das Aufschlagen, der Aufprall
Aufschlag, der
Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Aufschlag(e)s · Nominativ Plural: Aufschläge
Aussprache
Worttrennung Auf-schlag
Grundformaufschlagen
Wortbildung
mit ›Aufschlag‹ als Erstglied:
Aufschlagball
·
Aufschlagfehler
·
Aufschlagfeld
·
Aufschlaglinie
·
Aufschlagrecht
·
Aufschlagriese
·
Aufschlagspiel
·
Aufschlagsrecht
·
Aufschlagzünder
· mit ›Aufschlag‹ als Letztglied: Augenaufschlag · Ausgabeaufschlag · Bedienungsaufschlag · Bieraufschlag · Fehlaufschlag · Jackenaufschlag · Kursaufschlag · Lohnaufschlag · Mantelaufschlag · Preisaufschlag · Renditeaufschlag · Risikoaufschlag · Rockaufschlag · Samtaufschlag · Seidenaufschlag · Uniformaufschlag · Zollaufschlag · Ärmelaufschlag
· mit ›Aufschlag‹ als Letztglied: Augenaufschlag · Ausgabeaufschlag · Bedienungsaufschlag · Bieraufschlag · Fehlaufschlag · Jackenaufschlag · Kursaufschlag · Lohnaufschlag · Mantelaufschlag · Preisaufschlag · Renditeaufschlag · Risikoaufschlag · Rockaufschlag · Samtaufschlag · Seidenaufschlag · Uniformaufschlag · Zollaufschlag · Ärmelaufschlag
Bedeutungsübersicht
eWDG
Bedeutungen
1.
2.
Preiserhöhung
in gegensätzlicher Bedeutung zu Abschlag
Beispiele:
mehrprozentige, hohe, erhebliche Aufschläge
Teilzahlung ohne Aufschlag
der Einzelhandel darf für diese Ware einen Aufschlag von 5% erheben
für die Eintrittskarten muss ein Aufschlag gezahlt werden
3.
4.
plötzlicher Blick aus geschlossenen, gesenkten Lidern
Beispiel:
der Aufschlag ihrer Augen
5.
Tennis erster Schlag (einer Spielserie)
Beispiele:
den Aufschlag ausführen
der Spieler H hatte den Aufschlag
(= durfte in der Spielserie immer den ersten Schlag tun)
er hat einen harten, scharfen, weichen Aufschlag
der Aufschlag ging ins Aus
den Aufschlag verlieren
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
schlagen · Schläger · Schlägerei · abschlagen · abschlägig · Abschlag(s)zahlung · anschlagen · veranschlagen · Anschlag · Voranschlag · aufschlagen · Aufschlag · ausschlagen · Ausschlag · beschlagen1 · beschlagen2 · Beschlag · einschlagen · einschlägig · entschlagen · nachschlagen · überschlagen · umschlagen · Umschlag · unterschlagen · verschlagen · verschlagen · Verschlag · vorschlagen · Vorschlag · schlagfertig · Schlaglicht · Schlagschatten · Schlagseite · Schlagwort · Schlagzeile · Schlagzeug · Schlager
schlagen
Vb.
‘hauen, prügeln, töten, einen Gegner überwinden, besiegen, mit einer heftigen, gezielten Bewegung geräuschvoll einen Gegenstand treffen, sich in einer bestimmten Richtung entwickeln, nach jmdm. geraten’,
ahd.
slahan
(8. Jh.),
mhd.
slahen,
slān,
asächs.
slahan,
mnd.
slān,
mnl.
slaen,
nl.
slaan,
afries.
sla,
aengl.
slēan,
anord.
slā,
schwed.
slå,
got.
slahan
(germ.
*slahan).
Auf grammatischem Wechsel zwischen
h
und
g
beruhen Präteritalformen wie
ahd.
sluog,
asächs.
aengl.
slōg,
denen im Nhd. die Präsensformen
und der Infinitiv angeglichen werden;
s. auch
Schlag,
Schlegel
neben
Schlacht
und
Geschlecht.
