Tochter eines Barons; Freifräulein
Baronesse, die
Duden, GWDS, 1999
Bedeutungen
a)
b)
Anrede für die Tochter eines Barons
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Baron · Baronesse · Baronin
Baron
m.
‘Freiherr’
gelangt als Adelstitel im 16. oder 17. Jh. aus
frz.
baron
ins Dt.
Afrz.
baron
‘Vasall, Gatte’
(woraus bereits
mhd.
barūn,
das sich jedoch im Nhd. nicht fortsetzt)
ist auf
mlat.
baro
‘Mann, Lehensträger’,
spätlat.
baro
(Genitiv
barōnis)
‘Mann, Mietsoldat’
zurückzuführen.
Dieses aus dem Germ. stammende,
zuerst in latinisierter Form bezeugte Wort
(u. a. in der frk. Lex Salica,
6. Jh.,
und im langobard. Edictus Rothari,
7. Jh.)
gelangt wohl mit germanischen Söldnern in die Romania
(vgl.
FEW
15, 1, 70).
Es läßt sich mit
anord.
berja
‘schlagen, töten’,
berjask
‘sich schlagen, kämpfen’,
lat.
ferīre
‘schlagen, stoßen’,
aslaw.
brati
‘kämpfen, streiten’,
russ.
(älter)
borót’
(бороть)
‘bezwingen, überwältigen’
verbinden
und von der Wurzel
ie.
*bher-
‘mit einem scharfen oder spitzen Werkzeug bearbeiten’
herleiten.
Weniger wahrscheinlich ist Verwandtschaft mit
aind.
bhárati
‘trägt’,
lat.
ferre
‘tragen’,
air.
breth
‘das Tragen, Gebären’
und Anschluß an die Wurzel
ie.
*bher(ə)-
‘tragen, bringen’
(vgl.
).
Gegen Ende des 19. Jhs. entstehen die Komposita
1, 131Hütten-,
Kohlen-,
Schlotbaron
als Ausdrücke kritisch-ironischer Distanzierung.
Baronesse
f.
‘Freifräulein’,
Übernahme
(Ende 17. Jh.)
aus dem Frz.,
noch im 18. Jh. auch eingedeutscht
Baroneß.
Baronin
f.
‘Freifrau’,
Ableitung (2. Hälfte 18. Jh.) von
Baron.
Thesaurus
Synonymgruppe
Baronesse
·
Freifräulein
·
Freiin
Oberbegriffe |
|
Typische Verbindungen zu ›Baronesse‹ (berechnet)
baltisch
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Baronesse‹.
Verwendungsbeispiele für ›Baronesse‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Seit sich auch Creutz nun immer mehr von ihr zurückzog, führte die junge Baronesse ein einsames Leben.
[Klepper, Jochen: Der Vater, Gütersloh: Bertelsmann 1962 [1937], S. 197]
Aber die Läuse haben doch wirklich nichts mit der Baronesse zu tun!
[Johst, Hanns: Die Torheit einer Liebe, München: Langen Müller 1942 [1930], S. 136]
Seine Kaiserliche Hoheit, gab er zu bedenken, sei nicht allein, er habe noch eine junge Dame bei sich, "eine gewisse Baronesse Vetsera".
[Der Spiegel, 07.04.1980]
Auf der Erde nämlich steigen vier unlautere Männer der Baronesse Liddy nach.
[Süddeutsche Zeitung, 13.02.2003]
Ob er seinen Sessel bequem gefunden habe, fragte die Baronesse.
[Süddeutsche Zeitung, 10.10.1998]
Zitationshilfe
„Baronesse“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Baronesse>.
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