Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.

Auskommen, das

Grammatik Substantiv (Neutrum) · Genitiv Singular: Auskommens · wird nur im Singular verwendet
Aussprache 
Worttrennung Aus-kom-men

Bedeutungsübersicht+

  1. 1. ...
  2. 2. ...
eWDG

Bedeutungen

1.
Beispiele:
ein, sein (gutes, sicheres, bescheidenes, knappes) Auskommen haben, finden (= einen (guten, sicheren, bescheidenen, knappen) Lebensunterhalt haben, finden)
Das Börsenspiel sicherte ihm vorläufig ein behäbiges Auskommen [ H. MannSchlaraffenland1,253]
2.
Beispiele:
mit ihm ist kein Auskommen (= mit ihm kann man sich nicht vertragen)
es ist schweres Auskommen mit ihr
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

kommen · Kunft · Abkunft · Ankunft · Auskunft · Auskunftei · Einkünfte · Herkunft · Niederkunft · Übereinkunft · Unterkunft · Zukunft · zukünftig · Zusammenkunft · abkommen · Abkommen · Abkomme · abkömmlich · ankommen · Ankömmling · aufkommen · auskommen · Auskommen · auskömmlich · einkommen · Einkommen · entkommen · herkommen · Herkommen · herkömmlich · nachkommen · Nachkomme · Nachkommenschaft · Nachkömmling · niederkommen · übereinkommen · überkommen · überkommen · umkommen · unterkommen · verkommen · Verkommenheit · vorkommen · Vorkommnis · zukommen
kommen Vb. ‘sich einem Ort nähern, sich von einem Ort hierher begeben, einen Ort erreichen, eintreffen, erscheinen’, ahd. queman (8. Jh.), mhd. (mit Verschmelzung von u und e zu o) komen, asächs. kuman, mnd. kōmen, kāmen, kommen, mnl. cōmen, nl. komen, afries. kuma, koma, aengl. cuman, engl. to come, got. qiman, anord. koma, schwed. komma (germ. *kweman) führt mit aind. gámati ‘geht’, toch. A käm-, kam-, kum-, toch. B kä(n)m-, kam-, śem- ‘kommen’, griech. bá͞inein (βαίνειν) ‘gehen’, lat. venīre ‘kommen’, lit. gim̃ti ‘zur Welt kommen, geboren werden, entstehen’ auf eine Wurzel ie. *gu̯em- ‘gehen, kommen, zur Welt kommen, geboren werden’. Im Dt. ist der ursprüngliche Anlaut qu- (germ. kw-) im Verbaladjektiv bequem (s. d.) erhalten. – Kunft f. ‘das Kommen, Ankommen’ (selbständiges Substantiv bis ins 19. Jh.), ahd. kumft (8. Jh.), kunft (9. Jh.), mhd. kumft, kunft ‘Ankunft, das Kommen, Eintreffen, Zukunft, das Zukünftige’ neben mnd. kumpst, kumst, komst, mnl. comst, nl. komst sind Abstrakta mit sti-Suffix (vgl. auch mit ti-Suffix got. gaqumþs ‘Zusammenkunft, Versammlung’), wobei im Hd. -s- in -f- übergeht mit nachfolgendem Wandel von m zu n; daran anschließend die Ableitung künftig (s. d.). Im frühen 19. Jh. wird das Substantiv in freier Verwendung aufgegeben, bleibt jedoch als Grundwort von Komposita erhalten. Abkunft f. ‘Abstammung, Herkunft’, älter ‘Nachkommenschaft’ (2. Hälfte 17. Jh.), ‘Ertrag’ (Anfang 17. Jh.), auch ‘Übereinkunft’ (18. Jh.). Ankunft f. ‘Herkunft, Ursprung, das Ankommen, Eintreffen’ (2. Hälfte 15. Jh.). Auskunft f. ‘Information, Mitteilung, Antwort’ (18. Jh.), ‘das Herauskommen, Ergebnis’ (17. Jh.), ‘das