Der deutsche Wortschatz von 1600 bis heute.
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Bedeutungen

1.
malvenartige, hohe Pflanze der Tropen und Subtropen mit großen Blättern, gelben Blüten und walnussgroßen Kapselfrüchten, in denen die mit langen Haaren besetzten Samen sitzen
Beispiel:
Baumwolle anpflanzen
2.
in Ballen gepresste, weiche, lange Haare aus der Kapselfrucht von 1
Beispiele:
die Trennung der Baumwolle von den Samen erfolgt durch Maschinen
ein Ballen Baumwolle wiegt einige Zentner
3.
Gewebe aus 2
Beispiel:
ein Hemd, Kleid, eine Jacke, ein Taschentuch aus (reiner) Baumwolle
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Baum · bäumen · Baumwolle · baumwollen · Schlagbaum
Baum m. Gewächs aus Stamm und Ästen mit Blättern oder Nadeln, ahd. boum (8. Jh.), mhd. boum, asächs. mnd. bōm, mnl. nl. boom, afries. bām, aengl. bēam (engl. beam ‘Balken, Stange’) führen auf westgerm. *bauma-. Daneben stehen mit abweichender Bildungsweise got. bagms ‘Baum’, aschwed. bagn ‘Stock’, anord. baðmr ‘Baum’. Es gibt zahlreiche Versuche, die unterschiedlichen Formen des Westgerm., Got. und Nord. miteinander zu verbinden, eine einheitliche germ. Grundform konnte jedoch nicht mit Sicherheit erschlossen werden. So erwägt Pokorny 1, 149 die bereits bei Feist ³73 zitierte Herleitung aus ie. *bhou̯(ə)mo- ‘Gewächs’ und Anschluß an die Wurzel ie. *bheu-, *bheu̯ə- ‘wachsen, gedeihen’ (s. bauen). Anders Hamp in: Festschr. Fisiak (1986) 1, 345 f. sowie Kuiper in: Novele 25 (1995) 63 ff. Da sich auch außergerm. keine eindeutigen Verwandten beibringen lassen, kann man in den germ. Formen unterschiedliche Gestaltung eines Substratwortes sehen. – bäumen Vb. mhd. boumen ‘mit Bäumen bepflanzen’, (reflexiv) ‘sich aufrichten’ (von Pferden), später allgemein ‘sich auflehnen’, in der Jägersprache von auf Bäume kletternden Tieren (16. Jh.). Heute meist sich aufbäumen ‘sich aufrichten, auflehnen’ (15. Jh.). Baumwolle f. Samenhaare des Baumwollstrauchs, ahd. boumwolla (Hs. 12. Jh.), mhd. boumwolle, mnd. bōmwulle; auch Kattun (s. d.). Greift vermutlich auf die bei Herodot belegte Vorstellung zurück, nach der die Inder Wolle von Bäumen gewinnen. baumwollen Adj. ‘aus Baumwolle’, ahd. boumwullīn (Hs. 12. Jh.), mnd. bōmwullen. Schlagbaum m. ‘bewegliche Sperrschranke’ (Anfang 16. Jh.).

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Baumwolle[Hinweis: weitere Informationen erhalten Sie durch Ausklappen des Eintrages]
Oberbegriffe

Typische Verbindungen zu ›Baumwolle‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Baumwolle‹.

Verwendungsbeispiele für ›Baumwolle‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Unter den ägyptischen Lieferungen steht Baumwolle mit 45 Millionen Dollar an erster Stelle. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1951]]
Dafür muß es auch eine Quote peruanischer Baumwolle abnehmen, die bisher größtenteils in Japan abgesetzt wurde. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1942]]
Der Einfuhrwert der Baumwolle belief sich auf 606 (570) Mill. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1936]]
Es gibt jetzt nicht mehr zu viel Baumwolle auf der Welt. [Die Zeit, 20.12.2010, Nr. 51]
Außerdem werden rund 18000 Ballen brasilianische und amerikanische Baumwolle gelandet. [o. A.: 1946. In: Overresch, Manfred u. Saal, Friedrich Wilhelm (Hgg.) Deutsche Geschichte von Tag zu Tag 1918-1949, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1986], S. 14775]
Zitationshilfe
„Baumwolle“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Baumwolle>.

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Worthäufigkeit

selten häufig

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