Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Arschkriecher, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Arschkriechers · Nominativ Plural: Arschkriecher
Aussprache 
Worttrennung Arsch-krie-cher
Wortzerlegung Arsch kriechen -er1
Wortbildung  mit ›Arschkriecher‹ als Erstglied: Arschkriecherei
eWDG

Bedeutung

vulgär, Schimpfwort schmeichlerischer, katzbuckelnder Mensch
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Arsch · Arschloch · Arschkriecher · Arschlecker · arschklar · verarschen
Arsch m. ‘Hintern, Gesäß’, ahd. (um 1000), mhd. asächs. ars, mnd. ārs, ērs, mnl. aers, eers, ers, nl. aars, naars, aengl. ærs, ears, engl. arse, anord. ars, rass führen mit griech. órrhos (ὄρρος, aus *órsos) ‘Hintern, Steiß’, air. err (aus *ersā) ‘Schwanz, Ende’ auf ie. *ers-, *ors- ‘Hintern, Schwanz’, das als s-Erweiterung zur Wurzel ie. *er- ‘sich bewegen, emporstehen’ gestellt wird. Ob dabei von einer Grundvorstellung ‘sich bewegender Schwanz’ (de Vries Nl. 6) oder ‘Erhebung, vorstehender Körperteil’ (Frisk 2, 427) auszugehen ist, bleibt ungewiß. – Arschloch n. ‘After’, ahd. arsloh (11. Jh.), mhd. arsloch, mnd. ārslok. Arschkriecher m. Arschlecker m. ‘unterwürfiger, widerlicher Schmeichler’, beide 1839 lexikalisch verzeichnet, doch vermutlich älter, vgl. in den Arsch kriechen (um 1800), am (im) Arsch lecken (16. Jh.). arschklar Adj. ‘völlig einleuchtend’ (Ende 19. Jh.); zweifelhaft, ob entstellend aus arg klar ‘ganz klar’, obwohl eine derartige Zersprechung aus dem Reiz, etw. vermeintlich Anstößiges bedenkenlos aussprechen zu dürfen, erklärbar wäre. verarschen Vb. ‘veralbern, zum Narren halten’ (Anfang 20. Jh.); wohl spontane Bildung der Soldatensprache.

Thesaurus

Synonymgruppe
Hofierer · Kriecher · Lobhudler · Schmeichler  ●  Radfahrer  fig. · Wurm  veraltet · Arschkriecher  derb · Byzantiner  geh., veraltend · Liebediener  geh. · Schleimer  ugs., Hauptform · Schleimi  ugs. · Schranze  geh., veraltet · Speichellecker  derb · Steigbügelhalter  geh. · Stiefellecker  derb
Oberbegriffe
  • unangenehme Person  ●  Unsympath männl. · Unsympathin weibl. · unangenehmer Patron ugs., männl.
Assoziationen

Verwendungsbeispiele für ›Arschkriecher‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Der Titel Sir ist eine völlig belanglose Ehre und zeigt nur, dass er jetzt auch unter die Arschkriecher gegangen ist. [Süddeutsche Zeitung, 07.08.2002]
Ich sage euch, die Arschkriecher waren keinen Schuß Pulver wert. [Süddeutsche Zeitung, 03.12.1996]
Sogar dem hochmütigen Arschkriecher Hacks wurde in seinen besseren Zeiten mal ein Stück verübelt und halb verboten. [Die Zeit, 24.08.1990, Nr. 35]
Es gibt unbelehrbare Fieslinge, aufgeblasene Wichte, Arschkriecher, Weggucker und sensible Wesen. [Süddeutsche Zeitung, 02.10.2003]
Eingebrockt werden sie ihnen vom Büroschwein Koch (Udo Schenk), dem Prototypen eines Ober‑Mobbers und Arschkriechers. [Süddeutsche Zeitung, 13.12.1995]
Zitationshilfe
„Arschkriecher“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Arschkriecher>.

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