Ausfließen’ (15. Jh.); Auskunftei f. ‘Auskunftsbüro’ (19. Jh.). Einkünfte Plur. ‘Ertrag, Gewinn, Verdienst’ (16. Jh.); vgl. mhd. īnkumft ‘Eintreffen, Ankunft’. Herkunft f. ‘Brauch, Herkommen’ (17. Jh.), ‘Abstammung’ (16. Jh.); vgl. mnd. hērkum(p)st ‘Herkommen, Abstammung, Brauch’. Niederkunft f. ‘Zeit, Vorgang der Entbindung’ (Ende 17. Jh.). Übereinkunft f. ‘Einigung, Übereinstimmung’ (2. Hälfte 17. Jh.), ‘Vertrag, Absprache, Abmachung’ (18. Jh.). Unterkunft f. ‘Obdach, Wohnung, Quartier’ (1. Hälfte 19. Jh.). Zukunft f. ‘die noch bevorstehende, die kommende Zeit’, ahd. zuokumft ‘Herankunft, Ankunft’ (10. Jh.), mhd. zuokumft, zuokunft ‘das (Herzu)kommen, Ankunft, Verfolgung, Zukunft’, bis zu Beginn des 17. Jhs. auch im räumlichen Sinne; zukünftig Adj. ‘zeitlich bevorstehend, in der Zukunft stattfindend’, ahd. zuokumftīg ‘ankommend’ (9. Jh.), mhd. zuokünftic ‘(heran)kommend, künftig, noch zu erwarten’ (im räumlichen Sinne bis 16. Jh.). Als grammatischer Terminus zuekünftig zeit (um 1400) für mlat. (tempus) futurum; dafür (2. Hälfte 18. Jh.) Zukunft (s. Futur). Zusammenkunft f. ‘Treffen, Versammlung’ (16. Jh.). – abkommen Vb. ‘sich entfernen, frei-, loskommen’, ahd. abaqueman ‘vergehen’ (11. Jh.), mhd. abekomen ‘von etw. loskommen’; Abkommen n. ‘Übereinkunft, Vertrag’ (2. Hälfte 17. Jh.), zuvor ‘Abstammung, Herkunft’ (1. Hälfte 16. Jh.); Abkomme m. ‘Nachkomme’ (Mitte 18. Jh.); abkömmlich Adj. ‘entbehrlich’ (1. Hälfte 19. Jh.). ankommen Vb. ‘über einen kommen, ergreifen, eintreffen’, ahd. anaqueman (9. Jh.), mhd. anekomen ‘über einen kommen, hereinbrechen, anfangen, angreifen’; Ankömmling m. ‘neu Hinzukommender’ (17. Jh.); vgl. ahd. quemiling (um 1000), mhd. komelinc, kumelinc ‘Fremdling’. aufkommen Vb. ‘entstehen, sich bilden, sich erheben’, ahd. ūfqueman ‘heraufkommen, auftauchen, entstehen’ (8. Jh.), mhd. ūfkomen ‘in die Höhe kommen, stark werden, heranwachsen, entspringen, am Leben bleiben’. auskommen Vb. ‘zurechtkommen, reichen’, ahd. ūʒqueman ‘herauskommen’ (9. Jh.), mhd. ūʒkomen ‘herauskommen, entstehen, Gewohnheit werden, sich verbreiten’, frühnhd. ‘mit Geldmitteln reichen, sich vertragen’ (15. Jh.); Auskommen n. ‘Lebensunterhalt, Einverständnis’, frühnhd. ‘Einkommen’; auskömmlich Adj. ‘genügend, ausreichend’ (17. Jh.). einkommen Vb. ‘als Gewinn eingehen, sich mit etw. an jmdn. wenden’, ahd. inqueman ‘eindringen, eintreten’ (9. Jh.), mhd. īnkomen; Einkommen n. ‘ständige Einnahme, Gehalt’, mhd. īnkomen ‘Eintreffen, Ankunft’. entkommen Vb. ‘entgehen, -fliehen, -weichen’, mhd. entkomen. herkommen Vb. ‘hierherkommen’, frühnhd. ‘abstammen’, ahd. heraqueman ‘herkommen’ (9. Jh.), mhd. herkomen; vgl. mhd. herkomen Part.adj. ‘aus der Fremde gekommen’; Herkommen n. ‘Herkunft, Abstammung, Brauch, Sitte, Überlieferung’ (15. Jh.); herkömmlich Adj. ‘der Herkunft gemäß, gebräuchlich, überliefert’ (18. Jh.). nachkommen Vb. ‘später kommen’, ahd. nāhqueman ‘nachfolgen’ (um 