Außergerm. Vergleichsmöglichkeiten
bietet lediglich das Kelt. mit
mir.
slacc
‘Schwert’,
ir.
slacaire
‘Schläger’,
mir.
slachta
‘geschlagen’,
ir.
slacht
‘gute Erscheinung, von gutem Schlag’,
gäl.
slachdaim
‘schlage mit dem Hammer’,
so daß eine Wurzel
ie.
*slak-
‘schlagen, hämmern’
angesetzt werden kann.
Schläger
m.
‘wer schlägt, wer jmdn. tötet’,
ahd.
irslahāri
(8. Jh.),
mhd.
slaher,
frühnhd.
totslaher,
-slager,
-sleger
(15. Jh.);
auch
‘Raufbold’
(seit 17. Jh.).
Schlägerei
f.
‘Prügelei’
(wohl 15. Jh.),
‘Duell’
(17. Jh.).
abschlagen
Vb.
‘mit einem Hieb loslösen, lostrennen, abwehren, ablehnen’,
ahd.
abaslahan
‘abhauen, abschneiden’
(10. Jh.),
mhd.
abeslahen,
auch
‘abschlachten, in Abzug bringen, vergüten, zurückweisen’;
abschlägig
Adj.
‘ablehnend’
(15. Jh.);
Abschlag(s)zahlung
f.
‘erster Teil einer abzugeltenden Summe, Teilzahlung’
(18. Jh.).
anschlagen
Vb.
‘anstoßen, mit Nägeln anhängen, gut wirken, bellen’,
ahd.
anaslahan
(10. Jh.),
mhd.
aneslahen
‘an jmdn. oder etw. schlagen, anstoßen, mit Schlägen angreifen, durch Schlagen befestigen, rauben, anstiften, berechnen’;
veranschlagen
Vb.
‘taxieren’
(19. Jh.);
Anschlag
m.
‘Bekanntmachung, auf etw. zielender Gedanke, Plan, Vorhaben, Vorbereitung des Schützen zum Abschießen’,
auch
(seit 15. Jh.)
‘Attentat’,
ahd.
anaslag
‘Hieb, Stoß, Schlag’
(11. Jh.),
spätmhd.
aneslac,
auch
‘Berechnung’;
Voranschlag
m.
‘vorläufige Kostenberechnung’
(18. Jh.).
aufschlagen
Vb.
‘(durch Schlagen) öffnen, aufprallen, auftreffen, einen Preis erhöhen, etw. aufstellen, errichten’,
ahd.
ūfslahan
‘an etw. schlagen’
(um 900),
mhd.
ūfslahen,
auch
‘errichten, aufschieben, verzögern, anzünden, durch Schlagen öffnen, vorenthalten, den Lohn, Preis erhöhen, im Preis steigen, verzichten’;
Aufschlag
m.
‘Aufprall, Verteuerung eines Preises, umgeschlagener Teil an Kleidungsstücken’,
mhd.
ūfslac,
auch
‘Aufschub, Verlängerung der Frist, Waffenstillstand’.
ausschlagen
Vb.
‘Knospen treiben, grün werden, um sich schlagen, durch Schlagen zerstören, mit etw. bedecken, ablehnen’,
ahd.
ūʒslahan
‘herausbrechen, durch Schlagen zerstören’
(9. Jh.),
mhd.
ūʒslahen
‘herausschlagen, umhauen, ablehnen, zurückschlagen, ausweisen, verjagen, verbannen, freilassen, zerstören, errichten, nach auswärts schlagen, fliehen’;
Ausschlag
m.
‘Austrieb der Schweine in die Eichelmast, Herabsinken des Waagebalkens nach der schweren Seite’
(15. Jh.),
daher
den Ausschlag geben
‘entscheidend sein’
(16. Jh.),
‘Entscheidung, Ergebnis, Erfolg, Ausgang’
(16. Jh.),
medizinisch
‘Hautschorf, Erkrankung der Haut’
(17. Jh.),
‘Trieb, Sproß’
(18. Jh.).
beschlagen1
Vb.
