Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Ausbund, der

Grammatik Substantiv (Maskulinum) · Genitiv Singular: Ausbund(e)s · Nominativ Plural: Ausbünde · wird meist im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Aus-bund

Bedeutungsübersicht+

  1. ⟨jmd. ist ein Ausbund von⟩, ⟨jmd. ist ein Ausbund + Gen.⟩ jmd. ist der Inbegriff
    1. a) [abwertend] ...
    2. b) [spöttisch] in lobendem Sinne
eWDG

Bedeutung

jmd. ist ein Ausbund von, jmd. ist ein Ausbund + Gen.jmd. ist der Inbegriff
a)
abwertend
Beispiele:
jmd. ist ein Ausbund von Frechheit, Unverschämtheit, Bosheit, Verschlagenheit, Hässlichkeit
Die Piguno ist … ein Hutzelweib mit verrunzeltem Gesicht, Ausbund der Neugier [ WerfelBernadette54]
b)
spöttisch in lobendem Sinne
Beispiele:
er ist ein wahrer Ausbund von Tugend, Fleiß, Tüchtigkeit, Klugheit, Gelehrsamkeit
sie soll ein Ausbund von Schönheit, Anmut sein
Ausbund aller Huld und Züchten, / Perl' und Blume aller Frauen [ Heine1,448]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Ausbund m. ‘das Beste, der Inbegriff seiner Art’. Nach Frühbelegen gegen Ende des 15. Jhs., denen ausbündig Adj. ‘vortrefflich, vorzüglich’ (mnd. ūtbundich) voraufgeht, wird es zu einem vielgebrauchten Wort des 16./17. Jhs. Ausbund ist etw. sichtbar ‘Herausgebundenes’ und daher ‘Hervorragendes’. Eine Herleitung aus der Kaufmannssprache, die J. Grimm ¹DWB 1, 841 vermutet, ist nicht erweisbar.

Thesaurus

Synonymgruppe
Exempel · Inbegriff · Inkarnation · Muster (an) · Musterbeispiel · Musterfall · Paradebeispiel · Vorzeigebeispiel · sehr gutes Beispiel (für)  ●  Beispiel  Hauptform · (der / die / das) ... selbst  ugs. · ...bolzen  ugs., salopp · Ausbund (an / von)  geh. · Ausgeburt (einer Sache / an etwas)  geh., abwertend
Unterbegriffe
Assoziationen

Typische Verbindungen zu ›Ausbund‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Ausbund‹.

Verwendungsbeispiele für ›Ausbund‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Sie verleiht die am höchsten dotierten Preise der Welt, und die Art und Weise, in der sie das tut, ist ein Ausbund ritualisierter Tradition. [Die Zeit, 17.12.1993, Nr. 51]
Der verstorbene Walter Rehm war doch wohl kein Ausbund von einem Reaktionär. [Die Zeit, 13.03.1964, Nr. 11]
Und der Architekt erwies sich nicht gerade als Ausbund an Diplomatie. [Die Zeit, 11.11.2004, Nr. 49]
Der Kanzler, selbst nicht gerade ein Ausbund an Geduld, hatte ein Einsehen. [Die Zeit, 02.10.1981, Nr. 41]
Als Ausbund an Energie hat sich der Sohn des US‑Präsidenten, Jack Ford, entpuppt. [Die Zeit, 01.08.1975, Nr. 32]
Zitationshilfe
„Ausbund“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Ausbund>.

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