1000), mhd. nāchkomen ‘nachfolgen’; Nachkomme m. ‘Verwandter in absteigender Linie’, mhd. nāchkome ‘Nachfolger, Nachkomme’; vgl. gleichbed. ahd. afterquemo (10. Jh.); Nachkommenschaft f. ‘Gesamtheit der Nachkommen’ (17. Jh.); Nachkömmling m. ‘nachgeborenes Kind, Nachzügler’, mhd. nāchkomelinc ‘Nachfolger, Nachkömmling’. niederkommen Vb. ‘gebären’ (vgl. mhd. kindes niderkomen), ahd. nidarqueman ‘herabsteigen, fallen’ (um 800), mhd. niderkomen ‘herabfallen, herunterfallen, zu Bett gehen, sich hinlegen’ (seit frühnhd. Zeit auf das Kindbett eingeengt). übereinkommen Vb. ‘sich mit jmdm. einigen’, frühnhd. ‘zusammenfallen, mit jmdm. einig, zufrieden werden’. überkommen Vb. (von Gefühlen, Empfindungen) ‘ergreifen’, älter ‘über etw. kommen, es in seine Gewalt bringen’, ahd. ubarqueman ‘überraschen, überwinden, besiegen’ (8. Jh.), mhd. überkomen ‘hinüberkommen, die Oberhand behalten, verabreden, übereinkommen, zu etw. gelangen, überfallen, bezwingen, überstehen’; überkommen Part.adj. ‘überliefert, vererbt’ (16. Jh.). umkommen Vb. ‘ums Leben kommen, sterben, verderben’, mhd. umbekomen ‘vorüber-, zu Ende gehen, sterben’; vgl. ahd. umbiqueman ‘herumgehen, umringen’ (8. Jh.). unterkommen Vb. ‘Aufnahme, Obdach, Anstellung finden’, umgangssprachlich auch ‘vorkommen’ (Anfang 17. Jh.), ahd. untarqueman (9. Jh.), mhd. underkomen ‘dazwischentreten, verhindern’. verkommen Vb. ‘den inneren Halt verlieren, verwahrlosen’, älter ‘vergehen’, mhd. verkomen ‘vorübergehen, zu Ende gehen, vergehen’; Verkommenheit f. ‘sittlicher Niedergang, Verwahrlosung’ (19. Jh.). vorkommen Vb. ‘nach vorn kommen, zum Vorschein kommen, sich ereignen, geschehen, vorhanden sein’, ahd. furiqueman ‘zuvor-, herauskommen, zutage treten’ (8. Jh.), mhd. vorkomen ‘erscheinen, offenbar werden’; Vorkommnis n. ‘Vorfall’ (19. Jh.). zukommen Vb. ‘gebühren, zustehen, passend sein’, älter auch ‘sich auf etw. zubewegen, sich nähern, Nutzen haben, mit etw. genug haben’, ahd. zuoqueman ‘herannahen, hinzukommen’ (8. Jh.), mhd. zuokomen ‘eintreffen, erscheinen’.

Typische Verbindungen zu ›Auskommen‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Auskommen‹.

Verwendungsbeispiele für ›Auskommen‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

In der Zeit dazwischen dient das Land dem Auskommen der Bauern. [Die Zeit, 07.02.1997, Nr. 7]
Natürlich haben Politiker für ihre harte Arbeit ein gutes Auskommen verdient. [Die Zeit, 02.01.2013, Nr. 01]
Um zu überleben, suchen sie ein Auskommen in der informellen Wirtschaft. [Die Zeit, 07.05.2012, Nr. 19]
Niemand will mich haben, ich habe hier kein Auskommen mehr. [Die Zeit, 25.05.2005, Nr. 22]
Der Mann ist bei der Bahn und hat ein gutes Auskommen. [Ury, Else: Nesthäkchen fliegt aus dem Nest, Stuttgart: K. Thienemanns 1997 [1920], S. 71]
Zitationshilfe
„Auskommen“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Auskommen>.

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