gehoben eine bestimmte (besondere) Ausstrahlung, Wirkung; Image einer Sache oder Person
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine geheimnisvolle, magische, mystische, sakrale, erotische, faszinierende, romantische, poetische, religiöse, mysteriöse, düstere Aura; eine eigene, persönliche Aura; eine neue, besondere Aura
als Akkusativobjekt: eine [besondere] Aura erhalten, bekommen, gewinnen, haben, besitzen, entfalten, verbreiten, verströmen, ausstrahlen; eine [besondere] Aura schaffen, erzeugen; seine Aura verlieren, zerstören; etw. eine [bestimmte] Aura verleihen, verschaffen; etw. umgibt die Aura [des Rätselhaften]; etw. bzw. jmdm. seine Aura nehmen; sich seine [geheimnisvolle] Aura bewahren
in Präpositionalgruppe/-objekt: sich von seiner [elitären] Aura befreien; mit, von einer [düsteren] Aura umgeben sein; von seiner Aura leben, profitieren, zehren; auf seine Aura setzen; mit einer [magischen] Aura versehen sein; in eine [exotische] Aura gehüllt sein; zur Aura von etw. bzw. jmdn. gehören; ein Mann mit einer [besonderen] Aura; für eine [dramatische] Aura sorgen
mit Genitivattribut: eine Aura des Geheimnisvollen, Besonderen, Authentischen; die Aura der Macht, Unbesiegbarkeit, Unnahbarkeit, Kunst, Einsamkeit; die Aura des Originals, Ortes, Kunstwerks, Erfolgs, Werks, Wortes; die Aura eines Stars, Mannes, Siegers, Menschen, Heiligen; die Aura eines Geheimnisses
hat Präpositionalgruppe/-objekt: die Aura von Macht, Einsamkeit, Freiheit
in Koordination: Autorität, Charme, Charisma und Aura
als Aktiv-/Passivsubjekt: die Aura wirkt [stark]; die Aura verblasst, verschwindet; eine [altmodische] Aura wächst jmdn. oder etw. zu; eine [eigentümlich] Aura geht von etw. aus
als Genitivattribut: der Verlust der Aura
Beispiele:
Es gibt Menschen, die haben eine unglaubliche
Anziehungskraft. Manche mögen diese Anziehungskraft auch
»Aura« nennen. [Saarbrücker Zeitung, 15.12.2001]
[…] er ist ein Typ, der eine
Aura ausstrahlt, die den Spielern vermittelt,
dass auf dem Rasen genau das zu geschehen hat, was er will. [Thüringer Allgemeine, 21.02.2017]
Tatsächlich zielte das
[Playboy-]Magazin darauf ab, den Sex von der
Aura des Anrüchigen zu befreien. [Der Tagesspiegel, 30.11.2013]
Die Bibliothekarinnen von heute und auch schon die von gestern
gucken nicht streng und haben in der Regel auch keine nach hinten gebundenen
Haare mehr, manche tragen sogar Ringel‑Shirts. Sie merken, ich gehöre zum
Berufsstand, und seit mehr als 30 Jahren rege ich mich über diese
»Aura«, die man den Bibliothekarinnen anhängt,
auf. [Süddeutsche Zeitung, 02.01.2013]
Der Spezialist für Malerei des 19. Jahrhunderts bekennt: »Von dem
Gemälde ging eine Aura aus, eine Art Stimme schlug
an. Ich war mir umgehend sicher: Das ist die Handschrift des frühen
Richter«. [Leipziger Volkszeitung, 28.09.2011]
Man kann, was hier [in der Verfilmung im Vergleich zur Theateraufführung] ausfällt,
im Begriff der Aura zusammenfassen und sagen: was im
Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit des Kunstwerks verkümmert, das
ist seine Aura. [Benjamin, Walter: Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit. In: Tiedemann, Rolf / Schweppenhäuser, Hermann (Hg.): Gesammelte Schriften. Bd. 1, 2. Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1980 [1936], S. 477]