‘(durch Schlagen) mit etw. versehen, sich überziehen, anlaufen’,
ahd.
bislahan
‘behauen, tüchtig schlagen, fest-, niederschlagen’
(8. Jh.),
mhd.
beslahen
‘auf etw. schlagen, schlagend bedecken, mit Beschlag belegen, schlagend auf, an etw. befestigen, umschlagen, umschließen’;
ein Pferd beschlagen
‘mit Hufeisen versehen’;
beschlagen2
Part.adj.
‘gut versehen sein, bewandert in einer Sache, voller Kenntnisse’
(16. Jh.),
eigentlich
‘durch (Metall)beschlag fest und dauerhaft’;
Beschlag
m.
‘Metallstück als Schutz oder Verzierung, Überzug, Hauch’
(15. Jh.),
in Beschlag nehmen
(17. Jh.),
Beschlag auf etw. legen
(18. Jh.),
mit Beschlag belegen
(19. Jh.)
‘etw. oder jmdn. für sich beanspruchen’.
einschlagen
Vb.
‘hineinschlagen, durch Schlagen zertrümmern, einwickeln, sich in eine bestimmte Richtung erfolgreich entwickeln, gedeihen’
(15. Jh.);
einschlägig
Adj.
‘in Betracht kommend’
(Ende 18. Jh.).
entschlagen
Vb.
‘(sich von einer Sache) frei-, losmachen, verzichten’,
mhd.
entslahen
‘freimachen, aufheben’.
nachschlagen
Vb.
‘ähnlich werden, nacharten’
(16. Jh.;
vgl.
mhd.
slahen nāch),
‘in einem Buche suchen und nachlesen’
(17. Jh.).
überschlagen
Vb.
‘ungefähr berechnen, übereinanderlegen (die Beine)’,
reflexiv
‘sich überkugeln’,
ahd.
ubarslahan
‘herausgehen, sich entfernen, vorzüglich sein, übertreffen’
(um 1000),
mhd.
überslahen
‘schlagend überziehen, beschlagen, überwältigen, besiegen, in Kürze sagen, erzählen, auslassen, ungefähr berechnen, schätzen, überlegen’.
umschlagen
Vb.
‘umlegen, umbiegen, zu Boden schlagen, ringsum bedecken, sich ändern (vom Wetter)’,
mhd.
umbeslahen
‘umgeben, -fassen, -zingeln, niederschlagen, Umschweife machen, sich verbreiten’;
Umschlag
m.
‘Hülle, Umhüllung, Änderung, umgeschlagener Rand’,
auch (seit 17. Jh.) als medizinische Heilpackung,
kaufmännisch
‘Umsatz, Vertrieb von Waren’
(16. Jh.,
nach
mnd.
ummeslach),
mhd.
umbeslac
‘Umhüllung, Wendung, Umkehr, Ausflucht’.
unterschlagen
Vb.
‘unrechtmäßig zurückbehalten, veruntreuen, verheimlichen’,
mhd.
underslahen
‘beiseite legen, abseits setzen, verbergen, aufgeben, niederschlagen, unterdrücken, überwinden, übertreffen’.
verschlagen
Vb.
‘mit Brettern abteilen, schließen, versehentlich umblättern, durch widrige Umstände an einen ungewollten Ort gelangen (lassen)’,
ahd.
firslahan
‘erschlagen, töten, verschließen’
(8. Jh.),
mhd.
verslahen
‘zerschlagen, verwunden, töten, abhauen, auseinanderschlagen, vertreiben, zurückweisen, wegnehmen, beschmutzen, durch Verschlag absperren’,
reflexiv
‘sich verstecken, beschmutzen, entfernen’;
verschlagen
Part.adj.
‘listig, undurchsichtig, durchtrieben’
(15. Jh.),
eigentlich
‘seine Pläne nicht bekanntgebend, versteckend, zurückhaltend’;
Verschlag
m.
