Backe1
f.
südd.
Backen
m.
‘Teil des Gesichts, Wange’,
nur auf den
dt. Sprachraum beschränkt;
ahd.
backo
m.
‘Kinnbacken, Kinnlade’
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
backe
m.
‘Backe, Kinnlade’,
mnd.
backe
f.,
häufig in der Zusammensetzung
ahd.
kinnibacko
(11. Jh.),
mhd.
kinnebacke,
kinbacke
m.,
asächs.
kinnibakko.
Ursprünglich Bezeichnung für
‘Kinnbacke, Unterkiefer’,
hat
Backe
allmählich die Bedeutung des
gemeingerm.,
heute der gehobenen Sprache angehörenden Wortes
↗
Wange
(s. d.)
übernommen.
Der Wechsel vom mask. zum fem. Geschlecht
geht vom
Nordd. aus.
Herkunft ungewiß.
Zweifelhaft ist Verwandtschaft mit
griech.
(Aorist)
phagé͞in
(
φαγεῖν)
‘essen’
(demnach
Backe
eigentlich
‘Esser’)
und Anschluß an die Wurzel
ie.
*bhag-
‘zuteilen, als Anteil bestimmen, erhalten’.
Back(en)zahn
m.
ahd.
back(o)zan(d)
(Hs. 12. Jh.),
mhd.
baczan.
Backpfeife
f.
‘Schlag auf die Backe, Ohrfeige’
(1. Hälfte 19. Jh.);
von
J. Grimm
(
¹DWB 1, 1068)
als
‘Schlag, der auf den Backen pfeift’
erklärt,
aber auch als Umdeutung von
Backfeige,
eigentlich
‘gebackene Feige’
(s.
↗
Ohrfeige),
denkbar.