beben
Vb.
‘heftig zittern’,
ahd.
bibēn
‘beben, zittern’
(9. Jh.),
mhd.
biben,
asächs.
biƀon,
bibōn,
mnd.
mnl.
bĕven,
nl.
beven,
afries.
bevia,
bivia,
aengl.
bifian,
anord.
bifa
erweisen sich als reduplizierende Bildungen
(
germ.
*bibai-)
zur Wurzel
ie.
*bhōi-,
*bhəi-
‘sich fürchten’.
Die Reduplikation stammt wie in
aind.
bibhḗti
‘fürchtet sich’
vermutlich aus einer alten Perfektform.
Das
-e-
der ersten Silbe in
nhd.
beben
setzt sich im 16. Jh. mit
Luthers
Bibelübersetzung durch
und ist
nd. Ursprungs,
vgl.
mnd.
mnl.
bēven
‘zittern, beben’.
Mundartliche,
besonders
nd. Formen,
wie iteratives
bebern
und
bibbern,
dringen ins
Hd.,
vgl.
nhd.
bebbern,
bibbern
(Anfang 19. Jh.),
auch
nl.
bibberen.
erbeben
Vb.
‘heftig erzittern, erregt werden’,
ahd.
irbibēn
‘erbeben, erzittern’
(10. Jh.),
mhd.
erbiben.
Beben
n.
‘Erschütterung der Erdoberfläche’,
in der Geologie als gekürzte Form von
Erdbeben
seit der 1. Hälfte des 20. Jhs. gebräuchlich.
Zur genaueren Bezeichnung dienen die Komposita
Erd-,
See-,
Fernbeben.
Erdbeben
n.
‘Erschütterung der Erdkruste’,
vgl.
ahd.
erdbibunga,
erdbiba
(9. Jh.),
mhd.
ertbibunge,
ertbibe,
asächs.
erðbiƀunga,
mnd.
ērtbēvinge,
mnl.
erdbevinge,
aengl.
eorþbyfung.
Im
Mhd.
(
md.)
erscheint der substantivierte Infinitiv im Kompositum
ertbiben;
Luther
verwendet
Erdbeben
neben
Erdbebung.