männliches Waldhuhn, das im März und April seine Balzzeit hat und während des Balzgesanges mit dem Schwanz ein Rad schlägt
Auerhahn, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Auerhahn(e)s · Nominativ Plural: Auerhähne
Aussprache
Worttrennung Au-er-hahn
Wortbildung
mit ›Auerhahn‹ als Erstglied:
Auerhahnbalz
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Auerhahn
m.
das Männchen vom Auerwild,
dem größten deutschen Waldhuhn,
ahd.
ūrhano
(10. Jh.),
daneben
orrehuon,
urhuon
‘Auerhuhn, -henne’
(11. Jh.),
frühnhd.
orrehan,
ūrhan,
awerhan,
aurhan.
Dem ersten Glied des verdeutlichenden Kompositums
ahd.
orrehuon
entspricht
anord.
orri,
schwed.
orre
‘Birkhuhn’.
Verwandt sind
schwed.
orne
‘Eber’,
aind.
ṛṣabháḥ
‘Stier’,
griech.
ársēn
(ἄρσην)
‘männlich’,
aind.
árṣati
‘fließt’,
so daß sich
ie.
*ṛsen-
‘männlich, männliches Tier, Männchen’
(eigentlich
‘benetzend, Samen ergießend’)
erschließen läßt,
das zu dem unter
irre
und
rasen
(s. d.)
angeführten Ansatz
ie.
*er(ə)s-,
*rē̌s-
‘fließen’
gehört.
Der Name bezeichnet also ursprünglich allein das auffallende,
als Jagdbeute geschätzte Männchen.
Die neben
ahd.
orre-
auftretende Form
ūr-,
die sich in der nhd. Lautung
Auer-
fortsetzt,
ist vermutlich in Anlehnung an
ahd.
ūro
bzw.
ūrohso,
nhd.
Auerochse
(s. d.)
entstanden.
Typische Verbindungen zu ›Auerhahn‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Auerhahn‹.
Verwendungsbeispiele für ›Auerhahn‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Ich hatte noch nie einen Auerhahn geschossen, noch nie einen gesehen.
[Ganghofer, Ludwig: Lebenslauf eines Optimisten. In: Simons, Oliver (Hg.) Deutsche Autobiographien 1690-1930, Berlin: Directmedia Publ. 2004 [1911], S. 22938]
Der Auerhahn kam von oben, setzte sich auf meinen Kopf und hackte los.
[Bild, 25.08.1999]
Der Auerhahn trug die Fischkarte mit beigedruckten Preisen um den Hals gehängt.
[Ball, Hugo: Flammetti. In: Deutsche Literatur von Lessing bis Kafka, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1918], S. 4918]
Der Gesang der Auerhähne dauert von Mitternacht bis etwa vier Uhr morgens an.
[Süddeutsche Zeitung, 24.11.2004]
Hüben wie drüben ist der Auerhahn heimisch, und seit gut zwanzig Jahren gibt es auch wieder Luchse.
[Süddeutsche Zeitung, 27.01.1998]
Zitationshilfe
„Auerhahn“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Auerhahn>.
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