umgangssprachlich, meist abwertend jmd., der als Bauunternehmer oder Auftraggeber (mit zweifelhaften oder finanziell riskanten Methoden) eine große Anzahl von Bauten errichtet
Kollokationen:
mit Adjektivattribut: ein millionenschwerer Baulöwe
als Genitivattribut: das Imperium des Baulöwen
in Koordination: Baulöwen und Immobilienhaie, Grundstücksspekulanten
Beispiele:
Der italienische Baulöwe Claudio Salini, Eigentümer und CEO [Geschäftsführer] der italienischen Baugruppe ICS Grandi Lavori Spa, ist am Sonntagabend […] tödlich verunglückt. [Der Standard, 31.08.2015]
Nur wenige Wochen zuvor hatte sich der Königsteiner Wirtschaftsprüfer […] fragen lassen müssen, warum er dem untergetauchten Baulöwen […] noch im Februar ein Vermögen von 3,7 Milliarden Mark bescheinigt hatte, obwohl das Immobilienimperium zu diesem Zeitpunkt bereits konkursreif war. [Die Zeit, 17.06.1994, Nr. 25]
Mittlerweile haben die meisten Landwirte aber ihr Land an »Baulöwen« verkauft. [Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.11.1993]
Das Wort »Baulöwe« hört er nicht gern; es klingt für ihn nach Spekulantentum und waghalsigen Finanzierungsmethoden. [Die Zeit, 19.11.1971, Nr. 47]
In diesem Hochhaus residiert Deutschlands mächtigster Baulöwe, […] der in Statur und Vitalität die meisten Baumanager überragt. Er hat wegen der unbändigen Baulust, die ihn beherrscht, stets großen Landhunger, und man sagt ihm nach, daß seine Vorratskäufe die Baulandpreise zumindest in und um Hamburg stark in die Höhe getrieben haben. [Der Spiegel, 04.03.1959, Nr. 10]