das Einlegen, Hinterlegen eines Betrags in Bargeld; der hinterlegte Barbetrag
a)
Grammatik: meist im Singular
Gegenwort zu Sacheinlage
Kollokationen:
in Präpositionalgruppe/-objekt: Aktien, Grundkapital gegen Bareinlage
Beispiele:
Einziger Tagesordnungspunkt
[der Hauptversammlung]: Das bestehende
genehmigte Kapital von 4,1 Millionen Euro gegen
Bareinlage soll aufgehoben werden, um danach
ein genehmigtes Kapital gleicher Größe gegen Bar‑ oder Sacheinlage zu
schaffen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 14.08.1999]
Die Container‑Reederei Hapag‑Lloyd hat sich nach der Fusion mit
der chilenischen CSAV wie geplant mit frischem Kapital gestärkt.
Insgesamt stockten CSAV und der Logistik‑Unternehmer Klaus‑Michael Kühne
das Kapital um 370 Millionen Euro auf, wie Hapag‑Lloyd am Freitag in
Hamburg mitteilte. Kühne schoss dabei 111 Millionen Euro als
Bareinlage zu. [Die Zeit, 19.12.2014 (online)]
Ganze 14 britische Pfund
Bareinlage hatte der Käufer […] noch vor einem Jahr ausgewiesen; das in
England unter einer Privatadresse registrierte Unternehmen war »ruhend«
gestellt. [Der Standard, 21.11.2013]
Eigentlich wollten die Deutschen die Mehrheit im eigenen Hause
behalten, doch »auf massives Drängen der Chinesen, die First Asia
konsolidieren wollten«, gaben […]
[die Chefs der Finanzgruppe]
[…] 60 Prozent ihres Unternehmens an
Chinadotcom ab – gegen eine Bareinlage in
einstelliger Millionenhöhe und Aktien des Börsenstars. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.08.2000]
Zu klären ist, warum der Scheich Bargeld in das
[…]Imperium gesteckt hat, während seine
Partner stets nur alte Schulden gestrichen haben. Im Fachwelsch der
Juristen heißt die Frage: Bareinlage oder
verdeckte Sacheinlage. Wenn sich im […]Prozeß
herausstellt, daß die Kapitalerhöhungen unter der falschen Überschrift
gelaufen sind, dürften gigantische Schadenersatzzahlungen
folgen. [Der Spiegel, 13.10.1986]
b)
Finanzwesen, Bankwesen besonders im Privatkundenbereich Einlage (3 a) in bar
Beispiele:
Der Negativzins erfasst immer weitere Bereiche der Finanzwelt.
Am Donnerstag kündigte der Online‑Broker […]
an, auf Bareinlagen von Kunden künftig 0,4
Prozent Negativzins zu berechnen. [Süddeutsche Zeitung, 03.03.2017]
Grössere Summen Bargeld werden auch hierzulande
[in der Schweiz] gerne in Dollar
gehalten. Wer sich allerdings vornehmlich in der Rupien‑Wirtschaft
bewegt und über grössere unversteuerte Barbestände verfügt, muss mit
erheblichen Verlusten rechnen.
Bareinlagen
auf Sparkonti, die weiterhin in alten Noten möglich sind, werden ab
einer Summe von 250.000 R (3.670 Fr.) den Steuerbehörden
gemeldet. [Neue Zürcher Zeitung, 10.11.2016]
Städte wie Treviso oder Verona in der nordostitalienischen
Region Veneto gehören zu den reichsten im Lande. […] In Treviso sind in Banken alleine an
Bareinlagen Mittel deponiert, die einer
Milliarde Lire pro jeweils tausend Einwohner entsprechen. [Neue Zürcher Zeitung, 28.10.2000]
In der Öffentlichkeit tritt sie [die Bank]
[…] kaum auf, weil ihre Kunden in der Regel
nicht Privatleute, sondern andere Banken sind, deren Anlagen sie
verwaltet. Die Bank machte zuletzt Schlagzeilen, als sie Gebühren für
große Bareinlagen erhob […]. [Süddeutsche Zeitung, 02.09.2011]
Das Postsparkassenamt ist jetzt berechtigt, auch von dritter
Seite Überweisungen und Bareinlagen zur
Gutschrift auf ein Postsparkonto entgegenzunehmen. [Neues Deutschland, 09.12.1948]
c)
Finanzwesen, Wirtschaft Barbestand, den Staaten bzw. Staatenbünde gemeinschaften zur Absicherung, Stabilisierung ihres Haushalts hinterlegen
siehe auch Einlage (3 b), Mindestreserve (b)
Kollokationen:
als Akkusativobjekt: Bareinlagen zahlen, beisteuern
Beispiele:
Das Land verfüge nur noch über Devisenreserven von 17 Milliarden
Dollar[…]. Das
seien jedoch keine Bareinlagen, sondern zumeist
»schwer zu verkaufende Wertpapiere«. [Die Welt, 21.02.2014]
Der ESM (= Europäischer Stabilitätsmechanismus) soll Krisenländer mit
Notkrediten von bis zu 500 Milliarden Euro unterstützen. Zum ESM‑Kapital
von 700 Milliarden Euro steuert Deutschland 21,7 Milliarden
Bareinlagen und 168,3 Milliarden Garantien
bei. [Die Zeit, 12.09.2012 (online)]
Eine strikte Auslegung des europäischen Stabilitäts‑ und
Wachstumspakts würde spätestens Ende 2004 die Verhängung von Sanktionen
[gegen bestimmte EU-Länder] erfordern,
es sei denn, die Defizite würden im kommenden Jahr unter die
3‑Prozent‑Grenze geführt. Dies ist im Falle Deutschlands und Frankreichs
unrealistisch. Als Konsequenz müßten dann die Regeln wie vorgesehen
angewandt werden. Als Sanktion ist in der Regel zunächst eine
unverzinsliche Bareinlage vorgesehen. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.11.2003]