenarsch  derb · Arsch  derb · Arschloch  derb · Drecksack  derb · Dreckskerl  ugs. · Flachwichser  derb · Hackfresse  derb · Hund  derb · Hurensohn  derb · Kackbratze  derb · Kackstiefel  derb · Mistkerl  ugs. · Sack  derb · Sackgesicht  derb · Saubeutel  vulg. · Sauhund  derb · Sausack  derb · Scheißkerl  derb · Schwein  derb · Schweinehund  derb · Stück Scheiße  vulg. · Wichser  vulg.
Oberbegriffe
Assoziationen
Anatomie
Synonymgruppe
Gesäß · Hinterteil · Steiß  ●  Kehrseite  scherzhaft · verlängerter Rücken  euphemistisch · (das) hintere Ende (von jemandem)  geh. · Allerwertester  ugs. · Arsch  derb · Clunium  fachspr., lat. · Fott  ugs., rheinisch · Fudi  ugs., schweiz. · Futt  ugs., rheinisch · Füdli  ugs., schweiz. · Glutealregion  fachspr., lat. · Hinterbacken  ugs. · Hintern  ugs. · Kiste  ugs. · Nates  fachspr., anatomisch, lat. · Po  ugs. · Pobacken  ugs. · Podex  ugs. · Popo  ugs. · Pöter  ugs. · Regio glutea  fachspr., lat. · Regio glutealis  fachspr., lat. · Schinken  ugs. · Sitzfleisch  ugs. · vier Buchstaben  ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen
  • attraktives Hinterteil · schöner Hintern  ●  Knackarsch ugs.
  • (einen) dicken Hintern (haben)  ●  (einen) Hintern wie ein Brauereipferd (haben) ugs., variabel
  • Bein · Lauf (Wildtiere)  ●  Fuß österr., süddt. · Kackstelze(n) derb · Pinn(e) ugs., norddeutsch · hintere Extremität fachspr. · untere Extremität fachspr.
  • Fettsteiß · Steatopygie
Synonymgruppe
Heck · Rückseite · hinterer Teil  ●  Arsch  derb · Hinterteil  ugs.
Oberbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Arsch‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Arsch‹.

Verwendungsbeispiele für ›Arsch‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Für Typen wie euch haben wir uns unser Leben lang den Arsch aufgerissen. [Hasselbach, Ingo u. Bonengel, Winfried: Die Abrechnung, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2001 [1993], S. 15]
Wenn ich die Augen zumachte, ginge jedesmal der Arsch auf. [Kempowski, Walter: Tadellöser & Wolff, München: Hanser 1971 [1971], S. 333]
Ich erinnere mich, wie dieser riesige Arsch vor meinen Augen war. [Die Zeit, 11.03.1988, Nr. 11]
Man nimmt sie sich, man bezahlt sie, und dann tritt man sie in den Arsch. [Der Spiegel, 15.09.1986]
Ich kann mit meinem Arsch in einer Stunde mehr verdienen als sie in einem Monat! [Alexander Granach, Da geht ein Mensch: Leck: btb Verlag 2007, S. 162]
Zitationshilfe
„Arsch“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Arsch>.

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