umgangssprachlich im Gegensatz zur Rakete (2) geworfener oder auf dem Boden gezündeter FeuerwerkskörperZDL
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: explodierende, krachende, rasende, laute Böller; illegale, verbotene, gefährliche, zugelassene Böller
als Akkusativobjekt: einen Böller zünden, werfen, schmeißen; Böller kaufen
als Aktivsubjekt: Böller krachen, knallen, explodieren, fliegen
in Koordination: Böller und Raketen, Feuerwerk, Pyrotechnik
in Präpositionalgruppe/-objekt: jmdn. mit Böllern bewerfen, attackieren; jmdn. mit Böllern verletzen; mit Böllern hantieren
Beispiele:
Der Verkauf von Böllern
und Feuerwerk zu Silvester wird in diesem Jahr erneut verboten. [Schärfere Corona-Vorgaben in Sicht, 02.12.2021, aufgerufen am 03.12.2021]
Schon als Jungs sprengen Ray und Freddie am 4. Juli mit
Böllern die Mülltonnen in die Luft und rennen
danach um ihr Leben. [Schweriner Volkszeitung, 16.10.2021]
Laut Mitteilung der Polizei fanden die Beamten bei der Kontrolle eine
Packung mit Silvesterböllern, die über keinerlei Kennzeichnung verfügten.
Der Fahrer des Pkw, ein 19‑Jähriger Mann aus dem Raum Regensburg, gab an,
dass er die Böller kurz zuvor in Tschechien erworben
habe. [Mittelbayerische, 12.10.2021]
In Bad Reichenhall (Landkreis Berchtesgadener Land) verlor ein
56‑Jähriger bei der Explosion eines Böllers vier
Finger sowie Teile seines Daumens. [Landshuter Zeitung, 02.01.2021]
Ein Appell an das schlechte Gewissen ist auch die
Aktion »Brot statt Böller«, zu der einige
Kirchengemeinden aufgerufen haben. Statt das Geld in der Silvesternacht
sinnlos zu verpulvern, sollte es lieber für karitative Zwecke gespendet
werden, mahnten die Pfarrer. [Die Zeit, 24.12.1982]
Es krachte so unglaublich, wie ich ein ähnliches Krachen nie im
Felde gehört habe, es sandte die verschwenderischsten Garben von
Leuchtkugeln, Racketen [sic!], flirrenden,
zischenden, knallenden Ringen in die Luft, die platzten u. Kugeln oder
Strahlen streuten, es ließ feurige Männer feurige
Böller sanft in die Höhe werfen, es war schön, es
weckte mich auf, es nahm ein Ende. [Klemperer, Victor: [Tagebuch]. In: ders.: Leben sammeln, nicht fragen wozu und warum. Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 2000 [1928], S. 278]