Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Attentäter, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Attentäters · Nominativ Plural: Attentäter
Aussprache  [ˈatɛntɛːtɐ]
Worttrennung At-ten-tä-ter
Wortzerlegung Attentat -er1
Wortbildung  mit ›Attentäter‹ als Erstglied: Attentäterin  ·  mit ›Attentäter‹ als Letztglied: Selbstmordattentäter
eWDG und DWDS

Bedeutung

Person, die ein Attentat begangen hat
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: der mutmaßliche, potenzielle, geständige, verurteilte Attentäter; der getötete, überlebende Attentäter
als Akkusativobjekt: einen Attentäter überwältigen, erschießen, aufspüren, festnehmen, ausliefern; Attentäter anheuern, anwerben, rekrutieren, abschrecken
in Präpositionalgruppe/-objekt: die Fahndung, Jagd nach den Attentätern; die Jagd auf die Attentäter; Verbindung, Kontakt zu den Attentätern [haben]
in Koordination: die Attentäter und die Hintermänner, Drahtzieher
als Aktivsubjekt: der Attentäter schlägt zu, entkommt
hat Präpositionalgruppe/-objekt: ein Attentäter mit Sprengstoffgürtel
als Genitivattribut: ein Komplize, Helfer, Mitverschwörer des Attentäters; die Identität, der Geisteszustand des Attentäters
Beispiele:
der Attentäter konnte von der Polizei gefasst werdenWDG
Die Attentäter kann man in zwei große Gruppen aufteilen, die sich nicht immer scharf und eindeutig gegeneinander abgrenzen lassen: Einzeltäter und Gruppentäter. [Die Welt, 05.07.2019]
Politiker sind in den vergangenen Jahren in Deutschland wiederholt Opfer von Attentätern geworden. [Der Spiegel, 29.11.2017 (online)]
Bei dem damaligen Attentat hatten palästinensische Attentäter mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge in der Nähe des Terminals zur Explosion gebracht, dreizehn israelische Soldaten verletzt und Teile der Verladevorrichtungen zerstört. [Neue Zürcher Zeitung, 21.08.2008]
Die vor zehn Jahren von einem Attentäter mit Säure überschütteten und schwer beschädigten Hauptwerke Albrecht Dürers der »Paumgartner‑Altar« und die »Glimsche Beweinung« sind wieder zu sehen. [Berliner Zeitung, 03.04.1998]
Der Anschlag misslingt; ein Gericht verurteilt die Attentäter zum Tode. [Fath, Rolf: Werke – R. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 24454]

letzte Änderung:

Zum Originalartikel des WDG gelangen Sie hier.

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Attentat · Attentäter
Attentat n. ‘Mordanschlag, Gewalttat aus politischen Motiven’, in der Rechtssprache des 15. bis 19. Jhs. (zunächst im Plural Attentaten) ‘Frevel, Übergriff, Gewalttat’, auch ‘Versuch eines Verbrechens’, entlehnt aus gleichbed. mlat. attentatum, dem substantivierten Part. Perf. von lat. attentāre, einer Nebenform von lat. attemptāre ‘antasten, versuchen, jmdm. beizukommen suchen’; vgl. lat. temptāre ‘betasten, berühren, angreifen’ und ad- ‘zu, an, hin(zu), heran, herbei’. Unter dem Einfluß von frz. attentat ‘Anschlag auf eine Person’ (mfrz. attemptas ‘Rechtsbruch, Benachteiligung’, gebildet zu seinerseits aus dem Lat. entlehnten afrz. atempter, atenter ‘versuchen, sich vergehen’, frz. attenter ‘einen Anschlag ausführen’) setzt sich seit Anfang des 19. Jhs. die heutige Bedeutung durch. – Attentäter m. ‘Person, die einen Mordanschlag verübt’; nach dem mißglückten Attentat 1844 auf den preußischen König Friedrich Wilhelm IV. in einem Drehorgellied (in Anlehnung an Übel-, Missetäter) als Reimwort zu Hochverräter gebildet (dort auch attentaten Vb.); in der 2. Hälfte des 19. Jhs. bereits allgemein.

Thesaurus

Synonymgruppe
Attentäter · Saboteur · Terrorist · Untergrundkämpfer
Oberbegriffe
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Attentäter‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Attentäter‹.

Zitationshilfe
„Attentäter“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Attent%C3%A4ter>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

Wortverlaufskurve

Wortverlaufskurve 1600−1999
Wortverlaufskurve ab 1946

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