Sprachwissenschaft Nebensatz, der die Handlung des Hauptsatzes durch eine Bedingung einschränkt, Konditionalsatz
eWDG
Bedeutung
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
bedingen · ausbedingen · Beding · Bedingung · Bedingnis · Bedingungssatz · bedingungslos · bedingt · unbedingt
bedingen
Vb.
‘zwangsläufig zur Folge haben, voraussetzen, fordern’.
Das Verb wird anfangs nur schwach flektiert,
starke Formen treten wie bei dem Simplex
dingen
seit dem 17. Jh. auf.
Das Präfixverb
bedingen
ist wie einfaches
↗dingen
(s. d.)
ursprünglich ein Wort der Rechtssprache,
mhd.
bedingen
‘verhandeln, durch Verhandlung gewinnen, Bedingungen vorschreiben’,
danach
‘vereinbaren, (sich) vorbehalten’,
wofür heute
ausbedingen
Vb.
mhd.
ūʒbedingen.
Die heute übliche Bedeutung von
bedingen
ist durch die Verbalsubstantive
Beding
n.
(15. Jh.),
Bedingung
f.
mhd.
bedingung
und
Bedingnis
f.
(14. Jh.)
beeinflußt,
die im 16. Jh. eine
‘vertragliche Abmachung’,
dann eine
‘Voraussetzung’
(im rechtlichen Sinn)
bezeichnen.
Bedingung
‘Voraussetzung’
geht im 18. Jh. in die philosophische Fachsprache,
danach in die Allgemeinsprache ein,
der Plural nimmt dabei die Bedeutung
‘Verhältnisse, Gegebenheiten’
an.
Der grammatische Terminus
Bedingungssatz
m.
gilt seit Beginn des 19. Jhs.,
älter
Bedingungsrede
(Stieler
1691).
bedingungslos
Adj.
‘ohne eine Bedingung, uneingeschränkt, vorbehaltlos’
kommt Mitte des 19. Jhs. auf.
Wie
Bedingung
gelangt auch
bedingt
Part.adj.
‘von bestimmten Voraussetzungen abhängig, eingeschränkt’
und
unbedingt
Part.adj.
‘von keiner Voraussetzung abhängig, uneingeschränkt’
aus der Rechtssprache
(bedingte Verurteilung)
über die Verwendung in der Fachsprache der Philosophie
in die Allgemeinsprache,
wo
unbedingt
als Adverb den Sinn
‘auf jeden Fall, unter allen Umständen’
entwickelt.
Thesaurus
Linguistik/Sprache
Synonymgruppe
Bedingungssatz
·
↗Konditionalsatz
Oberbegriffe |
|
Assoziationen |
|
Typische Verbindungen zu ›Bedingungssatz‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu ›Bedingungssatz‹.
Verwendungsbeispiele für ›Bedingungssatz‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Aber diese Zeitformen drücken im Bedingungssatze die geforderte Zeit gar nicht aus.
Mauthner, Fritz: Wörterbuch der Philosophie. In: Bertram, Mathias (Hg.) Geschichte der Philosophie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1910], S. 18592
Dieser Setzer hielt nicht viel von eleganten Wendungen und Bedingungssätzen.
Salomon, Ernst von: Der Fragebogen, Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1961 [1951], S. 219
Eine weitere Kompositionsmasche sind die Bedingungssätze, die den Lesern die Analysefähigkeit des Autors vermitteln sollen.
Die Zeit, 06.12.1999, Nr. 49
Eine weitere Kompositionsmasche sind die Bedingungssätze, die den Lesern die Analysefähigkeit des Autors vermitteln sollen.
Die Zeit, 02.12.1999, Nr. 49
Zitationshilfe
„Bedingungssatz“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/Bedingungssatz>, abgerufen am 06.03.2021.
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