Recht (behördliche) Erlaubnis, von einem Ge- oder Verbot abweichen zu dürfen
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: eine behördliche, befristete, beschränkte, generelle, einmalige, gültige Ausnahmegenehmigung
als Akkusativobjekt: eine Ausnahmegenehmigung brauchen, beantragen, erwirken, bekommen, haben, erteilen, verlängern, aufheben
in Präpositionalgruppe/-objekt: ein Antrag auf Ausnahmegenehmigung
als Aktiv-/Passivsubjekt: eine Ausnahmegenehmigung gilt für etw., liegt vor, läuft aus
hat Präpositionalgruppe/-objekt: eine Ausnahmegenehmigung für, zu etw., von einem Verbot
als Genitivattribut: die Erteilung, Verlängerung einer Ausnahmegenehmigung
Beispiele:
1.600 Quadratmeter Auwald, der unter Naturschutz steht, sollen gerodet werden, dafür bedarf es einer Ausnahmegenehmigung. [Welt am Sonntag, 15.06.2014]
Die Regeln legen fest, dass sich alle der fast 3000 Großkraftwerke in
der Europäischen Union beim Ausstoß von Stickoxid, Schwefeldioxid, Feinstaub
und Quecksilber am aktuellen Stand der Technik orientieren müssen.
[…] Kraftwerksbetreiber
können unter bestimmten Voraussetzungen aber auch
Ausnahmegenehmigungen für schmutzigere Kraftwerke
beantragen. [Süddeutsche Zeitung, 13.11.2017]
Schwerkranke dürfen mit einer
Ausnahmegenehmigung des Bundesinstituts für
Arzneimittel und Medizinprodukte […] auch
Cannabisblüten oder ‑extrakt über Apotheken beziehen. [Der Spiegel, 17.06.2015 (online)]
Dagegen [anders als in der pharmazeutischen Industrie] gibt es für Tierversuche in der
Kosmetikproduktion seit 2009 ein EU‑weites Verbot – was jedoch mit
Ausnahmegenehmigungen umgangen werden kann. [Die Zeit, 19.03.2012 (online)]
Jetzt wird es ernst für die Altauto‑Besitzer: Vom heutigen Mittwoch
an ist die gesamte Innenstadt [Münchens]
innerhalb des Mittleren Rings eine Umweltzone – Autos ohne
[Umwelt-]Plakette oder
Ausnahmegenehmigung müssen draußen bleiben. [Süddeutsche Zeitung, 01.10.2008]
In dem konkreten Fall hatte der Architekt in seiner Planung eine
dreigeschossige Bebauung vorgesehen, wobei für das dritte Geschoß eine
Ausnahmegenehmigung erforderlich war, die die
Zustimmung aller berechtigten Nachbarn verlangte. [Welt am Sonntag, 23.05.1999]
Diese Lebensmittel [die in ihrer Zusammensetzung oder ihrer Beschaffenheit nicht den gesetzlichen Bestimmungen entsprechen] können nur auf Grund von
Ausnahmegenehmigungen in den Verkehr gebracht
werden. [Grahneis, Heinz / Horn, Karlwilhelm (Hg.), Taschenbuch der Hygiene, Berlin: Verlag Volk u. Gesundheit 1967, S. 339]