Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Baron · Baronesse · Baronin
Baron
m.
‘Freiherr’
gelangt als Adelstitel im 16. oder 17. Jh. aus
frz.
baron
ins Dt.
Afrz.
baron
‘Vasall, Gatte’
(woraus bereits
mhd.
barūn,
das sich jedoch im Nhd. nicht fortsetzt)
ist auf
mlat.
baro
‘Mann, Lehensträger’,
spätlat.
baro
(Genitiv
barōnis)
‘Mann, Mietsoldat’
zurückzuführen.
Dieses aus dem Germ. stammende,
zuerst in latinisierter Form bezeugte Wort
(u. a. in der frk. Lex Salica,
6. Jh.,
und im langobard. Edictus Rothari,
7. Jh.)
gelangt wohl mit germanischen Söldnern in die Romania
(vgl.
FEW
15, 1, 70).
Es läßt sich mit
anord.
berja
‘schlagen, töten’,
berjask
‘sich schlagen, kämpfen’,
lat.
ferīre
‘schlagen, stoßen’,
aslaw.
brati
‘kämpfen, streiten’,
russ.
(älter)
borót’
(бороть)
‘bezwingen, überwältigen’
verbinden
und von der Wurzel
ie.
*bher-
‘mit einem scharfen oder spitzen Werkzeug bearbeiten’
herleiten.
Weniger wahrscheinlich ist Verwandtschaft mit
aind.
bhárati
‘trägt’,
lat.
ferre
‘tragen’,
air.
breth
‘das Tragen, Gebären’
und Anschluß an die Wurzel
ie.
*bher(ə)-
‘tragen, bringen’
(vgl.
).
Gegen Ende des 19. Jhs. entstehen die Komposita
1, 131Hütten-,
Kohlen-,
Schlotbaron
als Ausdrücke kritisch-ironischer Distanzierung.
Baronesse
f.
‘Freifräulein’,
Übernahme
(Ende 17. Jh.)
aus dem Frz.,
noch im 18. Jh. auch eingedeutscht
Baroneß.
Baronin
f.
‘Freifrau’,
Ableitung (2. Hälfte 18. Jh.) von
Baron.
Thesaurus
Synonymgruppe
Baronin
·
↗Freifrau
Oberbegriffe |
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Antonyme |
|
Typische Verbindungen zu ›Baronin‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Baronin‹.
Verwendungsbeispiele für ›Baronin‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Die Baronin bestätigte, dass auch eine kirchliche Hochzeit geplant sei.
Bild, 07.06.2001
Um heutzutage zu debütieren, müssen die 16 bis 21 Jahre jungen Mädchen der Baronin schreiben.
Süddeutsche Zeitung, 27.01.1999
Als der Baron von dem jungen Mann Aufklärung verlangt, gibt sich die Baronin lachend zu erkennen.
Fath, Rolf: Werke - W. In: Reclams Opernlexikon, Berlin: Directmedia Publ. 2001 [1998], S. 28838
Die Frau Baronin hätte sich ihr freundlich zugeneigt, belehrt mich die Mutter.
Strittmatter, Erwin: Der Laden, Berlin: Aufbau-Verl. 1983, S. 164
Wer weiß besser als du, daß es nicht leicht ist, der Baronin zu widersprechen.
Fritsch, Gerhard: Fasching, Hamburg: Rowohlt 1967, S. 92
Zitationshilfe
„Baronin“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Baronin>, abgerufen am 26.02.2021.
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