‘durch Bretter(wände) abgetrennter Raum, abtrennende Bretterwand’
(18. Jh.).
vorschlagen
Vb.
‘einen Plan vorlegen, einen Rat geben und zur Erwägung anbieten’,
ahd.
furislahan
‘vorher-, vorwegnehmen’
(8. Jh.),
mhd.
vürslahen
‘treiben, im Übergewicht sein, veranschlagen, rechnen’;
Vorschlag
m.
‘zu erwägender Rat, Plan, Lehrsatz’
(16. Jh.),
mhd.
vürslac
‘erster Schlag, Befestigung, einschließende Belagerung, Berechnung als Vorlage’.
schlagfertig
Adj.
‘bereit zum Losschlagen’
(18. Jh.),
‘um keine Antwort verlegen, witzig’
(19. Jh.).
Schlaglicht
n.
‘heller Lichtstrahl zum Hervorheben eines einzelnen Gegenstandes’
(18. Jh.),
häufig in der Malerei.
Schlagschatten
m.
‘von einer Person oder einem Gegenstand geworfener, scharf umrissener Schatten’
(18. Jh.).
Schlagseite
f.
‘Schräglage (eines Schiffs)’
(17. Jh.).
Schlagwort
n.
‘(schmerzlich) treffendes Wort, prägnanter Ausdruck zur Kennzeichnung einer Zeiterscheinung, Bühnenstichwort’
(18. Jh.),
im Bibliothekswesen
‘Stichwort, Kennwort’.
Schlagzeile
f.
‘hervorgehobene, deutlich gemachte Überschrift’
(um 1880).
Schlagzeug
n.
‘Ensemble von Schlaginstrumenten’
(20. Jh.);
zuvor
‘Geräte zum Einschlagen bzw. zum Beschlagen von Bauteilen’
(16. Jh.).
Schlager
m.
‘aktuelle, beim Publikum ein- bzw. durchschlagende Musiknummer’,
aufgekommen (1881) als Ausdruck der Musikkritik,
durch die Tagespresse verbreitet;
dann auf andere besonders aktuelle und wirkungsvolle Erscheinungen
(Buch, Theaterstück, eine reißend abgehende Ware)
übertragen.
Thesaurus
Synonymgruppe
(das) Fasson
·
Aufschlag
·
Revers
Ökonomie
Synonymgruppe
Assoziationen |
Synonymgruppe
Aufgeld
·
Aufschlag
·
Erhöhung
·
Mehrbetrag
·
Preisaufschlag
·
Preiserhöhung
·
Zuschlag
●
Aufzahlung
süddt.,
österr.,
schweiz.
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Aufschlag‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Aufschlag‹.
Verwendungsbeispiele für ›Aufschlag‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Zehn Meter vor dem Aufschlag kam ich zu dem Schluß, daß es definitiv ein Fehler gewesen war, den Sprung gewagt zu haben.
[Moers, Walter: Die 13 1/2 Leben des Käpt'n Blaubär, Frankfurt a. M.: Eichborn 1999, S. 350]
Meistens explodierte sie schon vor dem Aufschlag in der Luft.
[Enzensberger, Hans Magnus: Der kurze Sommer der Anarchie, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1972, S. 244]
Den Aufschlag halten Sie mit der linken Hand nach außen gewölbt.
[Janusch, Antonie: Unser Schneiderbuch, Leipzig: Verlag für d. Frau 1979 [1965], S. 87]
Manchen Kunden freilich bringt der abgeschlagene Aufschlag schon ins Grübeln – und er fragt nach.
[Die Zeit, 10.05.1996, Nr. 20]
Nach ihrem Comeback offenbarte sie zunächst große Probleme beim Aufschlag, doch mit der Zeit fand sie zu alter Stärke zurück.
[Die Zeit, 22.08.2013 (online)]
Zitationshilfe
„Aufschlag“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Aufschlag>.
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